In Zürich und Basel haben Klima-Aktivisten und -Aktivistinnen am Montagmorgen die Zugänge zu Schweizer Banken blockiert. In Zürich versammelten sich um 7 Uhr morgens rund 100 Personen vor der Credit Suisse am Paradeplatz, wie die watson-Reporterin vor Ort berichtet. In Basel blockierten Aktivisten die Eingänge der UBS am Aeschenplatz.
Mit ihrer Aktion wollten die Protestierenden darauf aufmerksam machen, dass die beiden Grossbanken «Hauptverantwortliche des Schweizer Finanzplatzes für die weltweite Klimakatastrophe» seien. So schrieben sie es in einer Mitteilung. Zwar würde in der Schweiz kein Öl gefördert und keine Kohle verbrannt, «aber von hier aus werden derartige Projekte finanziert und dadurch erst möglich gemacht.»
Vor der CS am Zürcher Paradeplatz ketteten sich die Aktivisten an Pflanzenkübel, Absperrgitter oder Velos und sperrten vier Zugänge so ab, dass Mitarbeitern der Zutritt ins Gebäude versperrt blieb.
Finn, einer der Aktivisten in Zürich, sagte: «Ich habe Angst und bin traurig. Weil wir den Wohlstand unserer Welt auf ihrer Zerstörung aufbauen.» Eine Gruppe aus der französischsprachigen Schweiz hatte sich vor einem der Eingänge an O-Bikes gekettet. Eine junge Frau sagte: «Die CS investiert in grossen Mengen in die fossile Industrie. Mit dieser Aktion wollen wir auf diese dreckigen Geschäfte aufmerksam machen.»
Angekommen 🏦🏦🏦 #Bank #wearetheworld #stopkohle #ubs #basel #ClimateAction #togetherforfuture #pilgergoesbasel #ClimateGames @climategames_ch @Ende__Gelaende @ExtinctionR_DE @parents4future @t4future_de more Videos here https://t.co/GBFNzo9p2W #pilgerunterwegs pic.twitter.com/GAQOYeFaKK
— #Hambi bleibt (@ParkPilger) 8. Juli 2019
Die angerückte Zürcher Stadtpolizei stellte den Protestierenden ein Ultimatum, die Eingänge vor der CS bis 9 Uhr zu räumen. Diese Frist liessen die Aktivisten allerdings verstreichen. Kurz nach 9 Uhr begann die Polizei mit der Räumung der Blockade. Ein Grossaufgebot sperrte dazu den Paradeplatz teilweise ab.
Einzelne Aktivisten wurden aus den Menschenketten gezerrt, Ketten mussten mit Bolzenschneidern aufgebrochen werden. Die Protestierenden wehren sich passiv, bleiben aber friedlich. Gegen Mittag war die Blockade geräumt. Insgesamt wurden 64 Personen festgenommen und für weitere Abklärungen auf Polizeiwachen gebracht. Die Festgenommenen, 30 Frauen und 34 Männer, im Alter von 15 bis 65 Jahren, wurden der Staatsanwaltschaft Zürich, in zwei Fällen der Jugendanwaltschaft, zugeführt.
CS-Mitarbeiter wurden während der Blockade von Sicherheitsleuten abgefangen und an einen anderen, nicht gesperrten Eingang geleitet. Einer sagte: «Doch, sicher, ich verstehe die Anliegen der Aktivisten.» Er sei allerdings der Meinung, dass es noch viel grössere Firmen gebe, die man zur Verantwortung ziehen müsste. Und sowieso, er arbeite in einem Bereich, wo ihn die Kritik der Aktivisten nicht betreffe.
Ein weiterer Mitarbeiter, der zuerst etwas ratlos vor einem blockierten Eingang stand, machte kehrt und sagte: «Ich komme da schon rein, es gibt noch andere Eingänge.» Die Kritik der Klima-Aktivisten an seinen Arbeitgeber kann er nicht nachvollziehen. Selbst wenn man alles richtig mache, sei es trotzdem nie allen recht.
Eine Studie des Bundes bestätigt die Aussage der Klima-Aktivisten. Geld, das aus der Schweiz angelegt wird, wird kaum für klimafreundliche Zwecke investiert. Ein Grossteil fliesst in Projekte, die dem Klima direkt schaden.
Ja, der Standard-Satz zur Schudabweisung.
Das fängt beim kleinen Mann an (ich kann ja eh nichts tun) und geht bis zu den Firmen (ja, aber die anderen machen auch).
Ironischerweise tun die Banken dies meist mit unserem Ersparten und viele sind sich gar nicht bewusst, dass ihr Geld bei der Grossbank auf diese Weise, und dazu gehören auch Waffengeschäfte, investiert wird.