Die Swisscom hat wegen der Netzstörungen der letzten Zeit keine Kunden verloren. Juristische Klagen von Kunden gegen die Swisscom habe es auch keine gegeben, erklärte Konzernchef Urs Schaeppi am Donnerstag in einer Medienkonferenz.
«Wir sind mit betroffenen Kunden in Kontakt. Die Kernpriorität muss sein, die Gesamtsysteme mit den Kunden weiter zu optimieren», sagte Schaeppi. Der Netzausfall und die Störungen der Notfallnummern vom 9. Juli «haben mich und die Swisscom erschüttert. Das entspricht nicht unserem eigenen Anspruch.» Ein solcher Vorfall sei inakzeptabel.
Auslöser sei ein Update einer Software auf einer Sprachtelefonieplattform für Geschäftskunden gewesen, also auf einem System, das auf den ersten Blick mit Notfallsystemen nichts zu tun habe. Dieses habe eine Kettenreaktion in einem entfernten Teil des Systems ausgelöst. «Das wäre, wie wenn eine Strassensperrung in der Innenstadt von Bern eine Kolonne in St.Gallen verursacht», sagte Schaeppi. Der Dominoeffekt habe die Notrufsysteme gestört.
Die Swisscom habe eine detaillierte Aufbereitung der Panne eingeleitet und Sofortmassnahmen bei den Netzen umgesetzt. Zudem sei ein Audit mit Experten aufgegleist worden. Und eine interne Arbeitsgruppe befasse sich mit der Störung.
Langfristig denke man über strukturellen Änderungen der Netzarchitektur nach, die das Gesamtsystem stabiler machen könnten. «Ausserdem verbessern wir die Fehlererkennung», erklärte Schaeppi.
«Auf anderen Seite müssen wir das gesamte Notrufsystem optimieren» das ein komplexes System sei. Darin seien andere Telekom- und IT-Anbieter involviert und über 50 Notruforganisationen.
Die Swisscom habe aber kein strukturelles Problem. «Wir leben in einer Welt, die sich extrem schnell verändert. Es gibt wohl keine Infrastruktur in der Schweiz, die derart vielen Veränderungen ausgesetzt ist wie die der Swisscom», sagte Schaeppi.
Die Datenvolumina würden stark wachsen. Es sei eine riesige Herausforderung, dieses Wachstum auf den Netzen zu verarbeiten.
Die Technologien hätten zudem kurze Lebenszyklen. Es gebe deshalb viele Veränderungen im Netz. «Jede Veränderung hat das Risiko, dass etwas schief läuft», sagte Schaeppi. Die Swisscom führe über 4000 Wartungsarbeiten pro Woche aus. «Wir müssen besser werden bei den Wartungsarbeiten und noch mehr Qualitätssicherungen einbauen.» Die Störungen hätten nichts mit den Lieferanten zu tun.
Generell sei aber die Qualität der Swisscom-Produkte gestiegen, sagte Schaeppi. Nach den Störungen im vergangenen Jahr hätten nun alle Kantone Umleitsysteme von Notrufen auf Mobilfunknummern. Das habe im letzten Jahr erst in wenigen Kantonen funktioniert.
Einen Rücktritt als Folge der Störungen lehnte Schaeppi ab: «Mir gefällt meine Arbeit.»
Im ersten Semester habe die Swisscom eine sehr solide und gute Performance am Markt gezeigt. Im Gesamtjahr sei man auf Kurs, das Einsparungsziel von über 100 Millionen Franken zu erreichen. (sda/awp)
Alleine der Vergleich Sperrung Innenstadt Bern -> Stau SG ist lachhaft.. Ich befürchte, der CEO und seine Kollegen sind von der Komplexität der Systeme überfordert und wollen es nicht zugeben.. Wenn zu wenig Wasser an einem Wasserhahn ankommt, würden Sie wahrscheinlich eine Wasserhahn mit grösserem Leistungsdurchmesser montieren, ohne auch die Zuleitungen anzupassen - und sich wundern, weshalb sich die Situation nicht verändert hat ;)
Das ist gelogen. Alleine in meinem Umfeld haben 2 Haushalte zu Sunrise gewechselt weil sie zu viele Ausfälle hatten im Homeoffice.
Typischer Vater, der sein Kind vernachlässigt hat und das Kind deswegen schlecht in der Schule ist. Wenn er die Wahrheit über seine Noten sagen würde würde er ausrasten. Sowohl das Kader der Swisscom wie auch der Chef persönlich sind wies aussieht ihr Geld nicht Wert.