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NHL: Die wichtigsten Trades der Deadline und was sie bedeuten

New York Rangers right wing Patrick Kane (88) skates up the ice during the first period of an NHL hockey game against the Ottawa Senators, Thursday, March 2, 2023, in New York. (AP Photo/John Minchill ...
Patrick Kane ist jetzt ein New York Ranger.Bild: keystone
Analyse

Eine verrückte Trade-Deadline und ihre Folgen – die Ausgangslage im NHL-Endspurt

Mehr als 60 Trades gab es in der NHL in den vergangenen zwei Wochen. Wir helfen dir, den Überblick zu behalten.
04.03.2023, 16:5505.03.2023, 20:25
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Die NHL hat gerade eine der verrückteren Trade-Deadlines der letzten Dekade hinter sich gebracht. Spieler gingen über die Ladentheke, als wären sie warme Brötchen. Gerade in der Eastern Conference gab es ein regelrechtes Wettrüsten. Mehr als 40 Trades wurden schon vor dem Deadline-Day gemacht – über die letzten zehn Jahre gesehen lag das Maximum bei 20.

Um einen besseren Überblick über das Chaos zu verschaffen, wollen wir uns zuerst die wichtigsten Trades der letzten Tage anschauen und dann analysieren, wie sich die Geschäfte im Rennen um die Playoffs und den Stanley Cup auswirken.

Die wichtigsten Trades

Hier gibt es noch keine Analysen und Bewertungen der Tauschgeschäfte. Wir listen nur auf, welche Deals in den vergangenen Tagen gemacht wurden. Damit die Liste nicht unendlich lang wird, fokussieren wir uns auf die wichtigsten Trades.

