Ein Blick in die Eierabteilung der Schweizer Supermärkte genügt, um festzustellen, dass es ein Problem gibt. Seit Wochen sind die Regale stark ausgedünnt – wenn nicht sogar komplett leer.
So stehen den Kunden mittlerweile hauptsächlich Produkte der Eigenmarken «Prix Garantie» oder «M-Budget» zur Verfügung, in manchen Fällen wurden sogar importierte Eier ins Sortiment aufgenommen.
Aber warum? «Die Nachfrage nach Schweizer Eiern ist in den letzten zwei Jahren deutlich gestiegen. Dieses Problem betrifft die gesamte Branche, und der Eiermangel betrifft die gesamte Schweiz», bestätigt Estelle Hain, Sprecherin der Migros. Während der Eierkonsum seit 2023 tatsächlich stark angestiegen ist – nach einem drastischen Rückgang im Jahr davor – ist der Markt in den letzten Monaten besonders angespannt.
Die Beliebtheit des Eis bei der Bevölkerung führt zu derselben Hamsterjagd beim anderen «orangen Riesen», Coop. Das Unternehmen bestätigt, ohne allzu viele Details zu nennen, dass «die Verfügbarkeit von Schweizer Eiern unter bestimmten Umständen vorübergehend problematisch sein kann». Diese vorübergehende Knappheit hindert die Kunden jedoch meist nicht daran, eine Packung zu ergattern – allerdings handelt es sich zum Teil auch hier um importierte Produkte.
Seit dem Einbruch der Nachfrage im Jahr 2022 müssen Schweizer Produzenten äusserst vorsichtig sein, da eine falsche Einschätzung des Marktbedarfs sie «Millionen kosten kann», erklärt Daniel Würgler von GalloSuisse.
Der Präsident des Verbandes der Schweizer Eierproduzenten erklärt, dass diese Prognose bereits 18 Monate im Voraus getroffen werden muss – «sie ist selten perfekt». Dies führe dazu, «dass nicht alle Bedürfnisse das ganze Jahr über gedeckt werden können», wie es derzeit in den Supermärkten des Landes der Fall ist. Ausländische Eier füllen diese Lücke, sie machen im Durchschnitt zwischen 20 und 25 Prozent der Verkäufe in der Schweiz aus.
Man darf dabei nicht vergessen, dass in den Winter- und Frühlingsmonaten Eier besonders gefragt sind – mit Spitzenwerten während der Feiertage zum Jahresende und vor allem vor Ostern. Angesichts der leeren Regale Ende Februar stellt sich die Frage: Wird die Lage noch schlimmer? Das Problem «wird mindestens bis Ostern andauern und möglicherweise noch ein paar Tage darüber hinaus», schätzt Estelle Hain von der Migros.
Am Telefon erklärt der Präsident von GalloSuisse, dass eine Erhöhung der Produktion auf zwei grosse Probleme stösst. Mehr Tiere zu halten würde zwar helfen, die Nachfrage zu decken, aber es würde die Produzenten einem enormen finanziellen Risiko aussetzen, falls der Markt plötzlich einbrechen sollte. Das zweite Problem betrifft die Infrastruktur:
Seit einigen Jahren erlebt das Ei in der Schweiz einen regelrechten Boom. Vom Sonntagsbrunch bis hin zu den Ernährungsplänen von Sportlern oder Rentnern – die gesundheitlichen Vorteile des Lebensmittels sind gross. «Es ist ein Superfood, das im Trend liegt», bestätigt Würgler. «Es ist reich an Proteinen, enthält 12 der 13 existierenden Vitamine und passt perfekt in die vegetarische Küche.»
Kurz gesagt: Wir sind selbst verantwortlich für die nahezu geplünderten Supermarktregale der letzten Tage. Mit einem Durchschnitt von 192 Eiern pro Person und Jahr liegt der Konsum in der Schweiz zwar etwas unter demjenigen der Nachbarländer (zwischen 230 und 240), doch das Ei ist mittlerweile fester Bestandteil des täglichen Lebens geworden.
Ich finde ja, der Eiermangel ist mindestens ein gesamteuropäisches Problem und aktuell besonders in der Politik akut.
Sorry für die Zweckentfremdung des Artikels, war eine unwiderstehliche Steilvorlage. Ernsthaft - ich gehe mehrmals pro Woche einkaufen und mir ist noch keine Knappheit aufgefallen. Und ja, ich kaufe regelmässig Eier.