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Parmelin: «Freihandelsabkommen mit den USA wird kein Spaziergang»

Parmelin: «Freihandelsabkommen mit den USA wird kein Spaziergang»

24.01.2020, 15:1025.01.2020, 16:21
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Wirtschaftsminister Guy Parmelin sieht Chancen für ein Freihandelsabkommen mit den USA. Bis dorthin sei es aber ein steiniger Weg. (Archivbild)
Bild: KEYSTONE

Die WEF-Woche von Wirtschaftsminister Guy Parmelin stand im Zeichen von Handelsabkommen mit verschiedenen Ländern. Zu den Verhandlungen mit den USA sagte er, dass diese kein Spaziergang würden. «Wir haben bisher kein konkretes Signal von den Amerikanern erhalten.»

In den Medien stünden seit einem Jahr ganz verschiedene Kommentare zu einem möglichen Freihandelsabkommen, sagte Parmelin am Freitag vor Journalisten in Davos. Einmal sei die Schweiz kurz vor einem Abschluss, einmal seien die Verhandlungen gescheitert. Seine Wahrnehmung sei: «Die Chancen für ein Abkommen bestehen.» Doch müssten die USA in den kommenden Monaten in ihren Aussagen konkreter werden.

«Staaten haben keine Freunde, nur Interessen»

Auf Schweizer Seite sei klar: «Es wird kein Abkommen gegen eine Branche geben.» Parmelin meinte damit insbesondere die hiesige Landwirtschaft, die sich vor einem Abbau von Handelsschranken fürchtet. Für die amerikanische Seite ist gleichzeitig klar: Ohne Landwirtschaft wird es kein Abkommen geben, wie am Rande des Weltwirtschaftsforums zu vernehmen war.

Parmelin fasste die aktuelle Situation mit einem Zitat von Charles de Gaulle zusammen: «Staaten haben keine Freunde, nur Interessen.» Das Interesse der Schweiz an einem Abkommen sei insbesondere die Rechtssicherheit. Wie ähnliche Deals der Amerikaner zeigten, würden Länder mit einem Handelsabkommen von allfälligen Sanktionen und Retorsionsmassnahmen ausgenommen.

«Wir gehören zur Weltspitze»

Wirtschaftsminister Parmelin führte während der Woche in Davos weitere Gespräche – und zog eine insgesamt positive Bilanz. Er habe viele neue Minister kennengelernt, sagte er. Die Schweiz werde geschätzt als Wirtschafts- und Forschungspartner. «Wir gehören zur Weltspitze.»

Von der EU habe er betreffend Forschungsrahmenprogramm «Horizon Europe» positive Signale erhalten, sagte Parmelin. Demnach könnte die Schweiz den Zugang zum EU-Forschungsprogramm behalten. Bislang ist jedoch noch nichts in Stein gemeisselt. (aeg/sda)

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11 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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deepmind96
24.01.2020 17:54registriert Dezember 2015
Ich bin gegen ein Handelsabkommen, welches die Landwirtschaft einschliesst.

Man hat gesehen, was in der EU mit dem Tierschutz geschehen sollte, sowie massive lockerungen der Gentechgesetze wollten die Amis durch drücken - nicht mit mir.
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DeDanu
24.01.2020 17:02registriert Januar 2019
Dieses Abkommen wäre dann wohl der Todesstoss für eine nachhaltige Landwirtschaft. Bei den industriedumpingpreisen der US Landwirtschaft könnte unsere Landwirtschaft nie und nimmer mithalten.
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Füdlifingerfisch
24.01.2020 16:37registriert August 2015
Freihandel mit den USA kann mir gerne gestohlen bleiben.
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