Seit Dezember ist das Zugfahren in der Schweiz teurer geworden. Im Schnitt betrug die Tariferhöhung satte 3,7 Prozent. Dabei hat die Alliance Swiss Pass beschlossen, die Preise in der 2. Klasse stärker zu erhöhen. So kostet ein 1.-Klasse-Billett im Schnitt nur 1,9 Prozent mehr als noch 2023.
Die Lösung wäre nun, dass du, als bisheriger Pendler der Holzklasse, im Lotto gewinnst und dir ein Billett der ersten Klasse zutust.
Doch wie verhält man sich adäquat in der gehobenen Gesellschaft? Wir erklären dir die 15 goldenen Regeln.
Der hübsche Teppichboden ist dafür da, um angeschaut zu werden. Bei Begegnungen mit bekannten Gesichtern wird höchstens freundlich genickt, an die Hutkrempe getippt und allenfalls ein «Milady» angetönt.
Mässige deinen Ton. Die 1. Klasse ist eine Oase der Ruhe, Einsamkeit und Zufriedenheit.
Mitreisende werden stets gesiezt.
Gelächter ein Abteil weiter? Ein griesgrämiger Blick in deren Richtung und in unerträglichen Fällen ein entrüstetes Räuspern sollte das Problem rapide beheben.
Wer einen Laptop auf dem Schoss hat, signalisiert seinen Mitreisenden, dass er sich das Billett leisten kann, jedoch hart dafür arbeitet. Selbstverständlich wird aus Respekt nicht auf den Bildschirm geschielt.
Geniest wird in die Armbeuge nicht.
Wenn jemand hustet, wird ihm ein Ricola gereicht. Für allfällige künftige Begegnungen gilt wiederum Regel Nummer 1.
Wer laut telefoniert, wird selbstredend mit verachtenden Blicken bestraft.
Selbiges gilt für 2.-Klässler, die auf der Suche nach ihrem Waggon durch die heiligen Gänge rennen.
Wie in der 2. Klasse auch ist die Platzwahl essenziell für das Pendelerlebnis. Sitzt schon jemand in einem 4er-Abteil, gilt es, weiterzusuchen. Vornehm fährt in der ersten Klasse, wer einen freien 8er-Block oder 16er-Block gefunden hat.
Den Zugbegleitern gilt es, nach dem Vorzeigen des Billets einen schönen Tag zu wünschen. Dazu gehört es, mindestens einen kleinen Schwank aus dem Leben zu erzählen oder sich einem kleinen Schwatz über das Wetter hinzugeben. Auf der Rigi soll es heute schliesslich besonders sonnig sein.
Falls es sich nicht vermeiden lässt, in der 1. Klasse zu speisen, wird der Abfall im abteileigenen Kübel entsorgt. (Das eigentlich nur als Erinnerung, dass Passagiere in der 1. Klasse einen eigenen Kübel haben.)
Die Jogginghose lässt du zuhause. Es wird Zeit, deine Knickerbocker wieder auszumotten! Monokel optional.
Auf dem Polster der ersten Klasse sitzt man wie auf Wolke sieben. Wage es daher ja nicht, deine Schuhe auf den Sitz zu strecken. Und nein, auch die Socken nicht! (Nicht mal auf die Pendlerzeitung.)
Und ganz wichtig: Vermeintlicher Pöbel wird auf seine Zweitklassigkeit hingewiesen. Natürlich passiert das alles im Sinne der Gutmütigkeit. Wäre ja zu schade, wenn ein Besitzer eines 2.-Klasse-Tickets eine Busse zahlen müsste, nur, weil er sich verirrt hat.
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Die beliebtesten Kommentare
Strawanzer
07.04.2023 19:56registriert Dezember 2018
Anmerkung zu Punkt 14: Exgüsi, aber in der 1. Klasse haben Pendlerzeitungen nichts zu suchen, es denn, man bezeichnet die NZZ als Pendlerzeitung.
Falls jemand ein Taschentuch benötigt gibt man Ihm dann stilvoll ein stoffiges mit den eigenen Initialen „Sie Dörfeds bhalte“ Oder optional einige CS Aktien.
Der Unterschied zwischen erstklassigen Menschen und dem Pöbel zeigt sich im guten Benehmen (wozu durchaus einige der aufgeführten Regeln gehören) und nicht daran, welches Bahnbillett man sich leisten kann.
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Ihr kennt es. Da freut man sich auf den Herbst, auf Spaziergänge im farbenprächtigen Wald, auf das warme, fast goldene Sonnenlicht – und dann begrüsst er einen mit Nebel und Regen.
Exgüsi, aber in der 1. Klasse haben Pendlerzeitungen nichts zu suchen, es denn, man bezeichnet die NZZ als Pendlerzeitung.
Oder optional einige CS Aktien.