Schweiz
Zürich

Fake News bei «Szene isch Züri» – am HB Zürich wurde niemand erschossen

«Person am Zürcher HB erschossen» – das sind Fake News

Auf Social Media kursiert ein Post über einen angeblich tödlichen Schuss am Zürcher Hauptbahnhof. Die Nachricht des Accounts «Szene isch Züri» ist aber unwahr, wie die Kantonspolizei Zürich bestätigt.
15.04.2024, 17:0415.04.2024, 17:25
Bettina Zanni / züri today
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Der Text im Video schockiert. «Sie sagen, die Schweiz sei sicher, aber jemand wurde am Zürcher HB gerade angeschossen und getötet», steht darin. Zu sehen sind ein Krankenwagen und Sanitäter, die einen Unfallsichtschutz anbringen. Rund herum stehen einige Gaffer.

Der Post auf dem Instagram-Kanal «Szene isch Zueri» sorgt für grosse Betroffenheit und Wirbel. User äussern sich in über 100 Kommentaren schockiert, wütend oder rätseln, was passiert sein könnte.

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«Uns ist kein solcher Fall bekannt»

Der Post ist aber nichts anderes als Humbug. Die Kantonspolizei Zürich bestätigt auf Anfrage, dass es sich hier um Fake News handle. «Uns ist kein solcher Fall bekannt. Ansonsten hätten wir aktiv kommuniziert», sagt Mediensprecher Alexander Renner.

User missbrauchen Social Media oft, um Unwahrheiten in die Welt zu setzen. Fake News sind bewusst verbreitete Falschnachrichten, die auf den ersten Blick wie eine klassische Nachricht aussehen. Typisch ist auch, dass sie sich wie ein Lauffeuer verbreiten. Laut der Plattform Jugend und Medien können etwa wirtschaftliche, politische, ideologische oder persönliche Gründe hinter der Verbreitung stecken. Oft besteht jedoch das Ziel, die öffentliche Meinung zu manipulieren und Emotionen, Angst und Unsicherheiten auszulösen.

Fake News erkennen

Um Fake News auf die Schliche zu kommen, empfiehlt die Plattform Jugend und Medien, verschiedene Checks durchzuführen. Der Quellen-Check überprüft, wer für den Inhalt verantwortlich ist. Der Fakten-Check zeigt, ob auch anderswo über das Thema berichtet wird. Hat kein offizielles Medium über ein grosses Ereignis berichtet, ist die Wahrscheinlichkeit klein, dass es sich um ein wahres Geschehnis handelt. Der Zielgruppen-Check klärt ab, an wen sich die Nachricht richtet und der Werbe-Check stellt die Frage nach der Trennung von Werbung und Nachricht.

Oft erscheinen Fake News auf den ersten Blick glaubwürdig, weil sie ein dazu passendes Foto liefern. Gut möglich ist aber, dass die Urheber von Fake News ein altes Foto aus seinem ursprünglichen Kontext gerissen und mit der Fake News verpackt haben. Überprüfen lässt sich dies mit der Bilder-Rückwärtssuche, zum Beispiel über TinEye oder GoogleImages. Diese durchforsten das Internet nach gleichen oder ähnlichen Fotos.

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113 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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ingmarbergman
15.04.2024 17:16registriert August 2017
Solange Plattformen und Accounts nicht haftbar sind, passiert nichts.

Dabei wäre es sehr einfach: Der Inhaber eines Accounts bzw. einer Webseite haftet, wenn der Inhaber nicht eruiert werden kann, dann haftet der Plattformbetreiber bzw. der Provider.

Das wäre auch ein griffiges Mittel gegen die Radikalisierung von Terroristen.
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Joe Smith
15.04.2024 17:24registriert November 2017
Wenn ich sehe, wie immer wieder solche Meldungen viral gehen, dann ist ein Schulfach «Medienkompetenz» dringendst notwendig. (Könnte man natürlich auch einfach in den Deutschunterricht einbauen – aber mit einem genügenden Zeitbudget.) Dort könnte man dann z.B. auch den Unterschied zwischen böswilligen Falschmeldungen und Satire üben.
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Hunnam
15.04.2024 17:10registriert Januar 2016
Hoffe, dass die Absender rechtlich dafür belangt werden. Mit so etwas ist nicht zu spassen. Da eine mir sehr wichtige Person heute am Sechseläuten ist, hat nur schon der Watson-Push für einen kleinen Schreckmoment gesorgt.
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