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Wirtschaft

Zu früh gefreut: Die Teuerung frisst Lohnerhöhung weg

Zu früh gefreut: Die Teuerung frisst deine Lohnerhöhung weg

16.11.2018, 10:2316.11.2018, 10:48
Bundles of bank notes of 1000 Swiss Francs at the bank vault of the "Zuercher Kantonalbank" bank, pictured on August 9, 2011 in Zurich, Switzerland. (KEYSTONE/Martin Ruetschi)
Bye-bye, Geld: Die Teuerung hat dich geholt.Bild: KEYSTONE

Die Mitarbeitenden mit einem Gesamtarbeitsvertrag (GAV) haben dieses Jahr zwar etwas mehr Lohn erhalten. Davon können sich die Leute aber nicht mehr kaufen: Denn wegen der Teuerung dürften die Reallöhne sinken, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Freitag mitteilte.

Laut der Erhebung des BFS haben die Sozialpartner der wichtigsten Gesamtarbeitsverträge (GAV) in der Schweiz für das Jahr 2018 eine nominale Erhöhung der Effektivlöhne (+0,9%) und der Mindestlöhne (+0,5%) beschlossen. Von der Effektivlohnerhöhung wurden 0,3 Prozent generell und 0,6 Prozent individuell zugesichert.

Weil die Teuerung in diesem Jahr um ein Prozent zulegen dürfte, dürften die GAV-Reallöhne um 0,1 Prozent sinken, schrieb das BFS.

Nach Wirtschaftssektoren betrachtet zeigen sich Unterschiede. Im Industriesektor betrug das Effektivlohnwachstum 0,8 Prozent. Im Dienstleistungssektor 1,0 Prozent.

Keine Lohnerhöhung in der Staatsverwaltung

Auch in der Branchenbetrachtung ergibt sich ein klar differenziertes Bild. Überdurchschnittliche Steigerungen wiesen Verkehr und Lagerei (+1,6%), Erziehung und Unterricht (+1,3%), Information und Kommunikation (+1%) sowie das Gesundheits- und Sozialwesen (+1%) auf.

Schwächer war die Entwicklung in der Baubranche (+0,9%), Handel/Instandhaltung und Reparatur von Motorfahrzeugen (+0,8%), Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (+0,7%) sowie Verarbeitendes Gewerbe/Herstellung von Waren (+0,6%). In der öffentlichen Verwaltung habe es keine Lohnerhöhungen gegeben.

Von den Effektivlohnanpassungen sind nach Aussagen des BFS etwas mehr als 480'000 Personen betroffen, von den Abschlüssen zu den Mindestlöhnen rund 1,36 Millionen. (aeg/awp/sda)

Zeitungen austragen für einen Hungerlohn

Video: srf/SDA SRF
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7 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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DonSaiya
16.11.2018 10:30registriert November 2014
Welche Lohnerhöhung???
Seit 8 Jahren keine mehr gesehen. Nimmt mich wunder wieviel Minus da entstanden ist...
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TactixX
16.11.2018 11:05registriert September 2017
Lohnerhöhung?
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