Schweiz
Zentralschweiz

Im Emmental geht das Zittern wieder los – erste Bäche über Ufer getreten

Teile einer weggerissenen Brücke.
Teile einer weggerissenen Brücke.Bild: KEYSTONE
Bundesrat spricht Mut zu

Im Emmental geht das Zittern wieder los – erste Bäche über Ufer getreten

26.07.2014, 12:2726.07.2014, 16:29

Nach dem verheerenden Unwetter vom Donnerstag durchleben die Menschen in der Region Schangnau bange Stunden. Seit mehreren Stunden regnet es wieder, in ersten Seitengräben sind Bäche wieder über die Ufer getreten. Für die bereits arg gebeutelten Menschen im Schangnau sei dies eine enorme Belastung, sagte Georges Wüthrich, Informationschef des Führungsstabs Emmental am Samstagmorgen auf Anfrage. Das Care Team des Kantons Bern stehe im Einsatz, um die Menschen zu betreuen. 

In den letzten drei Stunden hat laut Wüthrich der Regen in der Region stark zugenommen und auch die Emme führe mehr Wasser. Die Strasse zum Kemmeriboden stand am Samstag kurz vor der Eröffnung. Nun ist sie laut Wüthrich aber wieder geschlossen.

Um die Mittagszeit gab es in der Emme bei Eggiwil eine Spitze (rechts). Sie ist aber nicht vergleichbar mit dem Wasserstand am Donnerstag (mitte)
Um die Mittagszeit gab es in der Emme bei Eggiwil eine Spitze (rechts). Sie ist aber nicht vergleichbar mit dem Wasserstand am Donnerstag (mitte)grafik: hydrodaten.admin.ch

Mehr zum Thema

Am Ende der Kräfte

Die rund 70 Einsatzkräfte werden derzeit gesichert und ziehen sich zurück. Bis der Regen aufhört könne man nur noch das Nötigste machen, sagte Wüthrich. Erst im Verlauf des Nachmittags liess der Regen nach. Die Lage sei aber weiterhin kritisch, sagte Wüthrich. Und auch die Wettervorhersagen für die kommende Woche lassen nicht aufatmen. Am Montag und Donnerstag rechnen die Meteorologen laut Wüthrich erneut mit viel Regen.

Erste Probleme gibt es auch auf den Alpen rund um Schangnau. Die Tiere können nicht raus, und das Futter wird knapp, wie Wüthrich ausführte. Wahrscheinlich müsse Heu hochgeflogen werden. Für die unwettergeplagte Bevölkerung ist dies alles eine enorme Belastung. Viele Betroffene seien am Ende ihrer Kräfte, beschrieb Wüthrich die Lage. Das Careteam des Kantons Bern musste inzwischen aufgestockt werden.

Im übrigen Kantonsgebiet blieb die Nacht trotz Regens ruhig, wie eine Anfrage bei der Berner Kantonspolizei am Samstagvormittag ergab. Einzig in Brienz musste die Feuerwehr sich um einen angestauten Bach kümmern und in Lanzenhäusern drang Wasser in ein Gebäude.

Bundesrat spricht Mut zu

Bundesrat Johann Schneider-Ammann besuchte das Unwettergebiet am Samstag zusammen mit dem bernischen Regierungsrat Hans-Jürg Käser - ganz ohne Aufhebens, wie der Informationschef des Führungsstabs Emmental, Georges Wüthrich, auf Anfrage sagte. Diese Geste sei von der Bevölkerung sehr geschätzt worden.(whr/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
«Erpresserische Note»: Zoll-Vereinbarung könnte im Parlament scheitern
Die Einigung im Zollstreit mit den USA kommt bei Parlamentariern sehr unterschiedlich an. Exponenten von SP, Mitte und SVP sehen ein Element des Entwurfs als ein «No-Go», wie sich im «SonnTalk »zeigte.
Ein Goldbarren und eine Rolex-Uhr stehen am Anfang der Einigung mit den USA, die Bundesrat Parmelin am Freitag verkündet hat. Doch vorerst ist es nur eine Absichtserklärung. Nun folgt ein mühseliger politischer Prozess in der Schweiz – während in den USA Donald Trump mit Exekutiv-Ordern regieren kann.
Zur Story