  • Zu den Anaheim Ducks:
    Brock McGinn, 1 Drittrunden-Draftpick (2024).
    Zu den Pittsburgh Penguins:
    Dmitry Kulikov (50 % Cap Hit*).
    *Anaheim zahlt weiterhin 50 % des Gehalts​
  • Zu den Buffalo Sabres:
    Jordan Greenway.
    Zu den Minnesota Wild:
    1 Zweitrunden-Draftpick (2023), 1 Fünftrunden-Draftpick (2024).​
  • Zu den Minnesota Wild:
    John Klingberg (50 % Cap Hit*).
    Zu den Anaheim Ducks:
    Andrej Sustr, Nikita Nesterenko, 1 Viertrunden-Draftpick (2025).
    *Anaheim zahlt weiterhin 50 % des Gehalts.
  • Zu den Dallas Stars:
    Max Domi, Dylan Wells.
    Zu den Chicago Blackhawks:
    Anton Khudobin, 1 Zweitrunden-Draftpick (2025).
  • Zu den Edmonton Oilers:
    Nick Bjugstad (50 % Cap Hit*), Cam Dineen.
    Zu den Arizona Coyotes:
    Michael Kesselring, 1 Drittrunden-Draftpick (2023).
    *Chicago zahlt weiterhin 50 % des Gehalts.​
  • Zu den Vegas Golden Knights:
    Jonathan Quick (50 % Cap Hit*).
    Zu den Columbus Blue Jackets:
    Michael Hutchinson, 1 Siebtrunden-Draftpick.
    *Columbus zahlt weiterhin 50 % des Gehalts.
  • Zu den Boston Bruins:
    Tyler Bertuzzi (50 % Cap Hit*).
    Zu den Detroit Red Wings:
    1 Erstrunden-Draftpick (2024), 1 Viertrunden-Draftpick (2025).
    *Detroit zahlt weiterhin 50 % des Gehalts.
  • Zu den Pittsburgh Penguins:
    Mikael Granlund.
    Zu den Nashville Predators:
    1 Zweitrunden-Draftpick (2023).
  • Zu den Ottawa Senators:
    Jacob Chychrun.
    Zu den Arizona Coyotes:
    1 Erstrunden-Draftpick (2023), 2 Zweitrunden-Draftpicks (2024, 2026).
  • Zu den Carolina Hurricanes:
    Shayne Gostisbehere.
    Zu den Arizona Coyotes:
    1 Drittrunden-Draftpick (2026).​
  • Zu den Vancouver Canucks:
    Filip Hronek.
    Zu den Detroit Red Wings:
    1 Erstrunden-Draftpick (2023), 1 Zweitrunden-Draftpick (2023).
  • Zu den Colorado Avalanche:
    Lars Eller (69 % Cap Hit*).
    Zu den Washington Capitals:
    1 Zweitrunden-Draftpick (2025).
    *Washington zahlt weiterhin 31 % des Gehalts.
  • Zu den Los Angeles Kings:
    Joonas Korpisalo, Vladislav Gavrikov.
    Zu den Columbus Blue Jackets:
    Jonathan Quick, 1 Erstrunden-Draftpick (2023), 1 Drittrunden-Draftpick (2024).
  • Zu den New York Rangers:
    Patrick Kane (25 % Cap Hit*), Cooper Zech.
    Zu den Chicago Blackhawks:
    Vili Saarjärvi, Andy Welinski, 1 Zweitrunden-Draftpick (2023), 1 Viertrunden-Draftpick (2025).
    Zu den Arizona Coyotes:
    1 Drittrunden-Draftpick (2025).
    *Chicago zahlt weiterhin 50 % des Gehalts. Arizona zahlt 25 % des Gehalts.
  • Zu den Edmonton Oilers:
    Mattias Ekholm, 1 Sechstrunden-Draftpick (2026).
    Zu den Nashville Predators:
    Tyson Barrie, Reid Schaefer, 1 Erstrunden-Draftpick (2023), 1 Viertrunden-Draftpick (2024).
  • Zu den Toronto Maple Leafs:
    Luke Schenn.
    Zu den Vancouver Canucks:
    1 Drittrunden-Draftpick (2023).​
  • Zu den Toronto Maple Leafs:
    Erik Gustafsson, 1 Erstrunden-Draftpick (2023).
    Zu den Washington Capitals:
    Rasmus Sandin.
  • Zu den Minnesota Wild:
    Marcus Johansson.
    Zu den Washington Capitals:
    1 Drittrunden-Draftpick (2024).
  • Zu den Carolina Hurricanes:
    Jesse Puljujärvi.
    Zu den Edmonton Oilers
    Patrik Puistola.
  • Zu den Toronto Maple Leafs:
    Jake McCabe (50 % Cap Hit), Sam Lafferty, 2 Fünftrunden-Draftpicks (2024, 2025).
    Zu den Chicago Blackhawks:
    Joey Anderson, Pabel Goglev, 1 Erstrunden-Draftpick (2025), 1 Zweitrunden-Draftpick (2026).
    *Chicago zahlt weiterhin 50 % des Gehalts.
  • Zu den Tampa Bay Lightning:
    Tanner Jeannot.
    Zu den Nashville Predators:
    Cal Foote, 1 Erstrunden-Draftpick (2025), 1 Zweitrunden-Draftpick (2024), 1 Drittrunden-Draftpick (2023), 1 Viertrunden-Draftpick (2023), 1 Fünftrunden-Draftpick (2023).
  • Zu den New Jersey Devils:
    Timo Meier (50 % Cap Hit), Scott Harrington, Zach Émond, Santeri Hattaka, Timur Ibragimov, 1 Fünftrunden-Draftpick (2024).
    Zu den San Jose Sharks:
    Andreas Johnsson, Fabian Zetterlund, Nikita Okhotiuk, Shakir Mukhamadullin, 1 Erstrunden-Draftpick (2023), 1 Zweitrunden-Draftpick (2024), 1 Siebtrunden-Draftpick (2024).
    *San Jose zahlt weiterhin 50 % des Gehalts.
  • Zu den Vegas Golden Knights:
    Ivan Barbashev.
    Zu den St. Louis Blues:
    Zach Dean.
  • Zu den Dallas Stars:
    Evgeni Dadanov (50 % Cap Hit).
    Zu den Montreal Canadiens:
    Denis Gurianov.
    *Montreal zahlt weiterhin 50 % des Gehalts.​
  • Zu den Winnipeg Jets:
    Nino Niederreiter.
    Zu den Nashville Predators:
    1 Zweitrunden-Draftpick (2024).
  • Zu den Boston Bruins:
    Dmitry Orlov (50 % Cap Hit*), Garnet Hathaway, Andrei Svetlakov.
    Zu den Washington Capitals:
    Craig Smith, 1 Erstrunden-Draftpick (2023), 1 Zweitrunden-Draftpick (2025), 1 Drittrunden-Draftpick (2025).
    Zu den Minnesota Wild:
    1 Fünftrunden-Draftpick (2025).
    *Minnesota zahlt 50 % des Gehalts.
  • Zu den Toronto Maple Leafs:
    Ryan O'Reilly (50 % Cap Hit*), Noel Acciari, Josh Pillar.
    Zu den St. Louis Blues:
    Adam Gaudette, Mikhail Abramov, 1 Erstrunden-Draftpick
    (2023), 1 Zweitrunden-Draftpick (2024), 1 Drittrunden-Draftpick (2023).
    Zu den Minnesota Wild:
    1 Viertrunden-Draftpick (2025).
    *Minnesota zahlt 50 % des Gehalts.
  • Zu den New York Rangers:
    Vladimir Tarasenko (50 % Cap Hit*), Niko Mikkola.
    Zu den St. Louis Blues:
    Sammy Blais, Hunter Skinner, 1 Erstrunden-Draftpick (2023), 1 Viertrunden-Draftpick (2024).
    *St. Louis zahlt weiterhin 50 % des Gehalts.​
  • Zu den New York Islanders:
    Bo Horvat (75 % Cap Hit*).
    Zu den Vancouver Canucks:
    Anthony Beauvillier, Aatu Räty, 1 Erstrunden-Draftpick (2023).​
    *New York bezahlt weiterhin 25% des Gehalts.​

