Beim Pharma- und Biotechriesen Pfizer werden in Zug 74 Kündigungen ausgesprochen. Dies bestätigte eine Sprecherin des US-Unternehmens gegenüber CH Media. Weitere 21 Personen sollen intern wechseln. Von den Massnahmen ist damit die Hälfte der Belegschaft betroffen – in Zug arbeiten 191 Personen für Pfizer.
Der Pfizer-Standort in Zug war erst vor relativ kurzer Zeit entstanden. Der Deal wurde per Ende 2023 abgeschlossen, als der US-Konzern den schon länger in Zug beheimateten Krebsspezialisten Seagen aufkaufte. Die Übernahme kostete rund 43 Milliarden Dollar (etwa 39 Milliarden Franken).
«Im Rahmen der Prüfung der Integration der beiden Unternehmenstätigkeiten haben wir festgestellt, dass es Synergien und Doppelspurigkeiten bei bestimmten Rollen und Funktionen gibt. Der Integrationsprozess kann deshalb Auswirkungen auf Arbeitsplätze haben», so die Pfizer-Sprecherin gegenüber CH Media.
«Unsere Kolleginnen und Kollegen haben für uns oberste Priorität», so die Sprecherin weiter. Man wolle nun den Fokus darauf legen, einen reibungslosen Übergang zu Gewährleisten, «der die Interessen und das Wohlergehen unserer Mitarbeitenden respektiert und gleichzeitig das strategische Wachstum des Unternehmens im Auge behält». Weiter betont sie, dass die Stellenkürzungen «nicht auf die Leistungen unserer Kolleginnen und Kollegen zurückzuführen» seien. Ziel sei eine effiziente Organisationsstruktur, die am besten den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten diene.
Pharmakonzerne wie Pfizer durchleben derzeit eine schwierige Zeit. Das Beratungsunternehmen Deloitte schreibt in einer aktuellen Analyse, das Geschäftsmodell der Pharmaindustrie stehe unter erheblichem Druck.
Grund dafür seien regulatorische Änderungen, der drohende und «in diesem Ausmass noch nie da gewesene» Verlust der Exklusivität hochwertiger Medikamente und die gestiegenen Zulieferkosten. Ebenfalls herausfordernd seien der schnelle wissenschaftliche Fortschritt, die zunehmende Komplexität von klinischen Studien und die steigenden Kosten für Diagnosen, so Deloitte. (dab)
Es ist immer wieder so rührend, zu lesen, wie die Pharma doch einfach nur um das Wohlergehen der Patient-innen bemüht ist.
Na, das macht die Shareholder nicht happy!