Eine Zürcher Privatschule ist Ziel von Bedrohungen in sozialen Netzwerken geworden, weil sie dem türkischen Prediger Fethullah Gülen nahestehen soll. Der Direktor der Schule, der zum Schutz seiner Familie in der Türkei anonym bleiben möchte, hat die Polizei alarmiert.
So habe eine Frau auf Facebook die Schliessung der Schule verlangt, sagte der Direktor, der in Deutschland geboren ist und seit einigen Jahren in der Schweiz arbeitet. Er hat die kantonale und kommunale Polizei, sowie die Schulbehörden informiert.
Die Drohungen, welche die Schule erhalten habe, seien der aktuellen politischen Lage in der Türkei zuzuschreiben. Sie stünden in Verbindung mit der internationalen Jagd auf Gülen-Anhänger.
Die Bedrohungen seien jedoch überrissen. «Unsere Schule liegt in der Schweiz. Wir sind neutral, säkular und halten uns an den kantonalen Lehrplan», so der Direktor.
«Unser einziges Ziel ist die qualitativ hochwertige Bildung für diese jungen Menschen», sagte der Lehrer. Er bestätigte, dass die Gründer der privaten Einrichtung zum Teil durch die Lehre von Fethullah Gülen inspiriert wurden.
Der Direktor der Schule hofft, dass sich die politische Lage in der Türkei bis zum Ende der Sommerferien beruhigt hat. Die Schule umfasst 35 Schülerinnen und Schüler aus dem Balkan oder der Türkei und fünf Lehrpersonen. (whr/sda)