Analyse der Eastern Conference

NHL: Die Spitze in der Tabelle der Eastern Conference.
Bild: nhl.com
NHL: Die Tabelle der Wild Card in der Eastern Conference.
Bild: nhl.com

Boston Bruins

Die Bruins haben erst gerade einen neuen Rekord aufgestellt. Kein NHL-Team knackte jemals schneller die Marke von 100 Punkten in einer Saison. Boston war schon vor der Trade-Deadline das Team, das es in den Playoffs zu schlagen gilt. Es wird die Regular Season gewinnen. Nun haben sie mit den Zuzügen von Verteidiger Dmitry Orlov und Flügelstürmer Tyler Bertuzzi nochmals aufgerüstet. Orlov hat bereits gespielt und dabei überzeugt, Bertuzzi dürfte den verletzten Taylor Hall ersetzen.

Carolina Hurricanes

Carolina hat auf die ganz grossen Moves verzichtet. Von Edmonton kam Jesse Puljujärvi, ein guter Defensivflügel, der im System von Rod Brind'Amour aufblühen könnte. Der Zuzug von Verteidiger Shayne Gostisbehere gäbe den «Canes» eine weitere Alternative im Powerplay.

New Jersey Devils

Die Devils landeten den grössten Fisch auf dem Trade-Markt: Timo Meier. Der Schweizer Stürmer verpasst New Jerseys Angriff eine neue Note. Er bringt Kraft, Härte und Tore ins Spiel. Vor allem hat er im Gegensatz zu vielen Devils aber auch Playoff-Erfahrung. Ansonsten war es für General Manager Tom Fitzgerald eine ruhige Deadline. Im Schlussspurt und auf die Playoffs hin könnten dann Luke Hughes und Simon Nemec erstmals zur Mannschaft stossen.

Für New Jersey geht es im Endspurt darum, die Position für die Playoffs zu optimieren. Die Devils kämpfen derzeit mit Carolina um den Spitzenplatz in der Metropolitan Division.

Toronto Maple Leafs

Kyle Dubas' Vertrag läuft Ende Saison aus und das war bei dieser Trade-Deadline spürbar. Der Toronto-GM warf fast alles, was er hatte, in die Waagschale. Er holte Ryan O'Reilly von St.Louis als Verstärkung für seine zweite Sturmlinie. Er verstärkte die hinteren Linien mit Noel Acciari und Sam Lafferty. Dafür trennte sich Dubas auch von seinen Langzeitprojekten Rasmus Sandin und Pierre Engvall.

