Schweiz
Wirtschaft

SNB-Präsident Jordan gibt trotz Inflation teilweise Entwarnung

Immer höhere Inflation – doch SNB-Präsident Jordan gibt teilweise Entwarnung

20.04.2022, 06:16
Mehr «Schweiz»

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) sieht den derzeitigen Anstieg der Inflation als vorübergehendes Phänomen an. Die Zentralbank werde die Situation allerdings genau beobachten, sagte Präsident Thomas Jordan am Dienstag an einem Anlass in Washington.

Swiss National Bank's (SNB) Chairman of the Governing Board Thomas Jordan, speaks during a semi-annual conference of Swiss National Bank (SNB BNS), in Bern, Switzerland, Thursday, June 18, 2020.  ...
SNB-Präsident Thomas JordanBild: keystone

«Persönlich glaube ich, dass ein erheblicher Teil der heutigen Inflation vorübergehend ist», wird Jordan gemäss einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zitiert. Dennoch bestehe ein «relativ grosses Risiko», dass ein Teil dieser vorübergehenden Inflation zu einer dauerhaften Inflation führe, die sich auf alle Waren und Dienstleistungen auswirke, räumte er ein.

Sollte sich die hohe Inflation verfestigen, müssten die Zentralbanken ihre Geldpolitik anpassen, um sicherzustellen, dass sie in ihrem Kampf für Preisstabilität nicht an Glaubwürdigkeit verlören.

Die SNB ziehe es vor, die Inflation über die Zinssätze zu steuern, sagte Jordan. Die SNB greife aber weiterhin auch zu Interventionen am Devisenmarkt, wenn sie den Wechselkurs als zu stark erachte. Ein Ziel für den Wechselkurs gebe es aber nicht.

Höhere Zinssätze in anderen Ländern würden der SNB ebenfalls helfen, sagte Jordan: Sie würde so mehr Spielraum für die Setzung eigener Zinsen erhalten. «Sobald sich die Situation ändert, sind wir gerne bereit, zu einer traditionelleren Umsetzung der Geldpolitik zurückzukehren, bei der Interventionen nicht mehr die gleiche Bedeutung haben wie heute».

Während etwa die Notenbanken der USA und Grossbritanniens mit der Erhöhung ihrer Zinssätze begonnen haben, hat die SNB den Leitzins bisher unverändert bei minus 0.75 Prozent belassen. Im März war die Jahresteuerung in der Schweiz auf 2.4 Prozent und damit auf den höchsten Wert seit 2008 angestiegen. (sda/awp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die 30 am wenigsten verkauften Autos der Schweiz
1 / 32
Die 30 am wenigsten verkauften Autos der Schweiz
4 Immatrikulationen in der Schweiz (April 2018 bis März 2019): Ferrari 458
Die abgebildeten Fahrzeuge sind jeweils der entsprechende Typ, nicht das tatsächlich eingelöste Auto.
Bild: Wikipedia
Auf Facebook teilenAuf X teilen
So war die Schweiz in den Kolonialismus verstrickt
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
5 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
5
Rassismus-Vorfälle haben 2023 in der Schweiz um 24 Prozent zugenommen

In der Schweiz sind im vergangenen Jahr 24 Prozent mehr rassistische Vorfälle gemeldet worden. Der Krieg im Nahen Osten habe rassistische und antisemitische Dynamiken in der Gesellschaft verstärkt, schreibt die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus (EKR) in einer Mitteilung.

Zur Story