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Zürich

Corine Mauch: Zürcher Stadtpräsidentin fordert Stimmrecht für Ausländer

ADVANCE FOR USE SUNDAY, APRIL 27, 2014 AND THEREAFTER - In this Sunday, Feb. 9, 2014 photo, Zurich Mayor Corine Mauch speaks to reporters after her re-election in Zurich. Mauch was born a U.S. citizen ...
Will, dass sich Stadtbewohner ohne Schweizer Pass politisch einbringen können: Die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch. Bild: AP/Keystone

Zürcher Stadtpräsidentin fordert Stimmrecht für Ausländer – auf Gemeinde-Ebene

18.07.2019, 07:3218.07.2019, 07:40
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In der Stadt Zürich wohnen viele Menschen, die zwar Steuern zahlen und hier arbeiten, aber nicht darüber bestimmen können. Rund die Hälfte aller 30- bis 39-Jährigen Stadtbewohner haben keinen Schweizer Pass. Geht es nach Stadtpräsidentin Corine Mauch, soll sich das nun ändern.

In einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» kritisiert Mauch, dass viele Stadtbewohner in einer sehr «aktiven Lebensphase» nicht mitentscheiden können. Sie fordert deshalb ein kommunales Stimmrecht für Ausländerinnen und Ausländer: «Ich möchte erreichen, dass der Kanton die Grundlage schafft, damit Gemeinden das Ausländerstimmrecht einführen können, wenn sie das wollen.» Nach den Sommerferien will die 59-jährige SP-Politikerin dem Stadtrat einen Antrag unterbreiten.

Sollen Ausländerinnen und Ausländer, die schon länger in der Schweiz leben, abstimmen und wählen dürfen?

Die Idee sei weder neu noch revolutionär, so Mauch. Acht Kantone und 600 Gemeinden in der Schweiz kennen bereits ein solches Stimmrecht, so zum Beispiel der Kanton Graubünden oder Appenzell-Ausserrhoden.

Zürcher sagten bereits einmal Nein

Damit ein solcher Antrag genehmigt wird, braucht es die Mehrheit der Stimmen im Kantonsparlament. Mauch hofft auf einen Erfolg. «Mit den neuen Mehrheiten im Kantonsrat haben wir eine reelle Chance.»

Dass das Stimmvolk während der kantonalen Abstimmung 2013 bereits einmal Nein zum Stimmrecht für Ausländer gesagt hat, will Mauch nicht gelten lassen: «Es gibt einen grossen Unterschied zur Vorlage von 2013. Bei einer Annahme hätten damals nur Ausländerinnen und Ausländer abstimmen können, die bereits zehn Jahre in der Schweiz lebten.» In Mauchs geplanten Antrag soll die Frist neu auf zwei Jahre verkürzt werden. (ohe)

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169 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Pinkerton
18.07.2019 08:06registriert Februar 2019
Ich bin gegen „halbe“ Stimmrechte. Entweder erfüllt man die Anforderungen an eine Einbürgerung und will diese auch tatsächlich, dann soll man nach Erhalt der Staatsbürgerschaft auf Stufe Bund, Kanton und Gemeinde abstimmen dürfen. Dass man aber nur über die neue Turnhalle und die Strassensanierung (Gemeinde), nicht aber über Bundesthemen abstimmen soll, ist unlogisch und auch etwas paternalistisch.
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Fairness
18.07.2019 08:57registriert Dezember 2018
Nein, sicher nicht.
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MacB
18.07.2019 08:02registriert Oktober 2015
Ausländerstimmrecht ja. Aber mauch geht es hier offensichtlich nur darum, ihre wählerschaft zu vergrössern. Stadtausländer wählen kaum SVP.
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