Toronto Maple Leafs center Ryan O'Reilly (90) skates during the second period of the team's NHL hockey game against the Toronto Maple Leafs, Tuesday, Feb. 21, 2023, in Buffalo, N.Y. (AP Phot ...
Ryan O'Reilly macht den Sturm der Leafs noch gefährlicher.Bild: keystone

Der Deadline-Tag selbst war für den Leafs-GM dann überraschend ruhig. So sitzt Dubas nun auf einer ganzen Wagenladung von Verteidigern nach den Zuzügen von Erik Gustafsson, Luke Schenn und Jake McCabe. Genau diese Position wurde Toronto in vergangenen Jahren nach Verletzungen auch zum Verhängnis. Dubas weiss, dass es aufgrund der Tabellensituation kein Entrinnen vor dem Erstrunden-Duell gegen Tampa gibt. Mit all diesen Spielern gibt er Trainer Sheldon Keefe die Optionen, um endlich wieder einmal eine Playoff-Serie zu gewinnen.

New York Rangers

Auf dem Papier haben die Rangers die grössten Namen geholt. Natürlich sind Patrick Kane und Vladimir Tarasenko nicht mehr die gleichen Spieler wie noch vor fünf Jahren. Aber sie sind immer noch gute Verstärkungen für eine bereits starke Mannschaft.

New York Rangers right wing Vladimir Tarasenko (91) skates during warmups before an NHL hockey game against the Carolina Hurricanes, Saturday, Feb. 11, 2023, in Raleigh, N.C. (AP Photo/Chris Seward)
Neu in blau und weiss: Vladimir Tarasenko.Bild: keystone

Beiden Stürmern dürfte es entgegenkommen, dass sie in New York nicht mehr alleine eine ganze Mannschaft tragen müssen. Kombiniert mit einer starken Verteidigung und Igor Shesterkin als einem der besten Torhüter der Liga macht es die Rangers zu einem gefährlichen Gegner in den Playoffs.

Tampa Bay Lightning

Tampas General Manager Julien Brisebois hat für den vermutlich verrücktesten Trade der Saison gesorgt. Für den Drittlinienstürmer Tanner Jeannot schickten die Lightning fünf Draft-Picks und einen Verteidiger nach Nashville. Ein unfassbarer Preis, angesichts von Jeannots Qualitäten. Allerdings hat bis jetzt noch jeder Trade von Brisebois voll eingeschlagen.

New York Islanders

Die New York Islanders liegen aktuell noch auf einem Playoff-Platz, haben aber auch einige Spiele mehr auf dem Konto als die Konkurrenz direkt dahinter. Aufgerüstet hat GM Lou Lamoriello mit Vancouver-Stürmer Bo Horvat und Unterzahl-Spezialist Pierre Engvall von Toronto – ob das reicht?

Pittsburgh Penguins

Die Deadline verlief für Pittsburgh-Fans enttäuschend. General Manager Ron Hextall machte praktisch nichts Zählbares. Mikael Granlund kam aus Nashville, Nick Bonino von San Jose. Und aus Anaheim schloss sich Verteidiger Dmitry Kulikov den «Pens» an. Alle drei haben schon deutlich bessere Zeiten gesehen. Im Vergleich mit der Konkurrenz im Osten ist das sehr wenig. Die Penguins drohen im Saison-Endspurt von den Playoff-Plätzen zu fallen.

Buffalo Sabres

Die Sabres zeigen sich in dieser Saison klar verbessert. Doch es reicht noch nicht, um vollends im Kampf um die Playoff-Plätze mitzumischen. GM Kevyn Adams opferte deshalb keine Draft-Picks für kurzfristige Verstärkung.

Florida Panthers

Letztes Jahr noch die beste Mannschaft der Liga, drohen die Panthers nun die Playoffs zu verpassen. An der Deadline blieben sie inaktiv. Vertrauen in die aktuelle Mannschaft – oder allenfalls auch schon etwas Resignation.

Ottawa Senators

Es scheint unwahrscheinlich, dass die Ottawa Senators die Playoffs in dieser Saison noch erreichen. Dennoch fand GM Pierre Dorion, dass er seinen Jungs für die Fortschritte «etwas schuldig war». Er holte mit Jakob Chychrun den begehrtesten Verteidiger der Trade-Deadline von Arizona in die kanadische Hauptstadt. Mit etwas Glück verhilft das den «Sens» zu einem Playoff-Push in diesem Jahr, andernfalls ist es auch eine willkommene Verstärkung für die kommenden Saisons.

