Knall beim Schweizer Tierschutz: Der Zentralvorstand des Vereins hat SP-Nationalrätin Martina Munz und ein weiteres Vorstandsmitglied suspendiert. Die beiden hätten wiederholt das Loyalitäts- und Kollegialitätsprinzip verletzt.
Für Munz handelt es sich dabei um einen «Racheakt». Man wolle Personen ausschalten, die auf Missstände aufmerksam machten. «Wir haben lediglich Fragen zur Erfolgsrechnung gestellt», sagte die Schaffhauser Nationalrätin zu Keystone-SDA. Denn die Bilanz der millionenschweren NGO sei nicht transparent einsehbar.
Die beiden suspendierten Vorstandsmitglieder erheben schwere Vorwürfe gegen die oberste Chefin des Tierschutzes und CS-Bankerin Nicole Ruch. Gegenüber dem SonntagsBlick sagt Munz: «Die Präsidentin verhält sich wie eine Alleinherrscherin. Sie und ihre Leute führen den Verband autoritär und intransparent.»
Zur Suspendierung geführt habe eine eingereichte Strafanzeige wegen möglicher finanzieller Verfehlungen, wie die Aargauer Zeitung berichtet. Der Recherche der Zeitung zufolge gibt es beim Schweizer Tierschutz keine aussagekräftige Erfolgsrechnung, dafür aber einen grosszügigen Umgang mit Spesen und Vergütungen, die gegen die Auflagen der Steuerbehörden verstossen. SP-Nationalrätin Martina Munz engagiert sich laut eigenen Aussagen seit mehr als eineinhalb Jahren für die Aufklärung von mutmasslichen Missständen.
«Leider hat man Kritiker:innen und Reformer:innen bisher immer wieder auflaufen lassen und den Zugang zu Informationen verweigert», sagt Munz gegenüber der «Aargauer Zeitung». Sobald einzelne Vorstandsmitglieder einen Einblick in die Buchhaltung verlangten, habe die Präsidentin dies mit Androhungen einer Suspendierung verhindern wollen.
Eine Verweisung erhalten habe auch ein langjähriger Mitarbeiter des Rechtsdiensts, der sich bezüglich mangelnder Transparenz bei der Präsidentin beklagt habe.
Nicole Ruch zeigt sich enttäuscht über die Vorwürfe, wie die «Aargauer Zeitung» schreibt. Die Jahresrechnung sei korrekt erstellt worden. Zudem habe sie zahlreiche Reformen ins Leben gerufen und arbeite neben ihrem 100-Prozent-Job als Bankdirektorin bei der CS täglich mindestens zwei Stunden für den Schweizer Tierschutz – für einen Stundenlohn, den sie nicht verrät.
(cst / mit Material der sda)
Als FDPler setzt man sich doch nicht für etwas ein das kein Cash abwirft!
Das schreit ja nach, bescheiss mich und veruntreue Spendengelder.