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Sonntagsnews: Junge Schweizer sind ausländerfeindlicher und homophober

Abstimmungsplakate fuer und gegen die Durchsetzungsinitiative haengen am Montag, 8. Februar 2016 im Hauptbahnhof in Zuerich. Die Abstimmungsplakate gegen die Durchsetzungsinitiative wurden von einem K ...
Abstimmungsplakate zur SVP-Durchsetzungsinitiative aus dem Jahr 2016.Bild: KEYSTONE

Junge Schweizer sind ausländerfeindlicher und homophober – das sind die Sonntagsnews

Ausländerfeindlichkeit und andere intolerante Haltungen nahmen unter Schweizer Jugendlichen jüngst deutlich zu. Das und Weiteres schreiben die Sonntagszeitungen.
21.07.2024, 09:41
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Junge sind ausländerfeindlicher und homophober

Homophobie, Islamophobie und Antisemitismus haben laut einer Umfrage unter Jugendlichen in der Schweiz zugenommen. Forschende stuften 26 Prozent der Befragten als ausländerfeindlich, 15 Prozent als homophob, 10 Prozent als muslimfeindlich und 8 Prozent als antisemitisch ein, wie die «SonntagsZeitung» schrieb. Im Vergleich zu vor zwei Jahren sei die Quote bei sämtlichen Gesinnungen um 49 bis 66 Prozent gestiegen. Experten begründeten sie mit Ereignissen wie dem Angriff der Hamas am 7. Oktober aber auch mit unsicheren Zukunftsaussichten. Die Studie führte die Universität Freiburg und Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaft zwischen Mai und Juni bei über 1600 Jugendlichen durch. Die Zahlen seien repräsentativ für die Deutsch- und Westschweiz.

Illegale Einwanderung in die Schweiz geht zurück

Die Anzahl illegal in die Schweiz eingereiste Personen ist stark zurückgegangen. Seit Anfang Jahr griffen Grenzbeamte 12'500 sogenannte rechtswidrige Aufenthalterinnen und Aufenthalter auf, wie die «NZZ am Sonntag» schrieb. Die monatlichen Zahlen zur irregulären Migration seien derzeit halb so hoch wie in den Vorjahren. Vergangenes Jahr wurden an der Grenze noch über 50'000 illegal einreisende Personen angehalten. Weil sich die Migrationsrouten verschoben haben, gab es etwa über die österreichisch-schweizerische Grenze kaum mehr irreguläre Migration, wie eine Sprecherin des Staatssekretariats für Migration der Zeitung sagte.

Geheimdienst-Umbau ging auf Kosten der Qualität

Die Reorganisation des Nachrichtendiensts des Bundes (NDB) ist auf Kosten der Terror- und Spionageabwehr gegangen. Mehrere Kantonspolizeien beschwerten sich über «ungenügende» Abklärungen des NDB, wie die «NZZ am Sonntag» einer vertraulichen Umfrage entnahm. Betroffen seien auch operationelle Bereiche im Gewaltextremismus, hiess es aus Sicherheitskreisen. Personal sei für organisatorische Arbeiten abkommandiert worden, schrieb NDB-Direktor Christan Dussey im Mai der Konferenz der Polizeikommandanten. Der NDB habe «trotz Transformation seine präventiven Leistungen zur Verhinderung konkreter Bedrohungen jederzeit sichergestellt», teilte der Dienst auf Anfrage der Zeitung mit.

Mitte fragt Mitglieder nach GLP-Fusion

Die Mitte-Partei hat ihre Mitglieder unter anderem zu einer allfälligen Fusion mit der GLP befragt. Mit einem Fragenkatalog will die Partei herausfinden, welche Schwerpunkte die Basis in der strategischen Ausrichtung setzen will, wie «SonntagsBlick» schrieb. Das Ergebnis soll die Grundlage für die künftige Strategie legen, wie eine Mitte-Sprecherin sagte. Zudem ging es auch um die Positionierung in der Familienpolitik oder die Annäherung zu Europa. Mit der Befragung wurde das Meinungsforschungsinstitut gfs.bern beauftragt. Die Umfrage dauert bis am 11. August.

Pro Helvetia zieht sich aus Venedig zurück

Die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia wird ihre Aktivitäten in Venedig ab 2026 beenden. Ab nächstem Jahr wird die Stiftung ihre Aktivitäten vor Ort einschränken, wie «SonntagsBlick» schrieb. Betroffen seien Residenzangebote und künstlerische Programme. Pro Helvetia residiere in der italienischen Stadt im Palazzo Trevisan. Das Bundesamt für Bauten und Logistik kläre ab, ob andere Ämter Bedarf an den freiwerdenden Flächen haben. Auch der Verkauf der Etage soll geprüft werden. Damit müsste das Schweizer Konsulat in Venedig neue Räumlichkeiten finden.

