Schweiz
Wirtschaft

WWF fordert von Schweizer Unternehmen mehr Tempo im Umweltschutz

Blumenreiche Magerwiese in St. Antoenien-Partnun im buendnerischen Praettigau, am Donnerstag, 12. Juni 2014. (KEYSTONE/Arno Balzarini)
Das Thema der Biodiversität werde bei Schweizer Unternehmen, mit denen der WWF eine Partnerschaft einging, «mehrheitlich stiefmütterlich behandelt», schreibt der WWF.Bild: KEYSTONE

«Stiefmütterlich» – WWF fordert von Schweizer Unternehmen mehr Tempo im Umweltschutz

12.09.2023, 04:58
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Die Umweltschutzorganisation WWF Schweiz hat bei ihren Partnerunternehmen wie den Detailhändlern Coop und Migros auf Tempo im Umweltschutz gepocht. Insbesondere im Bereich der Biodiversität forderte der WWF mehr Ambition.

Das Thema der Biodiversität werde bei Schweizer Unternehmen, mit denen der WWF eine Partnerschaft einging, «mehrheitlich stiefmütterlich behandelt», hiess es in der Mitteilung in der Nacht auf Dienstag.

«Die Schweizer Wirtschaft ist durch ihre Importe, durch ausländische Geschäftstätigkeit von Schweizer Unternehmen sowie durch Investitionen aus dem Schweizer Finanzplatz für Treibhausgasemissionen im Gigatonnenbereich verantwortlich. Diese Schweizer Emissionen machen einen indirekten Einfluss von bis 3 Prozent des globalen Verbrauchs aus. Dies macht die Schweizer Wirtschaft zur entscheidenden Akteurin beim Erreichen der globalen Klima- und Biodiversitätsziele.»
WWF Schweiz

Die Organisation spricht von zwei Krisen: Die Klimaerwärmung und der Verlust der Biodiversität. Auf ersteres achteten Unternehmen etwa durch die Reduktion von Treibhausgasen. Beides beeinflusse sich aber gegenseitig, hiess es weiter.

Um die Wertschöpfungskette nachhaltiger zu gestalten und die Umweltarbeit zu finanzieren, ging der WWF mit Schweizer Unternehmen eine Partnerschaft ein. Dazu zählten neben Migros und Coop beispielsweise auch Detailhändler Lidl, Milchproduzent Emmi und die Krankenkasse Swica.

«Unternehmen tragen eine grosse Verantwortung in der Bekämpfung der Klimaerhitzung und des Artenschwunds. (...) Ich bin überzeugt, nur nachhaltige Unternehmen werden langfristig Erfolg haben.»
Thomas Vellacott, CEO beim WWF Schweiz

Einnahmen durch Partnerschaften

Die Umweltschutzorganisation evaluiert die Zusammenarbeit jährlich. Heuer richtete sie auch Lob an die Firmen: Emmi habe einen Kriterienkatalog erarbeitet, um die Nachhaltigkeit der Milchproduktion zu bewerten. Die Migros-Gruppe wolle bis spätestens 2050 ihre Emissionen auf Netto-Null bringen. Coop wolle bei seinen Eigenmarken nur noch Rohstoffe ohne Risiken der Entwaldung verwenden. Swica sponserte Laufevents für den Umweltschutz.

WWF Schweiz nahm laut eigenen Angaben im Geschäftsjahr 2021/2022 acht Millionen Franken durch die Partnerschaften ein. Dies entspreche 15 Prozent der Gesamteinnahmen. (lak/sda)

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