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Mehr Leute wollen sich impfen lassen – die Impfstoffe werden knapper

Erstmals geht in der Schweiz der Nachschub an Impfstoffen aus. Dramatisch ist die Situation aber nicht.
Erstmals geht in der Schweiz der Nachschub an Impfstoffen aus. Dramatisch ist die Situation aber nicht.Bild: EPA/KEYSTONE

Mehr Leute wollen sich impfen lassen – die Impfstoffe werden knapper

Erstmals haben es die Schweizer Ärzte mit einem Liefer-Engpass bei den Impfstoffen zu tun. Die Nachfrage ist gestiegen, zugleich schrumpft die Zahl der Hersteller. 
21.07.2015, 06:5721.07.2015, 11:09
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Pentavac – ein oft eingesetzter Impfstoff gegen Starrkrampf, Keuchhusten, Kinderlähmung und bakterielle Hirnhautentzündung – ist bis auf weiteres in der Schweiz nicht mehr verfügbar. Wie der Tages-Anzeiger am Dienstag berichtet, könne das Arzneimittel erst im Dezember wieder geliefert werden. Dasselbe gilt für das Schwesterprodukt Tetravac sowie die Masern- und Hepatitis-A-Präventionsmittel. 

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Auch die Konkurrenz kämpft zurzeit offenbar mit einem Liefer-Engpass: Mit Verweis auf das Bulletin des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) schreibt der Tages-Anzeiger weiter: «Die für die Grundimmunisierung gedachten Infanrix-Produkte sind ebenfalls nicht verfügbar.» Dass in der Schweiz Basis-Impfstoffe fehlten, sei eine neue Entwicklung, sagt BAG-Abteilungsleiter Daniel Koch gegenüber der Zeitung. Dramatisch sei die Situation aber nicht, die Betroffenen könnten noch mindestens je eine Alternative beziehen.

Die Masern-Durchimpfung variiert stark von Kanton zu Kanton.
Die Masern-Durchimpfung variiert stark von Kanton zu Kanton.Bild: BAG

Strengere Kontrollen verlangsamen Lieferprozess

Gemäss Tages-Anzeiger ist eine aktuelle Serie der Masern-Mumps-Röteln-Impfung bei den Tests durchgefallen, sollte aber diese Woche wieder lieferbar sein. Havrix 1440 (gegen Hepatitis A) sei wegen einer technischen Panne zuletzt nicht mehr verfügbar gewesen. Pentavac, Tetravac und Co. sollen auf Anweisung des BAG durch einen Alternativstoff ersetzt werden, der sonst für ältere Personen vorgesehen sei. 

Gründe für die Engpässe sind laut Tages-Anzeiger die gestiegene (Binnen- und internationale) Nachfrage nach Impfungen, die schrumpfende Zahl an Fabrikanten bzw. ein Konzentrationsprozess bei den Herstellern und strengere Kontrollen durch die Behörden, die den Lieferprozess verlangsamen. Diese wolle man künftig so kurz wie möglich halten, sagt Koch gegenüber der Zeitung. (dwi)

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