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Sonntagspresse: UBS prüfte bereits 2016 Übernahme der CS

UBS prüfte bereits 2016 Übernahme der CS – das schreibt die Sonntagspresse

03.09.2023, 07:05
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UBS-Chef Sergio Ermotti: Geschäftsleitung prüfte bereits 2016 CS-Übernahme

epa10830472 Group Chief Executive Officer of Swiss Bank UBS Sergio P. Ermotti speaks during the presentation of the second quarter 2023 and first results since the Credit Suisse merger, in Zurich, Swi ...
UBS-Chef Sergio Ermotti: «Das wahre Risiko bestand darin, dass man es zuliess, dass eine Bank mit einer fehlgeleiteten Strategie in den Abgrund stürzte.»Bild: keystone

Die UBS-Geschäftsleitung hatte 2016 bereits die Übernahme der Credit Suisse (CS) geprüft. Die Verantwortlichen hätten damals «zu kurz gedacht» und die Situation falsch eingeschätzt, sagte UBS-Chef Sergio Ermotti im Interview mit der «Sonntagszeitung» und «Le Matin Dimanche». Die Verantwortlichen hätten ein Klumpenrisiko befürchtet, sagte der UBS-Chef. «Das wahre Risiko bestand darin, dass man es zuliess, dass eine Bank mit einer fehlgeleiteten Strategie in den Abgrund stürzte», sagte Ermotti. Die Konkurrentin ins Auge gefasst hatten sie, «weil wir sahen, dass die CS ein falsches Geschäftsmodell hatte.» Die UBS wollte die Übernahme durch eine ausländische Bank verhindern.

Goldraffinerie Valcambi: Geschäfte mit dubiosen Lieferanten aus den Emiraten

Eine der grössten heimischen Goldraffinerien, Valcambi, hat Geschäftsbeziehungen zu dubiosen Lieferanten aus den Arabischen Emiraten unterhalten. Die Geschäftspartner in Dubai seien mit Geldwäscherei und Terrorfinanzierung in Zusammenhang gebracht worden, schrieb die Edelmetallkontrolle des Bundes an Valcambi. Dennoch habe die Raffinerie die Geschäftsbeziehung fortgeführt. Das Schreiben liegt der «NZZ am Sonntag» vor. Darin stellte der Bund auch fest, dass Valcambi seiner gesetzlichen Sorgfaltspflicht nachkomme. Doch habe die Raffinerie wenig unternommen, die Herkunft des Goldes zurückzuverfolgen. Valcambi und die Edelmetallkontrolle gaben der Zeitung keine Stellungnahme.

FDP-Nationalrat Andri Silberschmidt gibt am meisten für den Wahlkampf aus

Andri Silberschmidt, FDP-ZH, spricht waehrend der Debatte um die BVG-Reform, waehrend der Fruehlingssession der Eidgenoessischen Raete, am Dienstag, 28. Februar 2023, in Bern. (KEYSTONE/Peter Klaunzer ...
280'000 Franken für den Wahlkampf: FDP-Nationalrat Silberschmidt. Bild: KEYSTONE

Der Zürcher FDP-Nationalrat Andri Silberschmidt gibt für seinen Wahlkampf 280'000 Franken aus. Damit steht er an der Spitze einer Umfrage von «SonntagsBlick» unter allen bisherigen Nationalratsmitgliedern sowie aussichtsreichen Kandidierenden. 70 Kandidierende für den Nationalrat gaben der Zeitung Einblick in ihr Wahlkampfbudget. Hinter Silberschmidt folgt das Budget von Regina Balmer (FDP/ZH) von 220'000 Franken und Adrian Schoop (FDP/AG) mit 175'000 Franken. Bis in vier Tagen müssen alle Kandidierenden ihre Budgets bei der Eidgenössischen Finanzkommission gemeldet haben. Wahlkampfgelder ab 50'000 Franken und Grossspenden ab 15'000 Franken müssen sie offenlegen.

