Schweiz
Wirtschaft

Bundesrat vereinfacht Lebensmittel-Importe in Corona-Krise

So will der Bundesrat die Lebensmittelzufuhr für die Bevölkerung sicherstellen

01.04.2020, 17:23
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Bundesrat Guy Parmelin, Bundesraetin Karin Keller-Sutter, sowie Baschi Duerr, Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt und Vizepraesident der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren ( ...
Die Bundesräte Keller-Sutter und Parmelin an der heutigen PK.Bild: KEYSTONE

Der Bundesrat hat Massnahmen zur Abfederung der Folgen der Corona-Krise auf den Agrarmärkten beschlossen. So sollen unter anderem Lebensmittel-Importe flexibilisiert werden, um auf Engpässe reagieren zu können.

Die getroffenen Massnahmen zur Stabilisierung der Agrarmärkte seien Vorsichtsmassnahmen, sagte Wirtschaftsminister Guy Parmelin am Mittwoch vor den Bundeshausmedien in Bern. Es gebe in der Schweiz momentan keine Versorgungsprobleme im Lebensmittelbereich. Die getroffenen Massnahmen würden in den normalen Rechtsbereich fallen und ordentlichen Verordnungen entsprechen.

Gleichwohl haben die Corona-Krise und die damit verbundene Schliessung der Restaurants starke Auswirkungen auf das Konsumverhalten und damit auf die Agrarmärkte, wie der Bundesrat mitteilte. Der Absatz über den Detailhandel sei für gewisse Produkte überproportional gestiegen, während die Nachfrage nach Produkten für den Gastrokanal eingebrochen sei. Eine kurzfristige Anpassung der landwirtschaftlichen Produktion sei nicht möglich.

Grosser Eierkonsum um Ostern

So ist derzeit etwa die Nachfrage nach Eiern und Butter gross. Das sei vor Ostern jedoch nichts aussergewöhnliches, so Parmelin. Um der erhöhten Nachfrage nachzukommen, hat der Bundesrat deshalb die Zollkontingente erhöht. Dadurch sollen diese Produkte vermehrt aus dem Ausland importiert werden können.

Ebenfalls wurden die Bestimmungen für die Kontrolle von importierten Lebensmitteln vorübergehend gelockert. Die Kontrollen könnten in dieser Krisenphase weder in der Schweiz noch im Ausland vollumfänglich sichergestellt werden, so der Bundesrat. Sie könnten deshalb später nachgeholt werden.

Gourmet-Fleisch nicht mehr gefragt

Im Gegensatz zu Eiern und Butter ist die Nachfrage nach Gourmet-Fleisch wie Kalbfleisch, Gitzifleisch und Edelstücke beim Rindfleisch gesunken. Dieses Fleisch wird normalerweise vor allem in Restaurants konsumiert.

Um den Fleischmarkt zu stabilisieren, investiert der Bundesrat drei Millionen Franken für die Einlagerung des Fleisches. Das Geld wird als Nachtragskredit im Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) kompensiert. Zudem verlängert der Bundesrat die Zahlungsfristen und lockert vorübergehend die Bestimmungen für gewisse Kontrolltätigkeiten.

Die ergriffenen Massnahmen haben laut Bundesrat zum Ziel die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen und einen Preiseinbruch auf den Märkten mit Folgen für die gesamte Wertschöpfungskette zu verhindern. (cki/sda)

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