Weihnachten dauert eigentlich nur ein paar Tage. Aber die Vorbereitungen für das christliche Fest können sich bis zu einem Monat hinziehen. Gleichzeitig mit allen vier Adventssonntagen ploppen im ganzen Land reihenweise Advents-, Weihnachts- und Christkindlmärkte auf.
Menschen versammeln sich in Eiseskälte um kleine Holzhütten und trinken gemeinsam einen erhitzten Spezial-Rotwein, den Glühwein. Weil das Geschäft mit den Märkten so gut läuft, hat praktisch jede Schweizer Gemeinde einen.
Während in kleinen Dörfern die Weihnachtsmärkte nur ein paar Tage andauern, sind sie in grossen Städten den ganzen Dezember über kaum wegzudenken. Allein in Zürich gibt es sechs Weihnachtsmärkte, die vom 23. November bis zum 23. Dezember geöffnet haben.
Über 30 Essensstände bieten im «Wienachtsdorf» am Zürcher Bellevue ihre Ware an. Seit vier Jahren ist Marco Lussi mit seiner Firma «Smartfood is Heartfood» als Weihnachtsmarktverkäufer hier ebenfalls anzutreffen. Weil sein Foodkonzept in den vergangenen Jahren bei den Gästen gut angekommen sei, sei er in diesem Jahr mit zwei Ständen vertreten, verrät Lussi. So bietet er direkt aus seinem Foodtruck kreative Burger-Variationen mit knusprigen Süsskartoffel-Pommes an. Und er verkauft aus einer hübsch geschmückten Holzhütte hausgemachte Apfelküchlein.
«Dieses Jahr spielt das Wetter noch nicht so mit», sagt Lussi gegenüber watson. Das Geschäft laufe dennoch gut, denn die Besuchenden verbringen trotz fehlender Sonnenstrahlen gerne die vorweihnachtliche Zeit hier am Bellevue. Besonders beliebt seien die Apfelküchlein, sagt Lussi: «Rund zwei Tonnen Äpfel verarbeiten wir während dieser Zeit täglich frisch zu unseren leckeren Apfelküchlein.» Dazu gebe es Vanillesauce in einer essbaren Cornet-Schale, denn neu sei dieses Jahr, dass kein Einweggeschirr mehr verwendet werden dürfe.
Katja Weber, Mitgründerin und Organisatorin des Marktes, bestätigt, dass das «Wienachtsdorf» von der Stadt Zürich als Pilotprojekt für die Umsetzung von Mehrweg-Konzepten im öffentlichen Raum gewählt wurde.
Pappbecher mussten deshalb Tassen weichen und auch die letzten Einwegteller wurden durch Mehrwegteller und -besteck ersetzt. 30 zusätzliche Mitarbeitende verarbeiten nun täglich bis zu 60'000 Tassen, Bowls, Teller und Besteck. Ein aufwendiges Konzept, das viel Organisation verlange, so Weber.
Marco Lussi hat, wie auch andere Standbetreiber, kurzerhand auf essbares Geschirr umgestellt. «Wir finden es toll, einen ressourcenschonenden Beitrag zu leisten, und das essbare Geschirr kommt bei unseren Gästen auch super an.»
Ebenfalls im Weihnachtsmarkt-Business tätig ist Valentin Leuthard. Er führt einen Stand für hausgemachten Glühwein und andere heisse Getränke am Luzerner Weihnachtsmarkt auf dem Franziskanerplatz. Dieser dauert etwas weniger lang als die Märkte in Zürich, und zwar vom 1. Dezember bis zum 21. Dezember.
In diesen drei Wochen laufe der Verkauf gut, sagt Leuthard gegenüber watson. Wie viel genau er jedoch mit seinen Getränken einnimmt, möchte er nicht sagen. Bei seinem Stand gibt es eine Tasse Glühwein für sechs Franken. «Alles darüber, gerade die Preise in Zürich, sind eine Frechheit», sagt Leuthard.
Doch er verstehe, warum in Zürich generell mehr verlangt werde: «Hier in Luzern kostet ein Warenstand für die 21 Tage total 2500 Franken. Beim Zürcher Hauptbahnhof etwa kostet die Standmiete allein 7500 Franken und ab einem Umsatz von 50'000 Franken müssen die Verkäufer eine Beteiligung abgeben.» In ganz Zürich würden zudem die Weihnachtsmärkte von mehreren Eventfirmen organisiert, welche die «geldbringenden Stände wie Glühwein oder Raclette und Fondue selbst betreiben» würden.
Leuthard meint darum: «Allein im ‹Wienachtsdorf› auf dem Sechseläutenplatz wird mit dem Glühwein sicherlich über eine Million Umsatz gemacht.»
watson hat bei den Betreibern des Zürcher «Wienachtsdorf» nachgefragt, wie viel Umsatz und Gewinn sie mit den Marktständen machen. Sie wollten das nicht kommentieren.
Verdient man unverschämt viel herrscht Intransparenz…
Egal ob Firmen, Manager, Politiker oder Lobbyisten…
Absoluter BS. In 95% der Fälle ist es ein billiger Fertig-Glühwein für 3.- die Flasche, der dann mit 1-2 Orangenscheiben und etwas Gewürzen versetzt wird. Und dann kosten die 2dl plötzlich 8.-
Verkauften selbstgemachte Marmelade aus dem Garten und Chutneys. 5 Stutz das Glas. Ist viel Arbeit im Garten, in der Küche, Labels schreiben. Wir waren wohl zu günstig.
Glühwein im Lidl für 3 Stutz den Liter, gibt 5 Portionen, macht 25 Stutz Umsatz. Beinahe keine Arbeit und nach 6 Minuten ist er kalt.
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