Geltwil senkte 2020 den Steuerfuss um sagenhafte 25 Prozentpunkte. Seither darf sich die Gemeinde mit einem Steuerfuss von 50 Prozent als Aargauer Steuerparadies bezeichnen. Das bleibt auch 2022 so. Allerdings rückt Oberwil-Lieli, das bis 2019 zuoberst auf dem Podest thronte, wieder näher. Die Gemeinde auf dem Mutschellen senkte den Steuerfuss um fünf Prozentpunkte auf 53 Prozent.
Die zehn Gemeinden mit den tiefsten Steuerfüssen sind die gleichen wie 2021, allerdings rückt Seengen (Steuerfuss um 5 Prozentpunkte tiefer) auf Rang 6 vor.
Am anderen Ende liegen wie im vergangenen Jahr Tägerig und Hallwil mit einem unveränderten Steuerfuss von je 127 Prozent. Übrigens: Hallwil liegt direkt neben Seengen, das mit einem neuen Steuerfuss von 72 Prozent bekanntlich neu den sechsttiefsten des Kantons hat.
Auch sonst gab es in den hinteren Regionen wenig Bewegung. Einzig Reitnau hat die Steuern um acht Prozentpunkte erhöht, kommt jetzt auf 122 und liegt damit neu auf den hintersten Rängen.
Während in Reitnau die Zunahme fix ist, steht diese in Lupfig noch aus. Dort wurde vorgeschlagen, den Steuerfuss um 14 Prozentpunkte auf 110 zu heben. So lehnte die ausserordentliche Gemeindeversammlung Ende Dezember das Budget mit 81 zu 60 Stimmen zum zweiten Mal ab. Schon im November wurde dieses zurückgewiesen. Jetzt muss der Kanton entscheiden, wie hoch der Steuerfuss wird. Der Entscheid kann sich bis in den März hinziehen.
Insgesamt hielten sich viele Gemeinden zurück mit Anpassungen des Steuerfusses. 7-mal wurde er erhöht, 14-mal gesenkt. Durch die Gemeindefusionen zu Böztal und Zurzach gab es aber auch in ehemaligen Gemeinden Zu- und Abnahmen. Über Abnahmen freuen sich die Einwohner von Bözen (−4), Effingen (−5), Hornussen (−8) (alle neu Böztal), Kaiserstuhl (−10), Rekingen (−10) und Rietheim (−3) (alle neu Zurzach). Angehoben wurde der Steuerfuss dagegen in Baldingen (+8), Böbikon (+3) und Wislikofen (+5), welche ebenfalls neu zu Zurzach gehören.
Gin Toni
Nyahui