Schweiz
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Comeback der Trams in Winterthur? Stadtrat prüft Tramsbetrieb

Stadt Winterthur wird zur blauen Zone.
Fahren vielleicht in Zukunft wieder Trams statt Busse durch Winterthurs Strassen? Der Stadtrat überarbeitet das ÖV-Angebot, um den steigenden Passagierzahlen gerecht zu werden.Bild: Shutterstock

Stadt Winterthur prüft ein Revival für das Tram

05.12.2024, 09:0105.12.2024, 09:48
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In der Stadt Winterthur könnten dereinst bald wieder Trams durch die Strassen kurven: Der Stadtrat prüft eine Wiedereinführung des Tramverkehrs, um die zunehmenden Passagierzahlen im ÖV bewältigen zu können.

Stadtbus Winterthur dürfte bis im Jahr 2050 bis zu 67 Millionen Passagiere pro Jahr transportieren. Im vergangenen Jahr waren es erst 30 Millionen. Dieser prognostizierte Anstieg liegt nicht nur am Bevölkerungswachstum, sondern auch an den Klimazielen, welche eine zunehmende Zahl von Autolenkenden in den ÖV bringen will.

Derzeit überarbeitet die Stadt mit dem Zürcher Verkehrsverbund (ZVV), den SBB und Postauto das ÖV-Angebot. Dabei wird auch die Wiedereinführung eines Trambetriebs geprüft, wie aus einer Antwort auf eine Interpellation von Grünen, SP, GLP, Mitte und FDP hervorgeht, über die am Donnerstag der «Landbote» berichtete.

«Massive städtebauliche Auswirkungen»

Ein Tram-Revival hätte zwar den Vorteil, dass viel mehr Passagiere transportiert werden könnten. Allerdings hätte es gemäss Stadtrats-Antwort «massive städtebauliche Auswirkungen» zur Folge.

So müssten etwa ganze Häuserzeilen abgebrochen werden, um Platz fürs Tram zu schaffen. Bevor das Projekt weiterverfolgt werde, müsse deshalb genau geprüft werden, auf welchen Verbindungsachsen der Einsatz von Bussen langfristig nicht mehr ausreiche.

Wann in Winterthur wieder Trams fahren würden, ist offen. «Falls überhaupt, wäre dies langfristig», schreibt der Stadtrat. Bis im nächsten Sommer soll die neue ÖV-Strategie ausgearbeitet werden.

In Winterthur verkehrten bereits von 1898 bis 1951 Trams in die eingemeindeten Nachbarorte Töss, Wülflingen, Oberwinterthur und Seen. Ab 1930 wurden immer mehr Strecken durch Busse ersetzt. (sda/thw)

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16 Kommentare
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    Männer, es ist Zeit, den Mund aufzumachen
    Es ist zu wenig, selbst nicht sexistisch zu sein. Männer müssen das Schweigen brechen und den nächsten Schritt wagen: den aktiven Anti-Sexismus.

    Viele von uns cis Männern haben in den letzten Jahren durch die feministische Bewegung und eventuell sogar unsere eigene Reflexion (!) gelernt, vermehrt in den Hintergrund zu treten. Zum einen, um den FLINTAs in unseren Leben mehr Raum zu geben, sei es bei der Arbeit, in Beziehungen oder einfach bei einem alltäglichen Gespräch – das ist cool. Zum anderen, um feministische Kämpfe nicht für unsere egoistischen Zwecke zu missbrauchen – das ist auch cool. Und drittens, weil es unheimlich praktisch ist, sich komplett aus der Diskussion herauszuhalten und die Probleme woanders zu suchen – das ist überhaupt nicht cool.

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