Die Deutsche Bahn geht nach dem Zuschlag für den Weiterbetrieb mehrerer S-Bahn-Strecken in Berlin auf Grosseinkauf beim Schweizer Zughersteller Stadler Rail Group und bei Siemens. Beide Seiten hätten einen Rahmenvertrag über bis zu 1380 Wagen geschlossen, teilte das Herstellerkonsortium am Dienstag mit.
Verbindlich bestellt habe die Bahn bereits 106 Züge für einen hohen dreistelligen Millionenbetrag. Die Fahrzeuge sollten von 2020 bis 2023 geliefert werden und auf der Ringbahn und südöstlichen Zubringerstrecken fahren.
Mit dem Weiterbetrieb dieser Linien hatten die Länder Berlin und Brandenburg die Bahn-Tochter S-Bahn Berlin vor kurzem beauftragt. Sie war in den vergangenen Jahren nach einem Verkehrschaos infolge von Fahrzeug-Ausfällen in die Kritik geraten. Als Vorteil für das Unternehmen erwies sich jedoch, dass auf dem Berliner S-Bahn-Netz aus historischen Gründen nur speziell ausgerüstete Züge fahren können, die sich nirgendwo anders einsetzen lassen. Das schreckt andere Bahnbetreiber ab.
Die neuen Fahrzeuge, die die traditionelle gelb-rote Lackierung erhalten, sollen im Berliner Stadler-Werk gebaut werden. Der Schweizer Konzern ist für Mechanik und Wagenkästen verantwortlich, während Siemens die elektrische Ausrüstung liefert. Als Novum für Berlin sollen die Wagen Klimaanlagen erhalten, hiess es in der Mitteilung. (whr/sda/reu)