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Nach SBB-Milliarden-Auftrag an Stadler: Alstom reicht Klage ein

Nach SBB-Milliarden-Auftrag an Stadler: Alstom reicht Klage ein

29.10.2021, 12:51
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Der französische Zugbauer Alstom legt erneut Rekurs gegen einen Milliardenauftrag an Stadler Rail ein. Nach einem Zuschlag der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) an Stadler geht Alstom nun auch gegen einen SBB-Auftrag vor Gericht.

Die SBB haben Anfang Oktober einen Auftrag über 2 Milliarden Franken an Stadler vergeben. Dafür sollten 286 Züge für die Ostschweizer Tochter Thurbo sowie für die Walliser Regionalps angeschafft werden. Von 2025 bis 2034 sollten sie das bestehende Rollmaterial ersetzen. Ob und wie lange sich diese Beschaffung durch die Beschwerde verzögert, kann die SBB laut einer Mitteilung vom Freitag noch nicht einschätzen.

HANDOUT - Visualsierung des neuen S-Bahn Triebzuges vom Typ "Flirt" von Stadler Rail, zur Verfuegung gestellt am Dienstag, 5. Oktober 2021. Der Thurgauer Zughersteller Stadler Rail hat sich  ...
Bild: keystone

Die SBB habe sich an die Vorgaben des öffentliche Beschaffungsrechts gehalten. Stadler Rail habe die Ausschreibungskriterien mit seiner Offerte am besten erfüllt und daher den Zuschlag erhalten.

Stadler nahm die Beschwerde von Alstom zur Kenntnis und bedauert, dass sich die Auftragsvergabe dadurch unnötig verlängere. Darüber hinaus wollte das Unternehmen gegenüber der Nachrichtenagentur AWP das laufende Verfahren nicht weiter kommentieren.

Weiteres Verfahren in Österreich hängig

Erst kürzlich machte Stadler Rail mit einem anderen Rechtsstreit von sich reden. Das österreichische Bundesverwaltungsgericht hatte die elektronische Signatur von Stadler als nicht rechtsgültig eingestuft, nachdem Alstom Beschwerde eingereicht hatte.

Gegen dieses Urteil hat Stadler wiederum Rekurs eingelegt. Das Verfahren könne sich noch länger hinziehen. Beim Rechtstreit ging es um einen ÖBB-Auftrag für 186 Doppelstockzügen im Wert von über 3 Milliarden Euro.

Im August sagte Stadler-Verwaltungsratspräsident Peter Spuhler in einer Telefonkonferenz, dass Alstom praktisch bei allen Ausschreibungen, die sie verlieren würden, Einsprache einlege. Das sei ein Unding. Das führe zu Verzögerungen von zwei bis drei Jahren und verursache mehr Aufwand und Kosten. (awp/sda)

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54 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Marcipedia
29.10.2021 11:48registriert Februar 2015
Ausgerechnet Alstom/Bombardier macht hier einen auf bockig. Sie haben ja in den letzten Jahren geglänzt mit Zuverlässigkeit und Seriosität….
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code-e
29.10.2021 11:58registriert November 2018
Diese Klage ist doch einfach nur lächerlich. Alstom am täubelen und am Schluss wird es dann heissen, ausser Spesen nichts gewesen. Alstom wird diesen Auftrag so oder so nie erhalten
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Felix Meyer
29.10.2021 12:45registriert September 2019
Bleibt zu hoffen, dass Stadler die Offerte mit einer gültigen Unterschrift versehen hat ;-)
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