Schweiz
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Tausende demonstrieren zum Weltfrauentag

An estimated 1000 Women, lesbians, trans, inter- and non-binary people protest on Paradeplatz, at the unauthorised colourful and combative women's demonstration, on the occasion of International  ...
An die Spitze der unbewilligten Demonstration in der Zürcher Innenstadt stellten sich Vermummte.Bild: keystone

Tausende demonstrieren zum Weltfrauentag

08.03.2025, 15:2408.03.2025, 21:22
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In mehreren Schweizer Städten haben am Weltfrauentag Menschen für Frauenrechte demonstriert. In Zürich gingen am Samstag mehrere Tausend Menschen auf die Strasse, in Bern und Basel mehrere Hundert.

Die Demonstrationen in den Deutschschweizer Städten waren von der Polizei nicht bewilligt. Trotzdem verliefen sie mehrheitlich friedlich. Zu den Kundgebungen hatten Gruppierungen aus dem linksautonomen Milieu aufgerufen.

An estimated 1000 Women, lesbians, trans, inter- and non-binary people protest on Paradeplatz, at the unauthorised colourful and combative women's demonstration, on the occasion of International  ...
Rund 1000 Frauen versammelten sich am Paradeplatz in Zürich zu einer unbewilligten Demonstration. Bild: keystone

An die Spitze der unbewilligten Demonstration in der Zürcher Innenstadt hatten sich mehrere dutzend Vermummte gestellt, die in der Folge für mehrere Zwischenfälle sorgten. So bewarfen sie das italienische Konsulat mit Flaschen voller roter Farbe. Auch weitere Gebäude wurden mit Flaschen und Steinen beworfen.

Zudem kam es zu zahlreichen Sprayereien. Auch Pyros wurden gezündet. Die Polizei ging mit Pfefferspray und Knüppeln gegen die Demonstrantinnen und Demonstranten beim Konsulat vor, wie aus einer Mitteilung der Stadtpolizei Zürich hervorgeht. In Bern, Basel und in der Westschweiz waren keine Zwischenfälle bekannt.

An estimated 1000 Women, lesbians, trans, inter- and non-binary people protest on Paradeplatz, at the unauthorised colourful and combative women's demonstration, on the occasion of International  ...
Die Polizei ging mit Pfefferspray gegen die Demonstrantinnen und Demonstranten beim Konsulat vor.Bild: keystone

Weltpolitik im Fokus

Die Demonstrantinnen in Zürich machten auf den internationalen Kampf aufmerksam, unter anderem denjenigen der Kurdinnen und den der Frauen im Iran.

In Bern wurde gegen die «rechtsnationalistischen, anti-queeren, anti-feministischen Tendenzen in der Weltpolitik» demonstriert. Die Kundgebung sollte ein Zeichen gegen die «patriarchale Verdrängung» setzen, hiess es im Aufruf zur Demonstration. Diese Verdrängung erfolge etwa im Kontext von steigenden Mietpreisen, fehlender sozialer Sicherheit sowie Krieg und Flucht.

An der unbewilligten Kundgebung in Basel nahmen mehrere hundert Personen teil – die Polizei meldete am Abend 300. Kontaktversuche des Dialogteams seien erfolglos geblieben, schrieb die Kantonspolizei. Die Demonstration zog den Angaben zufolge vom Barfüsserplatz friedlich durch die Steinenvorstadt zum Kasernenhof. Kurz vor Ende der Kundgebung wurden gemäss der Kantonspolizei aber «Polizistinnen des Dialogteams mit Eiern und anderen Gegenständen beworfen». Eine Polizistin wurde leicht verletzt.

An estimated 1000 Women, lesbians, trans, inter- and non-binary people protest on Paradeplatz, at the unauthorised colourful and combative women's demonstration, on the occasion of International  ...
Zur Kundgebung hatten Gruppierungen aus dem linksautonomen Milieu aufgerufen.Bild: keystone

Die Kundgebungen in Lausanne und Genf besuchten rund 5000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. In Lausanne richtete sich die Demonstration gegen reaktionäre Angriffe auf die Rechte von Frauen und Minderheiten. Der Zug in Genf forderte eine feministische, soziale und gleichberechtigte Gesellschaft ohne sexuelle und sexualisierte Gewalt. Beide Demonstrationen hatten die lokalen Frauenstreik-Kollektive organisiert.

epa11949570 Participants hold a banner and flags during a protest marking the International Women's Day in Lausanne, Switzerland, 08 March 2025. International Women's Day is celebrated aroun ...
Demo in Lausanne.Bild: keystone

Juso fordert Aktionen gegen Gewalt

Die Jungsozialistinnen und Jungsozialisten (Juso) forderten am internationalen Tag der Frauenrechte Sofortmassnahmen gegen Gewalt an Frauen. Es seien mit fünf Frauen im Jahr 2025 bereits zu viele getötet worden, schrieb die Jungpartei in einer Mitteilung.

«Der Bund hat das Problem zu lange unter den Tisch gekehrt und ist deshalb am Tod dieser Frauen mitverantwortlich», schrieben die Juso weiter. Sie fordern deshalb vom Bund eine sofortige und konsequente Umsetzung der Istanbul-Konvention zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt.

Zudem sollen ein eigenes Gesetz zur Bekämpfung von geschlechtsspezifischer Gewalt geschaffen werden sowie ein nationales Präventionsprogramm für Männer. Weiter fordert die Jungpartei einen offiziellen Gedenktag für alle Opfer patriarchaler Gewalt. (sda)

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Diese Frauen sind 2024 an der Macht
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Diese Frauen sind 2024 an der Macht
Giorgia Meloni ist seit 2022 italienische Ministerpräsidentin und damit die erste Regierungschefin des Landes.
quelle: keystone / filippo attili/chigi palace pres
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Zum Weltfrauentag gibt's von euch ganz viel Liebe
Video: watson
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115 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Milchschnauz
08.03.2025 16:12registriert Oktober 2020
Wenn eine Bewilligung fehlt, sollte man sich zumindest anständig verhalten. Sachbeschädigungen und Farbanschläge sind Ausdruck von Dummheit und Ignoranz – und schaden den Anliegen der Frauen mehr, als sie ihnen nützen.
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Shinobi
08.03.2025 16:29registriert November 2016
Wieso wird das ITALIENISCHE Konsulat beworfen? (Also abgesehen davon, dass das Konsulat bewerfen eh stumpfsinnig ist, weil normalerweise niemand im Konsulat irgendwas dafür kann, was politische Entscheidungsträger im jeweiligen Land bestimmen).
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Schiints me seits
08.03.2025 15:58registriert Juli 2019
Bin Team Polizei
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    1. Mai: Weggewiesene in Zürich entfernen sich +++ Fast 2500 Menschen marschieren in Genf
    Hier findest du laufend alles News und Entwicklungen rund um den 1. Mai.

    In den Kantonen Neuenburg, Jura, den beiden Basel und Zürich gilt der 1. Mai als gesetzlich anerkannter Feiertag. Im Tessin und in den Kantonen Thurgau und Schaffhausen gilt der Tag der Arbeit immerhin als anerkannter Ruhetag. In weiteren Kantonen arbeiten die Menschen hingegen nur einen halben Tag.

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