Schweiz
Wolf

Naturschutzverbände stoppen Wolfs-Abschüsse

Flächige Bewilligung «irritierend» – Naturschutzverbände stoppen Wolfs-Abschüsse

Verschiedene Naturschutzorganisationen wollen mehrere Verfügungen für Abschüsse von Wölfen in den Kantonen Graubünden und Wallis gerichtlich überprüfen lassen. Sie sehen geltendes Recht verletzt.
11.12.2023, 10:45
Mehr «Schweiz»

Am vergangenen Freitag war in Graubünden die am 1. Dezember gestartete Jagd auf Wölfe teilweise gestoppt worden. Auf der Webseite es Kantons hiess es, der Grund sei eine Beschwerde an das Bundesverwaltungsgericht. Am Montag lieferten nun Pro Natura, WWF Schweiz und Birdlife Schweiz die Begründungen für ihre Einsprachen gegen die Abschussverfügungen nach.

Ein Wolf im Wildnispark Langenberg, aufgenommen am Freitag, 8. Dezember 2023 in Langnau am Albis.Die Woelfe im Wildnispark Zuerich Langenberg stammen urspruenglich von Wildfaengen in den Karpaten ab u ...
Er muss sich nicht vor dem Abschuss fürchten: Ein Wolf im Wildnispark Langenberg.Bild: keystone

Bund und Kantone missachteten jede Verhältnismässigkeit und ignorierten die wichtige Rolle des Wolfs im Lebensraum Wald, heisst es im gemeinsamen Communiqué. Die Organisationen verweisen auf die Beratung des Jagd- und Schutzgesetzes im Parlament. Dort sei festgestellt worden, dass der Abschuss ganzer Rudel die Ausnahme bleiben müsse und lediglich auf Rudel angewendet werden dürfe, die «ausser Kontrolle» geraten seien.

Es sei «besonders irritierend», dass Bund und Kantone nun die Regulierung ganzer Wolfsrudel «flächig bewilligt» hätten. Entgegen den Zusicherungen des Bundesrates seien auch Abschüsse von ganzen Rudeln bewilligt worden, die nur sehr wenige Nutztiere gerissen hätten.

Tierfilmer und Biologe Andreas Moser zum Wolf:

Damit werde geltendes Recht verletzt. Die Naturschutzorganisationen fechten deshalb vier der acht Abschussverfügungen im Kanton Graubünden vor Gericht an. Vorläufig gestoppt wird damit die Eliminierung der Rudel Stagias und vorab sowie die Regulierung der Rudel Jatzhorn und Rügiul. Im Kanton Wallis betreffen die Beschwerden die Abschüsse der Rudel Hauts-Forts, Nanztal und Isérables-Fou. (saw/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
7 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Grobianismus
11.12.2023 10:59registriert Februar 2022
Ein Hoch auf die Naturschutzorganisationen. Wenn der Bundesrat selbst nicht merkt (bzw. ignoriert), dass geltendes Recht verletzt wird, muss sich die Bevölkerung wehren.
633
Melden
Zum Kommentar
avatar
Anita Fernandes
11.12.2023 10:51registriert Dezember 2023
Was soll da? Naturschutzorganisationen haben zu Recht Bedenken hinsichtlich der Einhaltung geltenden Rechts und setzen sich dafür ein, die Verfügungen gerichtlich zu überprüfen.
332
Melden
Zum Kommentar
avatar
Latvietis1101
11.12.2023 11:42registriert Oktober 2023
Wie der Mensch mit seinem Mitgeschöpf Wolf umgeht, ist mehr als stossend! Wir nennen uns die Krone der Schöpfung, dabei sind eigentlich WIR das Problem. Etwas zum Nachdenken vor Weihnachten.
242
Melden
Zum Kommentar
7
Umsiedlung in Brienz GR: Bund und Kanton übernehmen 90 Prozent der Kosten

Gute Nachrichten in der Krise für die evakuierte Bevölkerung des Bündner Bergsturzdorfes Brienz/Brinzauls: Die öffentliche Hand will einen Grossteil der Umsiedlungskosten übernehmen. Das teilte die Gemeinde Albula/Alvra, zu der Brienz gehört, am Freitag mit.

Zur Story