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Zwei der ältesten Goldmünzen der Schweiz bei Arisdorf BL entdeckt

Vorder- und Rückseiten der beiden neu entdecken keltischen Goldmünzen von Arisdorf, Bärenfels. Der Stater hat einen Durchmesser von nicht ganz 2 cm.
Vorder- und Rückseiten der beiden neu entdecken keltischen Goldmünzen von Arisdorf.Bild: Archäologie Baselland

Etwa 2300 Jahre alt: Zwei der ältesten Goldmünzen der Schweiz entdeckt

Bei Arisdorf BL sind zwei der ältesten Goldmünzen der Schweiz aufgetaucht. Die wertvollen Funde stammen laut Fachleuten aus dem dritten Jahrhundert vor Christus.
18.12.2025, 11:0018.12.2025, 11:00

Damit gehörten sie zu einer kleinen Gruppe von etwas mehr als 20 bekannten Exemplaren der ältesten keltischen Münzen, die in der Schweiz je gefunden wurden, teilte die Archäologie Baselland am Donnerstag mit. Entdeckt wurden die Münzen von Freiwilligen in der Nähe des Bärenfelser Moors. Bereits 2023 war dort ein Hort mit 34 keltischen Silbermünzen entdeckt worden.

Die Fundstelle im Bärenfelser Moor ist geprägt von mehreren mit Wasser gefüllten Dolinen. Solche Orte waren bei den Kelten häufig Naturheiligtümer, in denen sie Weihegaben niederlegten.
Die Fundstelle im Bärenfelser Moor ist geprägt von mehreren mit Wasser gefüllten Dolinen. Solche Orte waren bei den Kelten häufig Naturheiligtümer, in denen sie Weihegaben niederlegten.Bild: Archäologie Baselland

Bei den neu entdeckten Münzen handelt es sich um einen sogenannten Stater mit einem Gewicht von 7,8 Gramm und einen Viertelstater mit 1,86 Gramm. Stater waren eine wichtige Währung in verschiedenen Regionen.

Zu wertvoll für alltägliche Zahlungen

Die Forschung geht davon aus, dass keltische Söldner das Geldwesen nach Mitteleuropa brachten. Sie wurden in Griechenland mit Münzen bezahlt und begannen nach ihrer Rückkehr, eigene Münzen zu prägen. Dabei imitierten sie Goldmünzen des makedonischen Königs Philipp II. (359–336 v. Chr.). Die in Arisdorf gefundenen Münzen sind solche Nachahmungen. Sie zeigen auf der Vorderseite den Kopf des Gottes Apollon und auf der Rückseite ein Pferdegespann, beides in einem keltischen Stil.

Der Viertelstater (Gewicht 1.86 g) zeigt ebenfalls einen Apollonkopf und ein Pferdegespann.
Der Viertelstater (Gewicht 1.86 g) zeigt einen Apollonkopf und ein Pferdegespann.Bild: Archäologie Baselland

Die Archäologinnen und Archäologen gehen davon aus, dass die Münzen nicht als alltägliches Zahlungsmittel dienten. Dafür waren sie laut der Archäologie-Stelle zu wertvoll. Stattdessen könnte es sich um Opfergaben handeln: Orte wie Moore, wo sie gefunden wurden, galten bei den Kelten oft als heilig.

Die beiden Goldmünzen werden ab März in der Ausstellung «Schatzfunde» im Historischen Museum Basel in der Barfüsserkirche zu sehen sein. (sda)

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Entwürfe für die ersten Franken-Münzen

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quelle: schweizerisches bundesarchiv
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Die beliebtesten Kommentare
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Käpt'n Balu
18.12.2025 13:20registriert August 2024
Was für schöne Zeitzeugen! Danke für den Bericht👌🏼
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