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«Hoffe, die Wahrheit kommt ans Licht» – Carlsen wirft Niemann Betrug vor

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Schach-Weltmeister Magnus Carlsen veröffentlichte nun ein Statement zu den Vorfällen mit Hans Niemann. Bild: www.imago-images.de

«Ich hoffe, die Wahrheit kommt ans Licht» – Magnus Carlsen wirft Niemann offen Betrug vor

Magnus Carlsen hat endlich die Beweggründe für seinen Eklat genannt, der die Schachwelt erschütterte. Der Weltmeister spricht erstmals deutliche Betrugsvorwürfe aus.
27.09.2022, 11:0627.09.2022, 11:06
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Schachweltmeister Magnus Carlsen hat sich ausführlich zu seinem Rückzug im Duell mit Hans Niemann geäussert und dem Amerikaner Betrug vorgeworfen. Im Wesentlichen bestätigt Carlsen die Berichte der letzten Wochen, dass Niemann in dem Spiel gegen ihn geschummelt haben soll. Genaueres dürfe er aber aktuell nicht sagen, auch wenn er gerne weiter darauf eingehen würde, schrieb der 31 Jahre alte Norweger am Montag auf Twitter. «Ich hoffe, dass die Wahrheit ans Licht kommt, wie auch immer sie aussehen möge.»

Er glaube, so Carlsen, «dass Niemann häufiger (...) betrogen hat, als er es öffentlich zugegeben hat.» Beweise für einen Betrug des 19-jährigen Grossmeisters Niemann liegen aber nicht vor.

Carlsen verliert gegen Niemann und zieht sich aus Turnier zurück

Carlsen schrieb: «Wir müssen etwas gegen Betrug im Schach unternehmen. Ich werde dazu beitragen, indem ich nicht mehr gegen Spieler spiele, die in der Vergangenheit betrogen haben, da ich mir nicht sicher sein kann, was solche Spieler in der Zukunft noch tun werden.»

Anfang September war es zum ersten Vorfall zwischen den Kontrahenten gekommen. Beim Sinquefield Cup in St. Louis verlor der Superstar überraschend gegen Niemann und zog sich erstmals in seiner Karriere von einem Turnier zurück. Gründe nannte der 31 Jahre alte Norweger damals nicht. Die Schach-Szene deutete Carlsen Ausstieg als Betrugsvorwurf gegen Niemann. Der US-Amerikaner gab während des Sinquefield Cups in einem Interview zu, zweimal als Teenager im Alter von zwölf und 16 Jahren bei Online-Partien betrogen zu haben, nie jedoch in Präsenz am Schachbrett.

So präsentiert sich Hans Niemann auf Instagram.quelle:instagram

Carlsen meinte nun, dass Niemanns Fortschritt in Vor-Ort-Spielen ungewöhnlich sei. «Während unseres Spiels beim Sinquefield Cup hatte ich den Eindruck, dass er in den entscheidenden Phasen nicht vollständig fokussiert und auf das Spiel konzentriert war, während er mir mit den schwarzen Spielsteinen auf eine Art und Weise überlegen war, die ich nur von einem kleinen Personenkreis kenne. Das Spiel beim Sinquefield Cup hat dazu beigetragen, dass sich meine Perspektive auf das Thema geändert hat», meinte Carlsen. (mom/dpa)

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56 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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kunststück
27.09.2022 09:39registriert Oktober 2014
Endlich mal eine spannende Partie Schach. Eine die nicht nur auf dem Brett ausgetragen wird.
Niemann war bis jetzt in Führung. Carlsen spielt endlich den Zug auf den alle gewartet haben. Hat er seinen Plan genau durchdacht oder ist er nur verzweifelt?
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Commander Salamander
27.09.2022 10:44registriert September 2018
Hoffentlich kommt da die Wahrheit tatsächlich noch ans Licht, bin gespannt, ob und wie da betrogen wurde!
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Menü 1 mit Suppe
27.09.2022 08:53registriert April 2018
Also wieder keine Beweise?
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