Wer im öffentlichen Raum sexuell belästigt wird oder Übergriffe beobachtet, kann das ab sofort bei der Stadtzürcher Online-Plattform «Zürich schaut hin» melden. Damit will die Stadt einen Beitrag gegen Sexismus, Homo- und Transfeindlichkeit leisten.
Egal ob abwertende Worte, obszöne Gesten oder Anstarren: Es sei wichtig, eigene Erlebnisse oder Beobachtungen teilen zu können. Das trage letztlich dazu bei, dass die «Normalität» solcher Verhaltensweisen hinterfragt werde, teilte die Stadt am Dienstag mit. Nur was sichtbar sei, könne bekämpft werden.
Die Meldungen könnten unkompliziert und anonym gemacht werden. Die Melde-Plattform enthält auch Informationen zu Beratungsangeboten, damit diese bei Bedarf direkt kontaktiert werden können.
Um das Ausmass der Belästigungen im öffentlichen Raum abschätzen zu können, gab die Stadt bei einem Sozialforschungsinstitut eine Befragung in Auftrag. Das Ergebnis war, dass drei von vier homo-, bi- oder pansexuellen Menschen angaben, in der Stadt Zürich im öffentlichen Raum schon einmal belästigt worden zu sein.
Bei Heterosexuellen war es jeder und jede zweite. Besonders häufig von sexueller Belästigung berichteten junge Frauen. (aeg/sda)