Immer mehr teure Wohnungen

Die Anzahl teurer Wohnungen ist in den letzten zwei Jahren von 49 Prozent auf 57 Prozent gestiegen. Angebote für günstigere Wohnungen nahmen hingegen ab, wie «SonntagsBlick» basierend auf einer Analyse der Immobilienberatungsfirma Iazi schrieb. Die Firma analysierte dazu rund 95'000 Wohnungsinserate seit Anfang dieses Jahres. Das Resultat zeigte auch regionale Unterschiede: Am günstigsten mietet es sich im Kanton Jura. In den Kantonen Neuenburg, Appenzell Ausserrhoden, Glarus und Schaffhausen kostet eine 100-Quadratmeter-Wohnung im Durchschnitt 1900 Franken. In Genf bezahlen Mieterinnen und Mieter für die gleiche Fläche rund 3400 Franken.

Strompreise: Konsumentenschutz greift Energieminister Rösti an

Der Konsumentenschutz hat Energieminister Albert Rösti zu Massnahmen gegen die steigenden Strompreise aufgefordert. Eine Ursachen für die höheren Preise seien «stossend und bedürfen dringen Anpassungen», hiess es im einem offenen Brief, welcher der «SonntagsZeitung» vorlag. Der Konsumentenschutz schlug entsprechende Massnahmen vor: Für Schweizer Strom sollen Schweizer Preise gelten. Die Basisgebühr müsse abgeschafft werden. Zudem sollten laut Konsumentenschutz die Netztarife angepasst und verschiedene Massnahmen zur Effizienzsteigerung ergriffen werden.

Berset-Nachfolge: SP Zürich sagt Jositsch Unterstützung zu

Priska Seiler Graf, Nationalraetin SP-ZH, spricht waehrend einer Medienkonferenz zur Lancierung der Kampagne "Nein zu den Kampfjet-Milliarden", am Freitag, 14. August 2020 in Bern. (KEYSTONE ...
SP-Nationalrätin Seiler Graf.Bild: keystone

Die SP des Kantons Zürich hat ihrem Ständerat Daniel Jositsch bei einer allfälligen Bundesratskandidatur ihre Unterstützung zugesagt. Er bringe alles mit, um Bundesrat zu werden, sagte SP-Nationalrätin Priska Seiler Graf der «SonntagsZeitung». Es wäre nicht fair, ihn auf sein Verhalten bei den letzten Bundesratswahlen zu reduzieren, sagte sie. Zu «SonntagsBlick» sagte die Politikerin, dass sie sehr wütend auf ihn gewesen sei. Jositsch hatte das Frauenticket der SP kritisiert. Er will am Dienstag seinen Entscheid bekannt geben. Seiler Graf zieht sich aus persönlichen Gründen aus dem Rennen um die Nachfolge des abtretenden Bundesrats Alain Berset zurück.

Knatsch im Tierschutz-Dachverband

Der Tierschutz-Dachverband hat zwei Vorstandsmitglieder suspendiert. Der Verband warf SP-Nationalrätin Martina Munz und ETH-Agraringenieur Michel Roux vor, das Kollegialitäts- und Loyalitätsprinzip wiederholt verletzt zu haben, wie «SonntagsBlick» aufgrund eines internen E-Mails schrieb. Die beiden suspendierten Vorstandsmitglieder hatten zuvor den Führungsstil der Verbandspräsidentin Nicole Ruch kritisiert. Der Dachverband Schweizer Tierschutz stritt die Vorwürfe ab.

Frauenorganisation Alliance F kritisiert Arbeitskräfteerhebung des Bundes

Die Co-Präsidentin der Frauenorganisation Alliance F und Nationalrätin (GLP/BE), Kathrin Bertschy, hat die Resultate der jüngsten Arbeitskräfteerhebung des Bundes in Frage gestellt. Gemäss der Erhebung arbeiteten Schweizerinnen hierzulande zuletzt häufiger Teilzeit als Frauen ohne Schweizer Pass, wie die «SonntagsZeitung» schrieb. Von 25 untersuchten Ländern arbeiteten nur Frauen aus Sri Lanka, Eritrea und dem Kosovo öfter in Teilzeit als die Schweizerinnen. Die Datenauswertung sei zu rudimentär für eine Aussage, sagte Bertschy. Faktoren wie Alter, Einkommen und Familiensituation würden fehlen. Zudem zeige sich der gleiche Effekt bei den Männern.

