Die Stilllegung der Atomkraftwerke kostet über eine Milliarde Franken mehr als beantragt. Das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) hat nach einer Überprüfung die Gesamtkosten auf 24.581 Milliarden Franken festgelegt.
Das Uvek sehe zwar keine Anhaltspunkte, am Resultat der Beurteilung durch die unabhängigen Experten zu zweifeln, teilte das Departement am Donnerstag mit. Diese hatten ihrerseits die Kostenstudie 2016 überprüft, die von swissnuclear im Auftrag der Kommission für den Stilllegungsfonds und den Entsorgungsfonds (Stenfo) durchgeführt worden war.
In drei Aspekten hingegen kommt das Uvek zu einem anderen Schluss. Während die unabhängigen Experten eine 40-Prozent-Chance für ein gemeinsames Lager für schwach-, mittel- und hochradioaktive Abfälle am gleichen Standort anführten, urteilt das Uvek, dass die Standortsuche für geologische Tiefenlager noch nicht weit genug fortgeschritten sei. Dadurch erhöhten sich die Kosten um rund 651 Millionen Franken.
Ausserdem beurteilt das Departement die Berechnung der Abgeltungen für die Standortkantone und die Standortregionen als unzulässig. Dadurch erhöhen sich die Entsorgungskosten im Vergleich zum Antrag um weitere 400 Millionen. Der Rückbau aller Gebäudestrukturen schliesslich kommt laut dem Uvek 46 Millionen Franken teurer zu stehen. Insgesamt legt das Departement die Kosten um 1.097 Milliarden Franken höher fest, als vom Stenfo beantragt.
Gegen die Verfügung kann der Antragsteller innert 30 Tagen Beschwerde erheben. Die definitiven Beiträge können erst im Laufe des Jahres 2019 verfügt werden, wenn die revidierte Stilllegungs- und Entsorgungsfondsverordnung (SEFV) in Kraft tritt. (sda)