Ottawa Senators defenseman Jakob Chychrun (6) sits on the ice with an apparent injury after a collision with New York Rangers center Filip Chytil (72) during the third period of an NHL hockey game, Th ...
Sein Vertrag läuft noch bis 2025: Jakob Chychrun.Bild: keystone

Detroit Red Wings

Kurzzeitig haben die Red Wings noch von den Playoffs geträumt. Verletzungen und zu viele Niederlagen am Stück haben diese Pläne aber durchkreuzt. So wurde die Mannschaft von GM Steve Yzerman vom Käufer zum Verkäufer. Mit den Abgängen von Tyler Bertuzzi (Boston) und Filip Hronek (Vancouver) ist klar, dass Yzerman nun eher auf den Draft denn die Playoffs schielt.

Analyse der Western Conference

NHL: Die Tabellenspitze in der Western Conference.
Bild: nhl.com
NHL: Die Wildcard-Tabelle der Western Conference.
Bild: nhl.com

Vegas Golden Knights

Die Golden Knights hätten Timo Meier gerne in ihren Reihen gehabt. So mussten sie sich mit den Ergänzungsspielern Ivan Barbashev und Teddy Blueger begnügen. Zudem holten sie den schlecht gealterten Goalie Jonathan Quick via Columbus von den LA Kings. Um die Playoffs muss sich Vegas keine Sorgen machen. Doch spätestens dort dürfte sich der Ausfall von Mark Stone bemerkbar machen.

Dallas Stars

In der Nacht auf Freitag wurde Dallas zum zweiten Mal aktiv auf dem Transfermarkt. Sie holten sich Max Domi, der in Chicago eine starke Saison spielte. Der Flügelstürmer verbessert die Kaderbreite im sonst schon guten Sturm der Stars noch mehr. Auch Evgenii Dadonov, der schon Ende Februar von Montreal kam, trägt dazu bei.

Los Angeles Kings

Die Kings mit Kevin Fiala sitzen in der Pacific Division derzeit gemütlich auf einem Playoff-Platz. Um sich zu verstärken und Pheonix Copley zu entlasten, haben sie Goalie Joonas Korpisalo aus Columbus an die Westküste geholt. Der Finne hat schon bewiesen, dass er in den Playoffs über sich hinauswachsen kann. Dass LA dafür Teamlegende Jonathan Quick (zwei Stanley Cups) ohne zu zögern abschob, kam aber nicht überall gut an. Doch im Hinblick auf die Playoffs könnte sich das Upgrade auf der Goalieposition lohnen.

Columbus Blue Jackets goaltender Joonas Korpisalo watches the puck during the first period of the team's NHL hockey game against the Dallas Stars in Dallas, Saturday, Feb. 18, 2023. (AP Photo/LM  ...
Neu bei den LA Kings: Joonas Korpisalo.Bild: keystone

Minnesota Wild

Aus den Deadline-Geschäften der Wild wird man nicht so richtig schlau. Sie geben Defensivstürmer Jordan Greenway für zwei Picks an Buffalo ab, holen aber gleichzeitig die wenig überzeugenden Oskar Sundqvist (von Detroit) und John Klingberg (von Anaheim). Eine echte Verstärkung ist das im Hinblick auf die Playoffs nicht – auch wenn Klingberg seine Offensivqualitäten in der mehrheitlich defensiv orientierten Wild-Verteidigung vermutlich besser einbringen kann.

Edmonton Oilers

Die Oilers liegen trotz der unmenschlichen Saison von Connor McDavid nur auf dem ersten Wild-Card-Platz. Allerdings ist der Vorsprung auf Calgary schon gross. Und GM Ken Holland hat seine Mannschaft geschickt verstärkt. Verteidiger Mattias Ekholm kommt aus Nashville und soll für mehr defensive Stabilität sorgen. Nick Bjugstad (von Arizona) hat das gleiche Ziel als Stürmer. Mit der Trennung von Jesse Puljujärvi konnte Holland zudem ein Jahre dauerndes Missverständnis beenden.

Winnipeg Jets' Karson Kuhlman (20) and Edmonton Oilers' Mattias Ekholm (14) battle for the puck during the second period of an NHL hockey game Friday, March 3, 2023, in Edmonton, Alberta. (J ...
Ekholm (rechts) verteidigt neu für Edmonton.Bild: keystone

Colorado Avalanche

Der Titelverteidiger hat eine ruhige Deadline hinter sich. Bereits Ende Februar kam Jack Johnson zurück. Der Verteidiger ist immer noch einer der schwächsten der Liga, war aber vergangene Saison Teil der Meistermannschaft. Dazu kommt von Washington Lars Eller, der neu die dritte Linie als Center anführt. Viel wichtiger wäre, dass bei den Avalanche wieder alle wichtigen Spieler (Makar und Landeskog) gesund werden. Dann ist mit ihnen in den Playoffs wieder zu rechnen.

