Es gehört zum guten Ton eines Medienportals, dass man am Ende des Jahres zurückblickt und am Schluss zum Fazit kommt: Leicht war es nicht, aber irgendwie trotzdem schön und irgendwie speziell, phasenweise spannend und alles in allem doch erfreulich.
Mal schauen, ob das auch dieses Jahr zutrifft.
Anhand einer eingehenden Analyse der grossen Social-Media-Plattformen im Jahre 2016 wagen wir uns an eine Gesellschaftsdiagnose. Los geht's!
Eine wunderbare Zeitfressmaschine. War schon immer so, wird vermutlich auch nach 2016 so bleiben. Es folgt die Bestandsaufnahme für dieses Jahr:
Und so sieh's aus, wenn der erfolgreichste YouTuber unserer Zeit dem fragwürdigsten Trend dieses Jahres folgt ...
Das meist geschaute Video 2016 ist ... «Work from Home» von Fifth Harmony ft. Ty Dolla $ign! Dieser schmissige Track besticht durch Clubtauglichkeit und die gleichzeitige Fähigkeit auch Tante Karola zum gewagten Hüftschwung zu animieren. Natürlich unterstützt durch einen feschen Videoclip. Knapp 1,2 Milliarden Klicks war dieses Spektakel der Welt wert ...
Zieht man die klassischen Videoclips ab, so schwingt Adele im Auto von James Corden obenauf. Äusserst unterhaltsam, wie die beiden gemeinsam plaudern und trällern – das fanden insgesamt 136 Millionen Weltbürger.
Die Frage: Wie viele davon tun dasselbe, einfach ohne Kamera und ohne Adele zu heissen?
Auf YouTube geht also alles seinen gewohnten Lauf: Musik und Spass, das geht also auch im Jahr 2016 wunderbar.
Das legitime Stalkertool unserer Zeit hat uns Menschen auch dieses Jahr begleitet. Lasst uns mal einen Blick auf die ungeschönten Fakten werfen:
Grosse Überraschungen bleiben auch hier aus. Deshalb nehmen wir an dieser Stelle mal Themen unter die Lupe, die uns anscheinend bewegt haben in diesem Jahr der Turbulenz.
Es wird klar: Ein Jahr ist sowieso ein Mü zu lang, um es im Kopf zu behalten. Oder erinnert ihr euch noch an diesen Hype? Wie die Zeit fliegt ...
Deshalb hier der offizielle und bequem audiovisuell aufgearbeitete Jahresrückblick der Webseite mit dem ikonischen F:
Fazit: Facebook dient uns weiter als Nährboden für virale Trends und soziale Bewegungen. Gut zu wissen!
Das Foodporn-Verzeichnis für Jedermann hat auch dieses Jahr wieder mächtig gewütet. Mal schauen, was wir daraus lesen können ...
Doch die wichtigste Frage:
Als wäre dem nicht genug, gehören Selena Gomez auch die Plätze 1-5, 7-8, sowie 10 bei den meist geliketen Fotos, lediglich an zwei Stellen von Cristiano Ronaldo unterbrochen (Plätze 6 und 9). Das erfolgreichste Insta-Bild? Dieses:
Es gab aber auch andere Promis als Selena Gomez, die etwas zu sagen hatten dieses Jahr. Zum Beispiel ...
Sich kurz ausdrücken, definitiv nicht meine Stärke, ist das Stichwort auf Twitter. Es gibt solche, die machen das so gut, dass beinahe eine zehntel Milliarde Menschen an den weisen Äusserungen dieser besagten anderen Menschen teilhaben wollen. Seht selbst:
Die grosse Frage: Wer oder was ist dermassen spektakulär, dass es pausenlose weitergezwitschert werden muss? Andächtig entsinnen wir uns dem legendären Oscar-Selfie von 2014 oder Obamas historischer Verkündung der Legalisierung von gleichgeschlechtlichen Ehen 2015, die damals für Furore gesorgt haben. Und dieses Jahr?
Jap. Geht mir ähnlich. Und sonst so?
I don't know about you, but I'm feeling 22.
— Harry Styles. (@Harry_Styles) 1. Februar 2016
"To all the women...who put their faith in this campaign and in me...nothing has made me prouder than to be your champion." —Hillary
— Hillary Clinton (@HillaryClinton) 9. November 2016
Bevor euch nun das Gesicht vollends einschläft, hier weniger bekannte dafür unterhaltsame Tweets aus dem Jahr 2016:
if this cat told me to murder someone I would pic.twitter.com/A8WMq514Jv
— keri christmas evry1 (@joanofdarkness) 6. August 2016
donald trump looks like the villain in a movie where the hero is a dog
— josh (@ruinedpicnic) 29. August 2015
This picture is hilarious if you imagine them singing "Baby, It's Cold Outside" pic.twitter.com/QZPEs6uVC8
— Moochie X (@Moochie_BMN) 10. Oktober 2016
the #brexit lesson is vote. Grab your friends by their iphones & drag them to the polls. Because you know who loves to vote: racist uncles
— John DeVore (@JohnDeVore) 24. Juni 2016
The Olympics is brilliant, you watch physically glorious humans whilst sat on your sofa, covered in crisps, screaming GO ON BE BETTER
— TechnicallyRon (@TechnicallyRon) 6. August 2016
Irgendwie wird man einfach nicht so recht warm mit dem (fast) vergangenen Jahr. In einem letzten Versuch präsentiere ich euch weitere Recherche-Ergebnisse, die das Jahr 2016 umreissen:
Da sind wir nun. Am Ende eines aufwühlenden, einer unbequemen, verstörenden Aufarbeitung des vorüberziehenden Jahres. Obwohl nur eine Analyse des Online-Gesellschaftsspiegels, so ist das Fazit an dieser Stelle dennoch ernüchternd: Leicht war es nicht, aber irgendwie trotzdem schön und irgendwie speziell, phasenweise spannend und alles in allem doch erfreulich. *Würg*