Schweiz
Zürich

Stadt Zürich wird 130 Millionen für Hitzeminderung ausgeben

Leere Stuehle auf dem hitzigen Sechselaeuteplatz, aufgenommen am Sonntag, 17. Juli 2022 in Zuerich. (KEYSTONE/Ennio Leanza)
Zürich unternimmt in Zukunft mehr gegen die extreme Sommerhitze.Bild: KEYSTONE

Beschlossene Sache: Stadt Zürich wird 130 Millionen für Hitzeminderung ausgeben

03.09.2023, 16:49
Mehr «Schweiz»

Das Leben in der Stadt Zürich soll auch bei häufigeren Hitzesommern erträglich bleiben. Die Stadtzürcher Stimmberechtigten haben entschieden, für Hitzeminderungsmassnahmen bis ins Jahr 2035 bis zu 130 Millionen Franken auszugeben.

Die Vorlage war mit der ursprünglichen «Stadtgrün»-Initiative, einem direkten und indirekten Gegenvorschlag und der Stichfrage reichlich komplex. Die Stimmbeteiligung lag denn auch nur bei 28 Prozent. «Es war kompliziert», sagte dazu Stadtrat Filippo Leutenegger (FDP).

Das Ergebnis ist jedoch klar: Die Zürcherinnen und Zürcher wollen innerhalb der Stadtverwaltung eine neue Fachstelle ins Leben rufen, die sich mit Hitzeminderungsmassnahmen befasst. Ihr stehen nun bis 2035 insgesamt 130 Millionen Franken zur Verfügung.

«Mehr Grün in die Stadt bringen»

«Das Stimmvolk konnte unterscheiden zwischen einer umsetzbaren Vorlage und einer utopischen Vorlage», sagte die zuständige Stadträtin Simone Brander (SP). Mit der «utopischen Vorlage» meinte sie die ursprüngliche «Stadtgrün»-Initiative, die eine externe Stiftung für die Hitzeminderungsmassnahmen beauftragen wollte.

Für die Projekte wollte die Initiative zudem einen fixen Betrag von einem Prozent der Steuergelder reservieren. Mit dem Abstimmungsergebnis vom Sonntag gibt es stattdessen fest zugesagte 130 Millionen Franken.

Die Stadt werde nun rasch handeln können, kündigte Brander an. «Wir werden noch mehr Bäume und mehr Grün in die Stadt bringen.» Als nächstes wird die Stadt Fachleute für Hitzeminderungsmassnahmen suchen und die Förderprogramme konkret aufgleisen. Brander hofft, dass sie im ersten Quartal 2024 bereits erste Projekte entgegennehmen kann, auch von Privaten.

FDP und SVP gegen alle drei Vorlagen

Gegen die Hitzeminderungs-Vorlagen waren FDP und SVP. Die FDP war der Ansicht, dass für das Thema bereits genügend Geld bereit stehe. Die Umsetzung der bestehenden «Fachplanung Hitzeminderung» sei ausreichend. Die nun gesprochenen Millionen würden jeglicher Grundlage entbehren, teilte die FDP mit. Das Abstimmungsergebnis gelte es aber zu akzeptieren.

Für die SVP sind die Massnahmen Ausdruck des «Klimawahns», und «das alles wegen ein paar Tagen, an denen es in Zürich mal etwas wärmer wird», wie der SVP-Sprecher bei der Debatte Ende März sagte. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
66 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Stuhlbein
03.09.2023 17:27registriert Juni 2023
Europaplatz bzw. Europaalle ist ein Paradebeispiel wie man es nicht macht. Grosse offene Betonfläche und 10 spärliche Bäumchen gepflanzt. Im Sommer: Gefühlte Ofentemperatur, wenn man da entlangläuft.
1421
Melden
Zum Kommentar
avatar
maylander
03.09.2023 17:50registriert September 2018
Viel Spass dabei. Hitzeminderung gibt's voll allen durch Beschattung. Bei jedem Baugesuch in der Stadt Zürich gibt es Einsprachen wegen Schattenwurf.
Aber ein schöner Stadtpark mit kühlenden Bäumen anstelle der Steinwüste beim Sächsilüte-Platz wäre schon was .
1110
Melden
Zum Kommentar
avatar
Fairness
03.09.2023 18:10registriert Dezember 2018
Zuerst werden viele kahle, „moderne“ Betonplätze gebaut, viele auch gesunde (!), schöne Bäume umgehauen, um dann zu merken, dass das kühlt. Kostet ja nur Steuergelder …
1012
Melden
Zum Kommentar
66
Schweizer geben weniger für Sportartikel aus – es ist trotzdem noch viel
Die Schweizerinnen und Schweizer haben im letzten Jahr 2,17 Milliarden Franken für Sportartikel ausgegeben. Das waren laut der Fachstelle Sportartikel Schweiz Swisspo 1,5 Prozent weniger als im Vorjahr.

Der Onlinehandel wuchs um ein Prozent und erzielte einen Anteil von 28 Prozent am Umsatz, wie Swisspo am Montag mitteilte. Im Jahr 2019 – vor der Corona-Pandemie – lag der Anteil des Onlinehandels am Umsatz mit 16 Prozent noch deutlich tiefer.

Zur Story