Schweiz
Wirtschaft

Kanton Luzern muss die Steuern wieder erhöhen

Rolle rückwärts: Kanton Luzern muss die Steuern wieder erhöhen

12.11.2018, 14:0012.11.2018, 14:20
Mehr «Schweiz»
Taegliche Verkehrsueberlastung rund um das Seebecken in der Stadt Luzern, fotografiert am Dienstag, 29. Mai 2018. Die Projekte "Bypass Luzern" und "Spange Nord" soll das Stadtzentr ...
Luzern muss wieder mehr Steuern einnehmen.Bild: KEYSTONE

Der Luzerner Regierungsrat will mit der kantonalen Steuervorlage 2020 das strukturelle Defizit bekämpfen und jährliche Mehreinnahmen von 40 Millionen Franken erzeugen. Bei der Unternehmensbesteuerung gibt er den Spitzenplatz, den Luzern seit der Halbierung des Steuersatzes 2012 hatte, auf, bei der Vermögenssteuer müssen Reiche mehr zahlen.

Der Luzerner Regierungsrat hat am Montag seinen Entwurf für die Steuergesetzrevision 2020 veröffentlicht. Diese setzt vor allem das Bundesgesetz über die Steuerreform und die AHV-Finanzierung (STAF) um, das aber noch nicht rechtskräftig ist und gegen das das Referendum läuft.

Mit Mehreinnahmen soll die kantonale Steuerrevision aber auch helfen, das strukturelle Defizit des Kantons zu beseitigen. In den ersten fünf Jahren ab Inkraftsetzung erwartet der Regierungsrat zusätzliche 39 Millionen Franken, danach gegen 42 Millionen Franken.

Luzern soll Spitzenplatz preisgeben

Mehreinnahmen bringen sollen die Erhöhung des Gewinnsteuersatzes von 1,5 Prozent auf 1,6 Prozent und die Erhöhung des Vermögenssteuersatzes von 0,75 Promille auf 1,0 Promille. Mit beiden Massnahmen wird die Tiefsteuerstrategie des Kantons ein Stück weit korrigiert.

2012 hatte Luzern den Gewinnsteuersatz halbiert und damit eine schweizweite Tiefstmarke gesetzt. Diese Spitzenposition wird Luzern zwar verlieren. Der Kanton könne sich aber in der Gruppe der fiskalisch attraktivsten Wirtschaftsstandorte halten, teilte der Regierungsrat mit. Die Unternehmen hätten auch einen angemessenen Beitrag an die steigenden Aufgaben der öffentlichen Hand zu leisten.

Auf 2009 hat der Kanton Luzern den Vermögenssteuersatz halbiert. Für kleinere und mittlere Vermögen ist die steuerliche Belastung aber schweizweit gesehen überdurchschnittlich geblieben. Der Regierungsrat will, um Mehreinnahmen zu erzielen, deswegen zwar den Steuersatz erhöhen, gleichzeitig aber die Freibeträge verdoppeln.

Personen mit kleinen und mittleren Reinvermögen werden damit trotz des höheren Steuersatzes entlastet. Mehr zahlen müssen dagegen Steuerpflichtige mit hohem Reinvermögen. Hier büsse Luzern leicht an Wettbewerbsfähigkeit ein, schreibt der Regierungsrat. Luzern werde aber neu auch bei den mittleren Vermögen konkurrenzfähig. (aeg/sda)

Steuererklärung ausfüllen: Ein Leidensweg in 10 Stufen

Video: watson/Knackeboul, Lya Saxer
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
25 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
David Steger
12.11.2018 15:38registriert September 2016
Steuererleichterungen für den Mittelstand sind ein Schritt in die richtige Richtung.
612
Melden
Zum Kommentar
avatar
Merlin.s17
12.11.2018 15:55registriert Juni 2014
Schön dass die endlich ein bisschen einlenken. Immernoch zu wenig, aber wenigstens etwas.
624
Melden
Zum Kommentar
avatar
Palpatine
12.11.2018 17:18registriert August 2018
Wow, die Tiefststeuerstrategie hat nicht funktioniert. Hätte ich nie gedacht! *IronieOFF*
562
Melden
Zum Kommentar
25
Helferin von belgischem Drogenboss in Zürich wegen Geldwäscherei verurteilt

Das Bezirksgericht Zürich hat am Donnerstag eine 36-jährige Schweizerin wegen Geldwäscherei verurteilt. Die Treuhänderin aus der Ostschweiz ist Teil des Netzwerks, das dem belgischen Drogenboss Flor Bressers ein Leben in der Schweiz ermöglichte.

Zur Story