Schweiz
Wirtschaft

Die reichsten Schweizer sind 2021 um 115 Milliarden reicher geworden

Die reichsten Schweizer sind 2021 um 115 Milliarden reicher geworden

26.11.2021, 08:09
Mehr «Schweiz»

Die 300 reichsten Schweizer haben ihr Vermögen im laufenden Jahr deutlich gesteigert. Zusammen sind sie 821.8 Milliarden Franken schwer, wie das Magazin «Bilanz» in seinem Ranking der 300 Reichsten am Donnerstag schreibt.

Der Vermögenszuwachs zum Vorjahr beträgt satte 16.3 Prozent. Dies sei der höchste Anstieg seit Erscheinen des Rankings. Im Durchschnitt besitzt eine Person im Ranking rund 2.7 Milliarden Franken. Im Vergleich zu 1989 hat sich das durchschnittliche Vermögen damit mehr als vervierfacht. Das Bruttoinlandprodukt der Schweiz habe sich im gleichen Zeitraum lediglich etwas mehr als verdoppelt, schreibt die Bilanz weiter.

Dass die Reichen immer reicher werden, ist ein globales Phänomen. Auch die Reichsten-Rankings des «Manager Magazins» und von Forbes zeigen deutliche Vermögenszuwächse. Es ist auch ein gewisser Aufholtrend zu beobachten, denn im Vorjahr betrug das Wachstum in der Schweiz lediglich 0.7 Prozent. Befeuert wurde der Anstieg vor allem durch die wieder anziehende Konjunktur und den anhaltenden Börsenboom.

Ikea-Dynastie bleibt an der Spitze

People wearing protective face mask line up in a queue outside the Swedish furniture giant Ikea shop the last day of the opening of non-essential shops during the coronavirus disease (COVID-19) outbre ...
Ist und bleibt eine Goldgrube – Ikea.Bild: keystone

Seit 20 Jahren steht ununterbrochen die IKEA-Familie an der Spitze des Rankings. Aktuell kommen die Erben Jonas, Peter und Mathias Kamprad auf ein Vermögen von 56 Milliarden Franken.

An zweiter Stelle folgen die Familie Hoffmann, Oeri und Duschmalé mit einem geschätzten Vermögen von 34.5 Milliarden Franken. Sie profitierte vor allem vom starken Kursanstieg ihrer Mehrheitsbeteiligung am Pharmariesen Roche.

Den grössten Sprung nach vorne machte die neue Nummer drei im Ranking, der Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne von Kühne+Nagel. Sein Vermögen hat sich in Jahresfrist auf 29.5 Milliarden Franken fast verdoppelt.

epa04591090 Klaus-Michael Kuehne, majority shareholder of logistics company Kuehne+Nagel and grandchild of the company's founder, delivers a speech during the celebrations for the company's  ...
Die neue Nummer 3 im Ranking: Klaus-Michael Kühne.Bild: EPA/DPA

Auch bei den Superreichen geht die Schere weiter auseinander. So wuchs das Vermögen der Top Ten mit 18.6 Prozent deutlich stärker als der Durchschnitt. Zusammen entfallen auf sie knapp ein Drittel des Gesamtvermögens.

Die Reichsten mit dem grössten Wachstum

Die grössten Zuwächse registrierte die Bilanz beim Checkout.com-Gründer Guillaume Pousaz (+7.25 Milliarden) und bei den Gründern der Partners Group Alfred Gantner, Marcel Erni und Urs Wietlisbach (+5 Milliarden).

Auch der Blocher-Klan legte deutlich zu. Das Vermögen aller Familienmitglieder stieg um 4 Milliarden auf 19.5 Milliarden Franken. Allein die Beteiligungen an Ems-Chemie schätzt die Bilanz auf einen Wert von 15 Milliarden Franken.

Die von Magdalena Martullo-Blocher geleitete Ems-Chemie spürt die Bremsspuren in der Autoindustrie. (Archivbild)
Auch der Blocher-Klan legte deutlich zu.Bild: KEYSTONE

Die Aufsteiger

Aktuell braucht man ein Vermögen von über 100 Millionen Franken, um es in das Ranking der Superreichen zu schaffen. 11 Personen sind erstmals in diese Liga aufgestiegen. Zusammen kommen sie auf ein Vermögen von rund 9 Milliarden Franken.

Zu den bekanntesten Einsteigern gehören der Roche-CEO Severin Schwan und der Banker Boris Collardi. Auch die Top-Manager des Schuhherstellers On (David Allemann, Olivier Bernhard, Caspar Coppetti, Martin Hoffmann und von Marc Maurer) schafften es durch einen erfolgreichen Börsengang in das Ranking. Ihr Vermögen wird auf 2 bis 2.5 Milliarden geschätzt. (viw/sda/awp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Hässliche Smartphones für Leute mit genug Kleingeld
1 / 7
Hässliche Smartphones für Leute mit genug Kleingeld
Mit 3000 US-Dollar ist das Tonino Lamborghini Antares schon fast ein Schnäppchen.

Bild: Tonino
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Ehrlichkeit zahlt sich aus –Obdachloser findet Geldbeutel und wird reich beschenkt
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
59 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Ogden
26.11.2021 08:36registriert Februar 2020
Und die Mehrheit lehnte die 99%-Initiative ab, die einen kleinen Teil dieser Gewinne in die Staatskasse gebracht hätte. Unverständlich.
9715
Melden
Zum Kommentar
avatar
Kommissar Rizzo
26.11.2021 08:29registriert Mai 2021
Ich habe nichts gegen Millionäre oder Milliardäre; der eine oder die andere hat es sogar selbst erarbeitet. Schwierig wird es für mich, wenn diese Menschen keinen entsprechenden (steuerlichen) Beitrag an die Gesellschaft leisten.
757
Melden
Zum Kommentar
avatar
Arutha
26.11.2021 11:23registriert Januar 2016
Ich gönne es denen. Die haben sich das verdient. So wie ich mein Vermögenswachstum auch verdient habe. Habe ungefähr 50.- mehr als letztes Jahr! Nur noch 20'000 Jahre und ich bin Millionär!

Arbeitet einfach mal etwas mehr ihr Neider!
536
Melden
Zum Kommentar
59
Immer neue Ölfelder: Wie die Produzenten eine Vervierfachung anstreben
Die Produzenten fossiler Brennstoffe weltweit sind gerade auf dem besten Weg, die Menge des geförderten Öls und Gases massiv aufzustocken. Besonders die USA genehmigen immer mehr entsprechende Projekte, wie ein neuer Bericht zeigt.

Will die Welt das 1,5-Grad-Ziel, das sie sich selbst gesetzt hat, einhalten, darf es keine neue Öl- und Gas-Infrastruktur geben. Zu diesem Schluss kam die Internationale Energieagentur (IEA) im Jahr 2021. Das Überschreiten dieser Schwelle, auf die sich die Regierungen im Pariser Klimaabkommen geeinigt haben, wird zu immer drastischeren Auswirkungen wie Hitzewellen, Überschwemmungen, Dürren und mehr führen, warnt die Wissenschaft.

Zur Story