Forschende in der Schweiz geben Einblicke in ihre Arbeit: Sie reichten spektakuläre Fotos und Videos beim Wettbewerb des Schweizerischen Nationalfonds ein. 15 Beiträge wurden von der Jury ausgezeichnet.
Ein Blick in die Tiefe des Gehirns, eine hoch konzentrierte Forscherin beim Lesen eines Manuskripts, die Wohnung eines Experten für islamische Kunstgeschichte - die Beiträge des SNF-Wettbewerbs für wissenschaftliche Fotos und Videos zeigen die Vielfalt der Forschung, ihrer Akteure und der Orte und Werkzeuge, die für ihre Arbeit eine Rolle spielen.
In vier Kategorien hat eine internationale Jury aus Fachleuten der Bereiche Kunst, Museen und Wissenschaft die besten Beiträge ausgewählt. Neben je einem Siegerbeitrag erhielten elf weitere Arbeiten eine Würdigung, teilte der Schweizerische Nationalfonds SNF am Dienstag mit. Besonders ist, dass alle vier Gewinnerinnen und Gewinner ihre Aufnahmen im Rahmen ihrer Doktorarbeit erstellt haben. Insgesamt wurden neun Frauen und fünf Männer ausgezeichnet, eine Professorin sogar zweimal.
Kevin Akeret vom Universitätsspital Zürich zeigt in seiner Aufnahme einen Blick ins Zentrum des Gehirns, wie es sonst nur Neurochirurginnen und -chirurgen zu sehen bekommen. Damit überzeugte er die Jury in der Kategorie «Forschungsobjekt».
In der Kategorie «Die Frauen und Männer der Wissenschaft» gewann Isabella Stoian von der Uni Freiburg mit ihrem Foto eines Gesichts, das so konzentriert auf ein Manuskript am Bildschirm blickt, dass es fast schmerzhaft verzerrt wirkt. Das Foto erinnert daran, dass die Gedankenarbeit im Zentrum der Forschung steht.
Katrin Kaufmann besuchte für ihr Doktorat einen Fachmann für islamische Kunstgeschichte in St.Petersburg und lichtete ihn in seiner Wohnung ab. Damit überzeugte sie die Jury in der Kategorie «Die Orte und Werkzeuge».
Unter den eingereichten Kurzvideos gewann jenes von Ali Amini von der ETH Lausanne, das einen sich faszinierend schlängelnden Gasstrahl in einer Wasserströmung zeigt.
Der SNF-Wettbewerb fand bereits zum dritten Mal statt und bilanziert mittlerweile über 1200 eingereichte Fotos und Videos. Der Wettbewerb vermittle ein gleichermassen facettenreiches wie realistisches Bild der Wissenschaft«, kommentierte SNF-Präsident Matthias Egger. »Die Tatsache, dass die vier ersten Preise an Nachwuchsforschende gehen, freut mich besonders." Hier zeige sich, wie vital der Nachwuchs in der Schweiz sei.
Die fünfzehn ausgezeichneten Arbeiten sollen an den Bieler Fototagen vom 10. Mai bis 2. Juni ausgestellt werden. Die offizielle Preisverleihung findet am 15. Mai in Biel statt. (sda/jaw)