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Zürcher Kantonsrat will Konversionstherapien verbieten

Zürcher Kantonsrat will Konversionstherapien verbieten

06.11.2023, 12:0006.11.2023, 13:39
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Gleichgeschlechtliche Liebe ist keine Krankheit und muss deshalb auch nicht therapiert werden. In diesem Sinne hat in Deutschland nach dem Bundestag auch der Bundesrat ein Verbot der "Konversions ...
Gleichgeschlechtliche Liebe ist keine Krankheit und muss deshalb auch nicht therapiert werden.Bild: sda

Eine Mehrheit des Zürcher Kantonsrats will Konversionstherapien zur sexuellen Orientierung verbieten. Ein entsprechender Vorstoss wurde am Montag an den Regierungsrat überwiesen.

Die Motion von Grünen, SP, AL, GLP und Mitte wurde mit 90:74 Stimmen bei 5 Enthaltungen überwiesen. Abgelehnt wurde sie von SVP, EDU und FDP.

Der Vorstoss fordert den Regierungsrat dazu auf, die gesetzlichen Grundlagen für ein Verbot von Konversionstherapien im Kanton Zürich zu schaffen. Ziel solcher Therapien ist es, die sexuelle Orientierung von lesbischen, schwulen oder bisexuellen Menschen zu ändern.

Regierungsrat: Kantonale Lösung unsinnig

Der Regierungsrat sprach sich gegen den Vorstoss aus. Eine Regelung auf kantonaler Ebene scheine mit den bundesrechtlichen Vorgaben nicht vereinbar, weil der Bund das Kindes- und Erwachsenenschutzrecht abschliessend regle, hiess in der Stellungnahme des Regierungsrats. Auf Bundesebene gibt es denn auch Bemühungen, Konversionstherapien zu verbieten.

Auf diesen Punkt wiesen auch mehrere Gegnerinnen und Gegner der Motion hin. Zudem sei es medizinischen Fachpersonen bereits heute verboten, Konversionstherapien anzubieten.

Befürworter eines kantonalen Verbots argumentierten vor allem mit den grossen Schäden, den Konversationstherapien bei Betroffenen anrichten könnten.

Der Regierungsrat hat nun zwei Jahre Zeit, Bericht und Antrag zu der Motion auszuarbeiten. (sda)

Zum Thema: Outing in der Freikirche

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134 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Raph2018
06.11.2023 12:09registriert November 2020
Für mich unfassbar dass das nicht viel deutlicher ist. Aber immerhin...
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Spin Doctor of Medicine
06.11.2023 12:46registriert August 2019
Wir gratulieren ein weiteres Mal der FDP dafür, dass sie sich mit den übelsten Elemente in unserer Parteienlandschaft gemein tut.
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Gen X
06.11.2023 13:00registriert August 2023
Was ich nicht verstehe, sind die vielen Gegenstimmen. Dabei sollte es ein Selbstläufer sein. Selbstverständlich muss die Konversionstherapie verboten werden!
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Nemo am ESC: Hier sind alle Schweizer Siege und Niederlagen bis jetzt
Die ESC-Geschichte der Schweiz ist durchzogen. Aber lange nicht so schlecht, wie man meinen möchte!

Im Jahr 2014 wurde watson geboren. Die räudige und doch liebenswerte Katze unter den Schweizer Medien. Ein bisschen strange, eine Spur zu auffällig, aber von einer kreativen Verschwendungssucht, die bald viele von euch einzufangen wusste. 2014 sang eine wunderschöne österreichische Dragqueen namens Conchita Wurst am ESC, sang von ihrer Wiedergeburt, davon, dass sie wie ein Phoenix aus der Asche ihres alten Selbst aufgestiegen sei, sie war ein bisschen strange, viel zu auffällig ... und die ESC-Welt legte sich ihr zu Füssen. Conchita (25) gewann. Wir waren Conchita.

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