Schweiz
Wirtschaft

Uber-Chef verspricht 50'000 neue Jobs in der EU

Uber-Chef Kalanick: Kritiker besänftigen mit Job-Versprechen 
Uber-Chef Kalanick: Kritiker besänftigen mit Job-Versprechen Bild: EPA DPA
Taxi-Ersatzdienst

Uber-Chef verspricht 50'000 neue Jobs in der EU

Der umstrittene Taxi-Ersatzdienst Uber geht offenbar auf Kuschelkurs: Firmenchef Travis Kalanick will eine Partnerschaft mit EU-Städten schliessen – und verspricht allein in diesem Jahr 50'000 neue Jobs.
18.01.2015, 21:3912.03.2015, 16:36
Mehr «Schweiz»
Ein Artikel von
Spiegel Online

Seit Monaten liegt der Taxi-Konkurrent Uber im Clinch mit Regulierungsbehörden in Europa. Jetzt schlägt die Firma versöhnliche Töne an. «Wir wollen 2015 eine Partnerschaft mit Städten in der EU schliessen», kündigte Uber-Chef Travis Kalanick am Sonntag in München an. Allein bis Ende 2015 könnten in Europa 50'000 neue Jobs geschaffen werden, sagte Kalanick in einer Rede auf der Digitalbranchen-Konferenz DLD. Außerdem könne der Strassenverkehr durch bessere Auslastung von Autos verringert werden.

Uber in der Schweiz
Auch in der Schweiz herrscht grosse Rechtsunsicherheit betreffend Uber. Zurzeit bietet Uber drei Dienste an:
>> UberPop ist die billigste und umstrittenste Variante. Privatpersonen über 21 können Fahrer werden. Bewilligungen, Taxischild und Tachometer sind nicht notwendig.
>> Für UberX arbeiten professionelle Fahrer. Sie verdienen weniger als bei klassischen Taxiunternehmen, haben aber eine höhere Frequenz.
>> Mit UberBlack werden schwarze Luxusautos mit Fahrer angeboten.
Mehr Infos finden Sie hier

Uber vermittelt über eine Smartphone-App Fahrgelegenheiten privater Autobesitzer und kassiert dafür Provisionen. Nach Ansicht von Behörden und Gerichten in mehreren Ländern verstösst der Dienst gegen Gesetze, die die gewerbliche Personenbeförderung regeln. Ärger bekam Uber deswegen unter anderem in Deutschland, Frankreich, Spanien und den Niederlanden, aber auch in den USA, in Indien und in China. 

Die Uber-App
Die Uber-AppBild: AP

Kritiker werfen Uber unter anderem Dumping-Preise zulasten der Fahrer und mangelnden Schutz der Sicherheit von Fahrgästen vor. Kalanick entgegnete, mit zunehmender Popularität stiegen Auslastung und Verdienstmöglichkeiten der Fahrer. Die Sicherheit könne durch Kontrolle von Fahrern, Kunden-Feedback und satellitengestützte Überwachung der Fahrten verbessert werden.

«Wir holen Autos von der Strasse, wir holen Autos von den Parkplätzen.»
Uber-Chef Kalanick

Durch den Ausbau des Uber-Angebots könne es binnen eines Jahren 400'000 Autos weniger auf den Strassen geben, sagte Uber-Chef Kalanick an der DLD-Konferenz. Das Startup wolle unter anderem stärker auf den Dienst UberPool setzen, bei dem sich mehrere Fahrgäste einen Wagen teilen. 

Uber ist nach eigenen Angaben weltweit in mehr als 240 Städten aktiv – ist aber sowohl im Heimatmarkt USA als auch in vielen anderen Ländern in eine scharfe Konfrontation mit Behörden und Taxigewerbe verwickelt und muss Einschränkungen hinnehmen. Die Investoren stören sich bisher nicht daran: Das Startup aus San Francisco sicherte sich jüngst weitere 1,2 Milliarden Dollar. Die Bewertung lag dabei bei sagenhaften 40 Milliarden Dollar. Uber ist damit eines der reichsten und am höchsten bewertet Startups, die es je gab. Die Investoren machen sich Hoffnungen, dass die Firma mit ihrer Plattform auf lange Sicht auch die Logistik umkrempeln kann. 

Jetzt auf

mbe/dpa/Reuters

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
So oft werden queere Lehrpersonen in der Schweiz diskriminiert
Im Kanton Zürich wurde ein schwuler Lehrer wegen seiner Sexualität von Eltern und Schulleitung diskriminiert. Kein Einzelfall, wie eine Umfrage von watson bei 15 kantonalen Lehrerverbänden zeigt.

Der Fall sorgte vergangene Woche schweizweit für Aufsehen: Nach starkem Druck von konservativen und religiösen Eltern auf eine Schulleitung im Zürcher Oberland entliess diese einen langjährigen Lehrer wegen seines Sexualkunde-Unterrichts mit LGBTQ-Themen. Das Brisante daran: Der Lehrer wurde klar wegen seiner Homosexualität diskriminiert.

Zur Story