Beides sind logische Final-Paarungen. Piranha Chur und Dietlikon machen den Meister seit 2012 unter sich aus und überliessen den Titel in den letzten 13 Jahren nur einmal einer anderen Equipe, die Grasshoppers und Wiler-Ersigen standen nach einer ausgeglichenen Qualifikation zuvorderst.
Ein Favorit ist im Gipfeltreffen der Männer schwer auszumachen. Die Grasshoppers wurden mit fünf Punkten Vorsprung Qualifikationssieger, verloren in der Meisterschaft aber beide Male gegen Wiler-Ersigen (3:5, 2:6). Dafür setzten sie sich im Cup-Viertelfinal im Direktduell durch (6:2), bevor sie im Final überraschend Langnau unterlagen.
Mit Nationalgoalie Pascal Meier haben die Zürcher, die an der WM im Dezember mit sechs Spielern doppelt so viele Schweizer Internationale wie Wiler-Ersigen stellten, ihren vielleicht grössten Trumpf zwischen den Pfosten. Zu rechnen ist in dem mit 8000 Zuschauern wiederum ausverkauften Klotener Eishockeystadion nicht nur deshalb mit einem eher torarmen Final. Wiler-Ersigen präsentierte sich in der Defensive bislang ähnlich stabil.
Für die Berner spricht mitunter, dass sie den Finaleinzug souveräner bewerkstelligten als die Grasshoppers, die im Halbfinal gegen Malans über sieben Spiele gehen mussten. Trainer Thomas Berger moderierte den Generationenwechsel beim elfmaligen Meister auch in dieser Saison geschickt.
Mit Deny Känzig ist einer der jungen Fraktion der beste Skorer, zugleich konnte sich Berger in den Schlüsselmomenten nach wie vor auf die Routiniers um Altmeister Matthias Hofbauer verlassen. Der bald 38-jährige Rekordspieler, der eine weitere Saison auf Klubebene anhängen wird, trug auch als Drittlinienspieler wesentlich dazu bei, dass sich Wiler im Halbfinal gegen Köniz (4:1 Siege) für die Finalniederlage im Vorjahr revanchieren konnte. Unter anderem brillierte er mit vier Skorerpunkten im zweiten und einer Triplette im vierten Spiel.
Spielerisch bewege sich seine Mannschaft wieder auf einem ähnlichen Niveau wie bei den letzten Meistertiteln vor zwei und vor vier Jahren, sagt Berger. An Erfahrung fehle es ihr aber in einigen Momenten noch. Tatsächlich agierten die Unteremmentaler bisweilen etwas unreif und ungefestigt. Bestes Beispiel dafür ist das letzte Spiel im Halbfinal, in dem Wiler im Schlussdrittel nach 40-minütiger Dominanz ein 5:0 aus den Händen gab, ehe es sich in der Verlängerung durchsetzte. In der Qualifikation patzte Wiler zudem gegen die Aussenseiter Waldkirch-St. Gallen, Chur (zweimal) und Zug.
Wiler-Ersigen, das in der entscheidenden Phase wieder auf den lange verletzt gewesenen Daniel Johnsson zählen kann, bietet sich die Chance, mit seinem zwölften Titel mit Rekordmeister Rot-Weiss Chur gleichzuziehen. Die Grasshoppers greifen nach ihrem zweiten Meistertitel nach 2016. In einem Final sind sich die beiden Mannschaften noch nicht begegnet.
Bei den Frauen sinnt Piranha Chur gegen Kloten-Dietlikon nach Revanche für den verlorenen Cupfinal (2:4 nach 2:0-Führung). Die Bündnerinnen, die sieben der letzten neun Meistertitel geholt haben, müssten eigentlich leicht favorisiert sein. In der Qualifikation blieben sie 17 Mal unversehrt, ehe sie am letzten Spieltag gegen Bern-Burgdorf ihre einzige Niederlage bezogen.
Kloten-Dietlikon verlor in dieser Zeitspanne dreimal und musste eine ungeplante Trainerrochade vornehmen. Apropos Trainer: Bei beiden Teams kommt es nach dem Superfinal zu Wechseln. Daniel Darms tritt bei Piranha Chur kürzer, Simone Berner bei Kloten-Dietlikon. (abu/sda)