Schweiz
Zürich

Stadt Zürich weitet Tigermücken-Monitoring aus

Die Tigermücke war während Corona in der Stadt Zürich verschwunden – das soll so bleiben

20.05.2022, 14:27
Mehr «Schweiz»

Der Sommer kommt - und mit ihm möglicherweise auch wieder die Tigermücke. Um eine Wiederansiedlung zu verhindern, weitet die Stadt Zürich ihr Monitoring aus. Sie setzt dabei auf die Hilfe von Freiwilligen, die Wasserbehälter in ihrem Garten aufstellen.

Die Corona-Pandemie hatte immerhin den Vorteil, dass der Raum Zürich Tigermücken-frei wurde. Wegen der zusammengebrochenen Reisetätigkeit konnten diese Mücken nicht mehr als blinde Passagiere mit Cars und anderen Fahrzeugen nach Zürich reisen und sich hier ansiedeln.

tigermücke
Während der Corona-Pandemie ist die Tigermücke verschwunden.Bild: shutterstock

Nun, mit der Rückkehr zum Normalzustand, gelte es zu verhindern, dass sich dieses invasive Insekt noch einmal ansiedeln könne, teilte die Stadt am Freitag mit. Bereits Anfang Mai startete die Stadt deshalb ihr Tigermücken-Monitoring.

Dieses Monitoring wird am Busbahnhof und in Zürich-Wollishofen fortgesetzt, wo sich die Mücke bereits einmal ansiedeln konnte. Für andere Stadtgebiete nutzt die Stadt ein Projekt der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL).

Hilfe von der «Black Bucket Challenge»

Bei dieser so genannten «Black Bucket Challenge» des WSL stellen Hobbyforschende kleine Wasserbehälter im Garten auf, um während drei Monaten herauszufinden, welche Insekten sich im Wasser ansiedeln. Die Zürcher Schädlingsprävention ergänzt diese Wasserbehälter nun um ein Holzstäbchen, an denen Tigermücken ihre Eier ablegen könnten.

Mit dieser «Zusatznutzung» des WSL-Insektenprojekts kann die Stadt ein viel grösseres Gebiet überwachen. Gabi Müller, Leiterin der Schädlingsprävention, warnt aber davor, ausserhalb des Forschungsprojektes Wasserbehälter aufzustellen.

«Bereits kleinste Mengen stehendes Wasser reichen gefässbrütenden Mücken und insbesondere Tigermücken als Brutstätten», wird sie in der Mitteilung zitiert. Deshalb bleibe die Mithilfe der Bevölkerung wichtig. Wer eine der schwarz-weiss gestreiften Mücken sieht, soll diese melden oder einsenden, am Besten über die App «Züri wie neu».

Sie stechen auch tagsüber

Erstmals breitgemacht hatte sich die Tigermücke 2018 in Wollishofen. Die Stadt beseitigte daraufhin systematisch mögliche Brutstätten. Mückenlarven in Schachtdeckeln und anderen stehenden Wasseransammlungen wurden zudem mit einem biologischen Mittel unschädlich gemacht.

In den Corona-Jahren 2020 und 2021 wurden dann keine Mücken mehr gefunden. An der Busstation beim Hauptbahnhof, wo die Fernreisebusse ankommen, wurden zwar einige Mücken gefunden. Sie konnten sich aber dank der Massnahmen nicht ansiedeln.

Die Tigermücke kann verschiedene Krankheiten übertragen, wobei die Gefahr dafür bisher gering ist. In der Schweiz gab es bislang keine Übertragung einer Krankheit von einer Tigermücke auf den Menschen.

Lästig sind die Viecher aber auf jeden Fall, denn im Gegensatz zu einheimischen Mücken stechen sie auch tagsüber und die Stiche sind schmerzhaft. (saw/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Krabbelküche: Insekten-Gerichte, die man uns schmackhaft machen will
1 / 8
Krabbelküche: Insekten-Gerichte, die man uns schmackhaft machen will
Teriyaki-Heuschreckenspiesse, irgendwer? Rezept hier.
quelle: essento / essento
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Das könnte dich auch noch interessieren:
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
El_Chorche
20.05.2022 14:53registriert März 2021
.
Die Tigermücke war während Corona in der Stadt Zürich verschwunden – das soll so bleiben\n.
551
Melden
Zum Kommentar
6
Gemeinde Glarus Nord nach gefälschtem Mailverkehr um fast 50'000 Franken betrogen

Die Gemeindeverwaltung Glarus Nord ist von einer kriminellen Organisation um 48'000 Franken betrogen worden. Eine eingeleitete Strafuntersuchung soll nun helfen, das Delikt aufzuklären. Ausserdem untersucht die Geschäftsprüfungskommission den Vorfall.

Zur Story