Wer an einer Deutschschweizer Hochschule den Abschluss gemacht hat, hat bessere Chancen, eine Stelle zu finden, als Absolventen in der West- oder Südschweiz. Das belegen neue Zahlen des Bundes.
Durchschnittlich sind ein Jahr nach dem Studienabschluss 4.8 Prozent der Akademiker noch ohne Stelle. Damit entspricht ihre mittlere Erwerbslosenquote exakt jener der gesamten Erwerbsbevölkerung.
Je nach Sprachregion gibt es aber grosse Unterschiede. Bei den Master-Absolventen der Uni Genf beträgt die Erwerbslosenquote 9.6 Prozent, bei denen der Uni Neuenburg 7,5, bei der Uni Lausanne 6.9 und bei der Università della Svizzera italiana im Tessin 7 Prozent. Das ergab eine Umfrage des Bundesamts für Statistik (BFS) unter Studienabsolventen.
Relativ tiefe Erwerbslosenquoten haben beispielsweise die Uni Luzern mit 1.7 Prozent, die ETH Zürich mit 2,1, die Uni St. Gallen mit 2.7 und die Uni Bern mit 2.8 Prozent.
Deutlich bessere Aussichten, schnell einen Job zu finden, haben Absolventen von pädagogischen Hochschulen: Von ihnen sind ein Jahr nach dem Abschluss durchschnittlich nur 0.6 Prozent erwerbslos. Mit geschätzten 87'000 Franken Jahreslohn verdienen sie ausserdem etwa 12 Prozent besser als Kollegen von Unis und Fachhochschulen.
Auch das Alter spielt eine Rolle: Wer sein Studium vor dem 25. Altersjahr abschliesst, hat weniger Mühe, eine Anstellung zu finden als der Durchschnitt. Zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr steigt das Risiko, vorerst arbeitslos zu sein, von 6.8 auf 13.5 Prozent.
Allerdings erhöht sich in dieser Altersklasse auch das durchschnittliche Bruttoeinkommen, wie die BFS-Statistik nachweist. Insgesamt haben sich die Akademikerlöhne aber gemäss Statistik gegenüber 2002 nicht einschneidend verändert.
Am lukrativsten sind erwartungsgemäss die Gebiete Wirtschaft, Technik - hier vor allem IT - sowie Medizin und Pharmazie. Auf der Verliererseite stehen, ebenfalls wenig überraschend, kulturelle Fachrichtungen wie Kunst, Theater, Film und Design. Schlecht fürs Portemonnaie ist auch das Geschlecht: Akademikerinnen verdienen immer noch weniger als gleich gut ausgebildete Männer. (whr/sda)