Die höchsten Löhne für Fachhochschul-Absolventinnen und -Absolventen gibt es im Finanz- und Versicherungswesen zu holen. Das ist auch ein Grund, warum Teilnehmerinnen der kürzlich erschienen FH-Lohnstudie weniger verdienen als gleich ausgebildete Männer (mehr dazu in Punkt 3).
Alle zwei Jahre führt FH Schweiz (Dachverband Absolventinnen und Absolventen Fachhochschulen) ihre Lohnstudie durch. In der Ausgabe 2023 wurde mit über 13'400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Rekord von 2021 übertroffen (13'000).
36 Prozent der Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer gaben an, dass sie Teilzeit (maximal 90%) arbeiten. Bei den Männern sind es rund 22 Prozent, bei den Frauen deren 56.
Die meisten Studienteilnehmenden sind dabei in einer Sach-/Fachbearbeitung tätig (43,6%), weitere 28,8% im unteren Kader. 14,2% sind im mittleren Kader angelangt, 13,4% im oberen Kader.
Überdurchschnittlich viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind im Bereich Wirtschaft und Dienstleistungen (35,1%) sowie Technik und Informationstechnologie (28,9%) angesiedelt.
104'000 Franken beträgt der Median-Lohn aller Teilnehmenden der im Frühjahr durchgeführten Lohnstudie. 87 Prozent stammen aus der Deutschschweiz, 98 Prozent sind angestellt. Mehr als die Hälfte bekleidet eine Kaderposition.
Der Median-Lohn ist damit rund 5000 Franken höher als bei der Befragung von vor zwei Jahren.
Die Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen sind offensichtlich. Allerdings lassen sich diese auch damit erklären, dass eine Mehrheit der Männer in privaten Branchen arbeitet, Frauen eher im öffentlichen Sektor.
Dazu sind Männer häufiger in den Bereichen «Technik und Informationstechnologie» zu finden und damit in Branchen, deren Löhne im oberen Segment angesiedelt sind. Frauen hingegen zieht es am häufigsten in die Gesundheits-Branche, die auf der Lohnskala weit unten zu finden ist.
Während vor zwei Jahren die Löhne der Frauen im Bereich «Kunst, Kultur und Unterhaltung» im Schnitt noch höher lagen als bei den Männern, ist dies jetzt in keiner Branche mehr der Fall.
Ebenfalls eine Begründung der Unterschiede liegt im Alter der Teilnehmenden. Während nur rund ein Viertel der Teilnehmer unter 30 Jahre alt ist, sind es bei den Frauen fast 40 Prozent.
Doch mit diesen Fakten lassen sich nicht alle Lohnunterschiede erklären. Schon 2021 erklärten die Studienmacher, dass man dafür die Resultate genauer untersuchen müsste.
Die Mehrheit der Umfrage-Teilnehmer arbeitet in der Sach-/Fachbearbeitung oder im unteren Kader. Die Lohnschere zwischen Mann und Frau wird nach oben immer grösser.
Erfreulich für alle Studienteilnehmer: Die Median-Löhne sind für alle vier Stufen (deutlich) höher als noch 2021.
Deutlich die höchsten Löhne werden in der Region Zürich bezahlt. Dahinter folgt die Ostschweiz und die Nordwestschweiz. Die Ostschweiz legte dabei in den letzten zwei Jahren stark zu. 2021 lag sie noch hinter den Nordwestschweizern.
Am unteren Ende der Skala steht das Tessin doch deutlich abgeschlagen.
70 Prozent der Befragten durften sich auf dieses Jahr hin über eine Lohnerhöhung freuen. Dies bestätigt die allgemeine Entwicklung infolge der Teuerung. Der grösste Teil der Erhöhungen (über 50 Prozent der Befragten) liegt im Bereich bis 5 Prozent. Der Anteil jener, die keine Lohnentwicklung verzeichnen, ist merklich kleiner als noch vor einem Jahr.
Lohnerhöhungen im grösseren Bereich gab es bei deutlich mehr Männern als Frauen. Sechs von zehn Frauen erhielten maximal zwei Prozent mehr Lohn oder gar keine Erhöhung.
Nach wie vor ist das Interesse an Weiterbildungen gross. So planen 60 Prozent der Befragten in absehbarer Zukunft eine solche. Am beliebtesten sind CAS und DAS, gefolgt von Fach- und Führungskursen. Aber auch die weit zeitaufwändigeren MAS, MBA und EMBA bleiben beliebt.
Dennoch liegt der Anteil jener, die keine Weiterbildung planen (gut 40 Prozent), deutlich über dem Wert der Studie 2021, als es noch 30 Prozent waren. Ein Blick in die Ergebnisse zeigt weiter, dass der Weiterbildungswille bei Frauen grösser ist als bei Männern. So geben nur 37 Prozent der Frauen an, keine Weiterbildung zu planen, während es bei den Männern gut 42 Prozent sind.
FALSCH. Das waren keine Lohnerhöhungen, sondern nicht mal annähernd ein Teuerungsausgleich. Die meisten dürften einen Reallohnverlust eingefahren haben…
Und WARUM ist dann gerade in der öffentlichen Verwaltung der Gap riesig?
Ausserdem, welche seriöse Studie sagt man müsse die Resultate genauer untersuchen? Dann tut es doch!