Der gebürtige Mexikaner Andy Ruiz junior sorgt für eine der grössten Überraschungen in der Geschichte des Schwergewichts-Boxens. Der US-Boy entthront in New York Titelverteidiger Anthony Joshua.
Vor 20'000 Zuschauern im ausverkauften Madison Square Garden schickte Ruiz den Favoriten aus England gleich viermal zu Boden, ehe er den Kampf durch technischen K.o. in der siebten Runde gewann.
Andy Ruiz Beats Anthony Joshua To Become The First Mexican Heavyweight Of The World#AnthonyJoshua #AndyRuizJr pic.twitter.com/Yrfe0mom8x
— Busari Fatai A. (@MrFtee) 2. Juni 2019
Dabei war Ruiz eigentlich gar nicht für den Kampf gegen Joshua vorgesehen. Der 29-Jährige war als Ersatzmann eingesprungen, nachdem der eigentlich als Herausforderer geplante Jarrell Miller wegen eines positiven Dopingtests passen musste. Auch weil sich Ruiz nur fünf Wochen auf den Kampf vorbereiten konnte, wurden ihm nicht viele Chancen auf den Sieg eingeräumt.
Nun darf sich Ruiz Weltmeister der Verbände IBF und WBO sowie WBA-Superchampion und Titelträger der weniger bedeutsamen IBO nennen. Seine beeindruckende Bilanz: 33:1 Siege (22 vorzeitig).
«Ich kneife mich immer noch selbst, um zu sehen, ob das stimmt. Wow. Es ist unglaublich», sagte der Kalifornier, der sich zum ersten Schwergewichts-Weltmeister mit mexikanischen Wurzeln kürte.
Er habe es all denen beweisen wollen, die an ihm gezweifelt haben und dachten, dass er sich bei erster Gelegenheit verdrücke, sagte Ruiz und erklärte, dass es ihn angespornt habe, als er in der dritten Runde zu Boden ging. «Das war mein erste Mal, dass ich auf den Boden gefallen bin. Es hat mich nur stärker gemacht. Ich habe es noch mehr gewollt.» Der 122-Kilo-Brocken hatte Joshua schon vor dem Fight gewarnt: «Unterschätze diesen kleinen fetten Jungen nicht.»
Für Joshua ging damit sein Debüt ausserhalb von Grossbritannischen gründlich daneben. Der einstiege Bezwinger von Wladimir Klitschko musste seine erste Niederlage in 23. Profikampf hinnehmen. «Ich bin heute Abend von einem guten Kämpfer besiegt worden.» Er habe seinen Gegner nicht unterschätzt, versicherte der 29-jährige Engländer. Es werde interessant sein, wie es nun (mit Ruiz) weitergehe, meinte Joshua und wünschte seinem Kontrahenten viel Glück. Auch ein neuerliches Aufeinandertreffen schloss er nicht aus. «Ich nehme die Herausforderung an.» (sda)
Vermutlich hat er das ganze auf die zu leichte Schulter genommen.
Schade ist nur, dass ein Kampf Joshua vs Wilder (oder Fury) nun in noch weitere Ferne gerückt ist.
schön schreibt der sport solche geschichten 💪🏼