Schweiz
Wirtschaft

CS-Schweiz-Chef verneint Kunden-Exodus

CS-Schweiz-Chef verneint Kunden-Exodus: «1 Prozent unserer Vermögensbasis verloren»

Nur wenige Kundinnen und Kunden der Credit Suisse (CS) hätten ihre Konten nach dem Geldabzug auch wirklich geschlossen. «Wir haben insgesamt 1 Prozent unserer Vermögensbasis verloren», sagte CS-Schweiz-Chef André Helfenstein im Interview mit der «SonntagsZeitung».
27.11.2022, 06:5327.11.2022, 06:53
Mehr «Schweiz»

Die CS sei in der Schweiz profitabel. Nach den ersten neun Monaten dieses Jahres liege ein Vorsteuergewinn von über 1.2 Milliarden Franken vor, so Helfenstein. Weder eine Aufteilung der Bank in einen Schweizer und einen internationalen Teil noch der Verkauf des Privatkundengeschäfts und des Asset-Managements stünden zur Debatte.

Er verstehe, dass nach dem Einstieg der Saudi National Bank als neuer Grossaktionärin manche die «kulturelle Übereinstimmung» infrage stellten, sagte Helfenstein. «Wir müssen jedoch mit unserer vermeintlichen moralischen Überlegenheit vorsichtig sein.» Ein Grossteil der der Wirtschaft basiere auf Öl. «Unser Wohlstand ist also insgesamt eng mit diesen Ländern verknüpft», so Helfenstein.

Andre Helfenstein, CEO of Credit Suisse, briefs the media about the latest economic measures to fight the Covid-19 Coronavirus pandemic, on Wednesday, March 25, 2020 in Bern, Switzerland. (KEYSTONE/Al ...
Chef der CS in der Schweiz: André Helfenstein.Bild: KEYSTONE

Bei den 2000 Stellen, die in der Schweiz wegfallen sollen, spiele das Alter keine Rolle. «Wir diskriminieren nicht, und wenn es um Stellenabbau geht, spielt nur die Art der Arbeitsplätze eine Rolle», so Helfenstein. «Die Stellen, die in der Schweiz abgebaut werden, betreffen weniger das Kundengeschäft, das heisst die Vermögensverwaltung, das Retailbanking, die Firmenkunden und das institutionelle Kundengeschäft.»

Je nach Mitarbeiter sollen die Betroffenen sieben bis zwölf Monate ihren Lohn erhalten. Frühpensionierungen seien ab 58 Jahren möglich, sagte Helfenstein.

Bei den Mitarbeitenden will er nichts von Demotivation wissen, «sondern eher von einem gewissen Grad an Müdigkeit und manchmal auch von Frustration.» Die Bank habe ein sehr schwieriges Jahr hinter sich. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
7 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
7
    «Schone meine Stimme so oft wie möglich»: So geht es Zoë Më vor ihrem ersten ESC-Auftritt

    Gestern Abend durfte Zoë zum ersten Mal live vor Publikum auftreten. Wie war das Erlebnis? «Krass», sagt sie selbst im watson-Interview. Als sie die Bühne betrat, winkten ihr die Menschen zu und riefen ihren Namen. Ein besonderer Moment, der sich für sie wie ein echtes Heimspiel anfühlte.

    Zur Story