Alt Bundesrätin Dreifuss ist über «Bastelarbeit» am KVG enttäuscht

Die ehemalige SP-Bundesrätin Ruth Dreifuss hat sich über die Entwicklung des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung (KVG) enttäuscht gezeigt. «Seit 30 Jahren wird daran gebastelt», sagte sie der Westschweizer Zeitung «Le Matin Dimanche». Das Bundesgesetz, welches sie 1994 als Innenministerin eingeführt hatte, beschrieb sie metaphorisch als Flugzeug. «Es gibt keinen Piloten im Flugzug. Oder besser gesagt, es gibt zu viele, und alle ziehen in verschiedene Richtungen», sagte sie im am Sonntag publizierten Interview. Das Flugzeug werde zwar nicht abstürzen. Die Passagiere würden aber durchgeschüttelt.

Schweizer Regisseur Michael Steiner kritisiert die Gagen in der Filmindustrie

Michael Steiner gewinnt mit Wolkenbruch in der Kategorie Filmproduktion an der Prix Walo Preisverleihung in Zuerich am Sonntag, 12. Mai 2019. (KEYSTONE/Walter Bieri)
Regisseur Steiner: Arbeitslosengeld trotz Filmerfolg.Bild: KEYSTONE

Der erfolgreichste Schweizer Regisseur Michael Steiner hat die Gagen in der Filmindustrie kritisiert. Wenn er rund drei Prozent eines durchschnittlichen Filmbudgets von 3,5 Millionen erhalte, sei dies in der Schweiz bereits «top», sagte er im Magazin der «NZZ am Sonntag». Filmförderung soll seiner Meinung nach nicht demokratisch funktionieren. Talent und Publikumserfolg sollen die Fördergelder bestimmen. Mit 1,5 Millionen Kinoeintritten ist er laut der Zeitung Schweizer Rekordhalter. Dennoch bezieht der geschiedene Vater zweier Kinder Arbeitslosengeld. Nach dem Dreh von «Wolkenbruch» ging er ein Jahr lang stempeln. (sda)

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Diese UBS-Lenker prägten die Bank
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Diese UBS-Lenker prägten die Bank
Oswald Grübel, 2009-2011: Als Retter in der Not holte die UBS 2009 Oswald Grübel aus der Pensionierung zurück. Der CEO sanierte die Bank, trat nach dem Skandal um Händler Adoboli zurück.
quelle: keystone / walter bieri
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6 Kommentare
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Glücklich
03.09.2023 07:46registriert August 2022
Alt Bundesrätin Dreifuss ist über «Bastelarbeit» am KVG enttäuscht - «Es gibt keinen Piloten im Flugzug. Oder besser gesagt, es gibt zu viele, und alle ziehen in verschiedene Richtungen»,.

Was verhindert eine Reformierung? Warum machen unsere Politiker nichts? Ganz einfach, sie verdienen gut mit.

Lobbyismus sollte verboten werden. Wir, die Bürger, bezahlen den Politikern einen guten Lohn und dafür erwarte ich, dass sie in unserem Interesse arbeiten.

Möchte mal sehen , was mein AG sagen würde, wenn ich zwar von ihm den Lohn kassiere aber meine Arbeit in der Garage vis a bis verrichte…
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Leichenfunde in Merenschwand und Frankfurt: Möglicher Zusammenhang
Eine Frau aus Muri ist seit knapp zwei Wochen vermisst worden. In der Zwischenzeit ist ihre Leiche in Deutschland gefunden worden. Am Donnerstag teilt die Staatsanwaltschaft mit, dass auch ihr Ehemann tot sei. Ein Zusammenhang der Ereignisse wird geprüft.

In Muri hat eine 44-jährige Frau seit dem 12. April als vermisst gegolten. Die Angehörigen sorgten sich seither sehr um die Frau und meldeten sich auch bei der «Aargauer Zeitung». Tags darauf wurde bekannt, dass ihr Auto beim Grenzübertritt nach Deutschland gesehen worden sei. Offenbar wollte die Frau zwei Söhne, die in der Nähe von Mannheim lebten, besuchen.

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