Seattle Kraken

Die Seattle Kraken sind die Überraschungsmannschaft der Saison. Nachdem sie letztes Jahr ausser Konkurrenz liefen, stehen sie aktuell auf einem Playoff-Platz. GM Ron Francis verzichtete aber auf Verstärkungen – ein sinnvoller Entscheid. Picks im guten Draft dieses Jahres bringen den Kraken mehr als kurzfristige Verstärkungen.

Winnipeg Jets

Winnipeg liegt derzeit nur auf dem zweiten Wild-Card-Platz im Westen. Doch die Kanadier haben sich geschickt verstärkt. Nino Niederreiter und Vladislav Namestnikov bieten interessante Optionen im Sturm. Einzig das Problem von der eher dünn besetzten Verteidigung der Jets konnte er nicht beheben.

Niederreiter a r�ussi vendredi son premier point sous le maillot des Jets
Hat sich in Winnipeg gleich mit einem Faustkampf im ersten Spiel eingefügt: Nino Niederreiter.Bild: fxp-fr-sda-rtp

Calgary Flames

Die Flames haben bereits einige Punkte Rückstand auf die Playoff-Plätze – eine enttäuschende Saison für die Kanadier. Dementsprechend ereignislos verlief die Trade-Deadline aus ihrer Sicht.

Nashville Predators

Die letzten Tage haben gezeigt: In Nashville hat eine neue Ära begonnen. Eine theoretische Playoff-Chance haben Roman Josi und Co. zwar noch. Doch David Poile hat gemeinsam mit seinem designierten Nachfolger Barry Trotz bereits mit dem Ausverkauf begonnen. Nino Niederreiter? In Winnipeg. Tanner Jeannot? Teuer an Tampa Bay verkauft. Mattias Ekholm? Nach Edmonton geschickt. Mikael Granlund? An Pittsburgh verscherbelt. Dafür hat Nashville eine Wagenladung Draft-Picks erhalten. Der Rebuild ist bereits in vollem Gang.

Nashville Predators defenseman Roman Josi (59) reacts after scoring a goal against the Arizona Coyotes in the second period during an NHL hockey game, Sunday, Feb. 26, 2023, in Tempe, Ariz. (AP Photo/ ...
Captain Roman Josi musste sich in den letzten Tagen von einigen Teamkollegen verabschieden.Bild: keystone

St. Louis Blues

Die Blues gehörten an der diesjährigen Trade-Deadline ebenfalls zu den Verkäufern. Vladimir Tarasenko, Ryan O'Reilly und Noel Acciari haben die Mannschaft verlassen. Anders als in Nashville steht aber eher ein kurzfristiger «Retool» bevor. Schliesslich steht mit Jordan Kyrou, Robert Thomas, Nikita Alexandrov und Jimmy Snuggerud schon ein junger Kern bereit. Die drei Picks in der ersten Draft-Runde dieses Jahr dürften beim raschen Umbau helfen.

Vancouver Canucks

Eine Trade-Deadline und einmal mehr die Frage: Was zum Teufel macht Vancouver? Die Canucks sind weit weg von den Playoff-Plätzen und mit dem «Verkauf» von Bo Horvat und Luke Schenn schien es, als hätte GM Patrik Allvin den dringend nötigen Rebuild eingeleitet. Doch dann holte er eben doch wieder Filip Hronek aus Detroit und gab dafür je einen Draft-Pick für die erste und zweite Runde in diesem Jahr aus.

Natürlich brauchen die Canucks Hilfe in der Verteidigung und Hronek ist da eine gute Option. Doch Vancouver ist nach diesem Deal das Team, das für die nächste Saison von allen 32 am wenigsten Cap Space hat. Für eine Mannschaft, die so weit weg ist von den Playoffs und bei der offensichtlich einige Änderungen nötig wären, eine ungenügende Situation.

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Roman Josi (Nashville Predators): Verteidiger, Vertrag bis 2028, Jahressalär (inkl. Boni): 9,059 Millionen Dollar.
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