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Münzwurf hilft beim Entscheiden, auch wenn man sich nicht dran hält

Kopf oder Zahl?
Kopf oder Zahl?Bild: shutterstock
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Ein Münzwurf hilft beim Entscheiden (auch wenn man sich nicht dran hält)

05.11.2019, 07:1905.11.2019, 07:30
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Wenn wichtige Entscheidungen anstehen, ist das Bedürfnis nach möglichst vielen Informationen gross. Wie Basler Forschende zeigen, hilft ein Münzwurf, dieses Bedürfnis zu mindern. Selbst wenn man sich nicht an das Ergebnis der Münze hält.

Schwierige Entscheidungen können lähmen. Wer in einer solchen Situation steckt, sucht nach immer mehr Informationen und schiebt die Entscheidung mitunter vor sich her. Ein Münzwurf kann helfen, solch eine Blockade zu durchbrechen - obwohl sich die meisten von der Münze nicht beeinflussen lassen, wie eine Studie der Universität Basel zeigt. Wenn Probanden eine Münze werfen konnten für eine Entscheidung, hatten sie weniger Bedürfnis nach noch mehr Informationen.

Die Doktorandin Maria Douneva liess in fünf Online-Experimenten knapp 1000 Probanden zwischen zwei Optionen entscheiden, wie ein Artikel im Magazin «Uni Nova» der Uni Basel festhält. Bei den Entscheidungen ging es beispielsweise darum, den Vertrag eines Mitarbeitenden zu verlängern oder nicht, oder welcher wohltätigen Organisation die Teilnehmenden einen Geldbetrag spenden möchten.

Ein Teil der Probanden bekam nach einer vorläufigen Entscheidung das Ergebnis eines Münzwurfs zu sehen, das eine der beiden Optionen anzeigte. Anschliessend hatten sie noch einmal Zeit, weitere Informationen zu recherchieren, bevor sie ihre endgültige Entscheidung abgeben mussten.

Nur wenige der Probanden liessen sich vom Münzwurf beeinflussen. Allerdings hatten diejenigen, die den Münzwurf sahen, offenbar weniger Bedürfnis nach weiteren Informationen: Sie benötigten seltener weitere Angaben zum Mitarbeitenden und verbrachten weniger Zeit auf den Websites der wohltätigen Organisationen als die Gruppe ohne Münzwurf. Die Ergebnisse zeigen somit, dass ein Münzwurf helfen kann, dem Aufschieben von Entscheidungen entgegen zu wirken, schrieb die Uni Basel. (dfr/sda)

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