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Wer will heutzutage schon noch aufstehen und durch die reale Welt schreiten, um Besorgungen zu tätigen? Genau. Niemand. Doch auch die virtuelle Einkaufstour hat ihre Tücken, wie dieses fünfaktige Drama zeigt.
02.12.2019, 06:0302.12.2019, 06:03
Der Auslöser
Der initiierende Impuls, um dem Shopping 2.0 zu verfallen, kommt meist unverhofft und überrumpelt einen spitzbübisch aus dem Hinterhalt. Die auslösenden Reize dazu sind mannigfaltiger Natur, münden aber meist in ein- und derselben kostspieligen Konsequenz.

Bild: watson / pixabay
Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass das Online-Shopping tatsächlich aufgrund eines akuten Mangels an grundlegenden Lebensnotwendigkeiten praktiziert wird, äussert sich dies in folgendem Lächeln:

Bild: shutterstock
Was übersetzt in etwa so viel bedeutet:
Bild: watson / shutterstock
Gleich geht's weiter mit dem typischen Ablauf des Online-Shoppings, vorher ein kurzer Werbe-Hinweis:
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Und nun zurück zur Story ...
Der Einkaufsprozess
Ein (meist) willkürlicher Reiz hat dich nun also in die rabattwütige, sonderangebotgesättigte und dennoch ungezwungene Welt des Online-Shoppings katapultiert. Deines ursprünglichen Beweggrundes (also eigentlich Beweg-«Grundes») ungeachtet, spielt sich der Prozess stets in gleicher Manier ab.
Live-Bilder vom Gehirnzellen-Meeting in deinem Kopf:

Der letzte Konsensentscheid deiner Gehirnzellen lässt aus deinen Fingern mirakulös hoch effiziente, zielsichere Werkzeuge werden, die mit präziser Kompromisslosigkeit Schnäppchen jagen und diese gnadenlos erledigen. Flink und zäh mutierst du zu einem webbasierten Gepard in der Sale-Savanne.
Bilder eines Online-Shoppers in der freien Wildbahn:
Dieser Jagdtrieb übernimmt die Kontrolle über die ansonsten rationale Natur des Shoppers, weshalb auch einfache Einkaufslisten – imaginär oder niedergeschrieben sei dahingestellt – nicht mit der nötigen Sorgfalt und Weitsicht abgearbeitet werden können.
Beispiel einer nachvollziehbaren Einkaufsliste:

Bild: watson / pixabay
Resultat:
bild: watson / pixabay
Problematisch an diesem Prozess ist, dass für fragwürdige Einkäufe stets eine rationale Begründung gefunden wird. Zumindest in der Wahrnehmung der Betroffenen.
Zum Beispiel:

Bild: watson / shutterstock
bild: watson / shutterstock
Der Fall ist klar:
gif: watson / shutterstock
Der Check-out
Das Adrenalin weicht dem Dopamin, was unweigerlich dazu führt, dass der vom Sofa aus befriedigte Kaufrausch (Fachbegriff hierfür: «Couchrausch») sein Ende nimmt. Es folgt, was folgen muss: die zeremonielle Beendung des frivolen Gebummels.
Was deine integrierte Laptop-Kamera sieht, während du noch einmal durch den Warenkorb scrollst:
Der Totalbetrag lässt einen dann traditionellerweise noch einmal kurz stutzen. Studien haben versucht zu eruieren, woher dieser Schock stammen könnte, und sind zu folgendem Schluss gekommen.
Effektive vs. erwartete Kostenzusammenstellung
Klicke aufs Bild für den Vorher-nachher-Effekt.Bild: watson / pixabay
Doch dieses kurzlebige Gefühl einer emotionalen Implosion wird eher als belebend denn als Warnzeichen wahrgenommen. Und so findet eine wunderschöne Reise ihr würdiges Ende.
Zahlungsmittel auswählen, AGBs akzeptieren, klick, klick, klack ... und:
Das Warten
Auf den Sturm folgt die Ruhe. Eine beklemmende, unangenehme Ruhe. Ungewissheit und Hoffnung vermischen sich derweil zu einem toxischen Emotionen-Cocktail. Das Warten aufs «Päckli» ist der zermarterndste Akt des freudevollen Einkaufens.
Menschen, die symbolisch für dich stehen, während du auf deine Bestellung wartest:
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Wie Männer verzweifelt auf ihre Frauen beim Shopping warten
Zahllose Gedanken, Hypothesen und Vermutungen durchkreuzen dein ohnehin bereits geplagtes Gemüt. Die Ungerechtigkeit der Welt in ihrer pursten Form wird am ganzen Körper spürbar.
Und deine Gedanken so:

Doch sie kommt, die Erlösung. Irgendwann flattert eine Benachrichtigung, die im Wortlaut irgendwas von wegen «Deine Bestellung ist jetzt auf dem Weg zu Dir!» enthält, in dein Postfach, das seit deiner abgeschickten Bestellung unter Beobachtung deiner Argusaugen stand.
ABER:

Bild: watson / pixabay
Long story short: Nachdem du den Abholschein missmutig aus dem Briefkasten gefischt, dich ausführlich über die Öffnungszeiten von Postfilialen enerviert und dein Paket dann schliesslich doch mit einem lächelnd vorgetragenen «Mässi, schöne Tag Ihne!» abgeholt hast, ist die Welt wieder in den Angeln.
Der Fall ist klar: Sowas muss erstmal verdaut werden
Die Auswertung
Da ist es nun also. Spuren einer Reise auf der Oberfläche des Kartons, solid punkto Gewicht, unscheinbar, dennoch auch aufregend. Die Frage, was genau bestellt wurde, ist zu diesem Zeitpunkt oftmals Gegenstand latenter Vermutung. Die eine oder andere Überraschung (der klassische «Oh, stimmt, das hani ja au no bstellt»-Moment) wird dich erwarten. Und du weisst es.
Das Letzte, was dein Paket sieht, ehe es aufgeschlitzt wird:

Einiges, was vor einigen Tagen noch Sinn machte, wirkt jetzt urplötzlich ein wenig deplatziert, vieles sieht in echt doch nicht mehr ganz so elegant aus wie an den gephotoshoppten Models und manche Produkte fallen «völlig wider Erwarten» grösser/kleiner/leichter/schwerer aus als vorgestellt.
Na ja. Schon cool. Aber eben. Halt einfach «cool». Punkt.
Vor und nach dem Aufmachen:
Die Diskrepanz zwischen Erwartung und Realität lässt deine Ratio aus dem Dornröschenschlaf erwachen, dein Körper wird von einem kritischen Geist wiederbelebt. Dies wirkt sich insbesondere auf deine Wahrnehmung aus, was denn von all dem nun wirklich, wirklich nötig ist. Spoiler: Nicht viel.
Die wissenschaftliche Aufschlüsselung dieses Phänomens anhand einer Grafik:

Bild: watson / shutterstock
Da sitzt du nun, dein Leben um eine weitere Prise Unnötigkeit reicher, dein Portemonnaie angenehm leicht und dein Wesen geläutert. Nochmals lässt du dich nicht hinreissen. Es sei denn, es kommt ein Angebot, das du nicht ablehnen kannst.

Bild: watson
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Bei der Arbeit
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