Die meisten Reichen werden durch Erben reich

Acht Prozent der 300 reichsten Schweizerinnen und Schweizer haben ihr Vermögen selbst erschaffen. Zu diesem Schluss kam eine Untersuchung der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich, wie die «SonntagsZeitung» schrieb. Etwa 80 Prozent des Geldes der reichsten Personen stammt demnach aus Erbschaften. 90 Prozent der Superreichen sind Männer. Der Anteil von Frauen würde eher sinken als steigen, teilte die KOF mit. Mit der gesellschaftlichen Verteilung von Erbschaften befasste sich eine Studie von Marius Brülhart der Universität Lausanne. Das Gefälle sei gross, schrieb die «NZZ am Sonntag». Drei Viertel der Erbinnen und Erben bekämen pro Erbgang nicht mehr als 100'000 Franken. 1,5 Prozent der Erbschaften lagen bei mehr als einer Million Franken.

Hier geht es zur ausführlichen Story:

Swatch-Boss Hayek in der Kritik

Investoren und Analysten haben personelle Wechsel bei der Swatch Group gefordert. «Ein Wechsel an der Spitze wäre positiv für den Konzern», sagte Fondsmanager Georg von Wyss zur «SonntagsZeitung». Der Chef des Uhrenkonzerns, Nick Hayek, sei nicht bereit, den Rotstift wenn nötig rasch anzusetzen, kritisierte der Fondsmanager von BWM Value Investing. Die Zusammensetzung des Verwaltungsrats müsse überdacht werden, forderten auch Stimmrechtsberater wie Ethos, Glass Lewis und ISS. Kritik vonseiten Analysten und Investoren ist nicht neu für den Uhrenkonzern. Hayek lasse sich davon und dem sinkendem Aktienkurs nicht beirren, schrieb die Zeitung.

NDB warnt vor russischen Hackern

Der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) hat in einem vertraulichen Bericht vor der russischen Hacker-Gruppe Callisto gewarnt. Die Gruppe stehe in Verbindung mit dem russischen Geheimdienst FBS, wie die «NZZ am Sonntag» aufgrund des Berichts schrieb. Callisto habe es primär auf Nato-Staaten abgesehen. Wegen der «offen proukrainisch eingestellten Politikerinnen und Politiker sowie Medienschaffenden» könne auch die Schweiz ins Visier der Cyberkriminellen geraten. Die Gruppe habe hierzulande bereits Ziele angegriffen. Zudem missbrauche sie regelmässig die IT-Infrastruktur der Schweiz und nutze Konten eines Schweizer Mailanbieters für Phishingkampagnen, schrieb der NDB.

Russland lästert über die Schweiz

Russland werde die «fortschreitende Abkehr der Schweiz von der Neutralität berücksichtigen». Das sagte der russische Aussenminister Sergei Lawrow nach einem Treffen mit seinem Schweizer Amtskollegen Ignazio Cassis vergangene Woche. Zunächst habe Lawrow das Gespräch als «interessant» bezeichnet, schrieb «SonntagsBlick». Eine Sprecherin des Kremls habe die Schweiz gar als «unehrliche Maklerin» kritisiert. Das Einrichten eines Verbindungsbüros der Nato bei den Vereinten Nationen in Genf sei ein weiterer Beleg der mangelnden Schweizer Neutralität. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten wollte das nicht kommentieren, wie die Zeitung schrieb.

ETH: Fragezeichen um Namensnennung von Vorgesetzten bei Publikationen

Der Leiter eines Zentrums am Paul-Scherrer-Institut (PSI) soll von Mitarbeitenden die Aufführung seines Namens unter Publikationen verlangt haben. Dies, obschon der Leiter keinen wesentlichen Beitrag dafür geleistet hatte, wie die «NZZ am Sonntag» schrieb. Den Vorwurf habe ein ehemaliger Doktorand erhoben. Beim ETH-Rat sei eine Aufsichtsanzeige eingegangen. Er werde prüfen, ob und wie das PSI seinen Verpflichtungen nachkomme. Im PSI-Zentrum herrsche die «implizite Regel», dass der Chef stets als Co-Autor fungiere, wie ehemalige und gegenwärtige Mitarbeitende sagten. Das PSI-Zentrum sei kein Einzelfall, schrieb die Zeitung. Früher sei die Praxis auch an anderen Instituten Standard gewesen. (sda/con)

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104 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bernhard Kuenzi
21.07.2024 10:29registriert Januar 2014
Ist irgendwie verständlich, bei 60-80% Ausländeranteil an gewissen Schulen, werden sie praktisch um ihre Zukunft gebracht. Wenn sie dann was sagen, werden sie als Rassisten dargestellt.
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Hüendli
21.07.2024 11:55registriert Januar 2014
«Der Chef des Uhrenkonzerns, Nick Hayek, sei nicht bereit, den Rotstift wenn nötig rasch anzusetzen, kritisierte der Fondsmanager von BWM Value Investing.»
Das ist eben genau der Unterschied von einem Patron zu einem Manager! Und solange er bzw. seine Familie die Mehrheit haben, können die Heuschrecken noch so lange töibelen, weil ihnen Spekulationsgewinne entgehen.
Ein Jammer, ist diese Gattung Unternehmenslenker mittlerweile fast ausgestorben.
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RAZORBACK
21.07.2024 12:09registriert Februar 2017
Das kann ich verstehen und auch nachvollziehen. In gewissen Städten ist der Migrationsanteil ca. 40%, wie z. B. Rorschach SG
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