Wo sind bloss die magischen Champions-League-Nächte des FCB geblieben?
Magisch war das nun wirklich nicht, was die 25'000 Zuschauer im Vassil-Levski-Stadion in Sofia und die TV-Zuschauer zu Gesicht bekamen. Der FC Basel und Ludogorets Rasgrad zeigten Fussball-Magerkost, die mit «Königsklasse» nichts zu tun hatte. 0:0 in trister Atmosphäre – nach diesen 93 Minuten hat man plötzlich Verständnis für all diejenigen, die aus der Champions League eine Superliga ohne die lästigen Mitläufer aus den kleinen Fussballnationen machen wollen.
Der FCB war zwar gegen Ludogorets – wie schon zuletzt zweimal gegen Paris Saint-Germain – bemüht, doch ausser ein paar mittelmässigen Torchancen schaute nichts heraus. Die Mannschaft spielte solid. Aber eben auch zu brav und zu bieder. Keiner kann in den entscheidenden Momenten den Unterschied ausmachen. Wo bleiben die Geniestreiche von Matias Delgado oder Luca Zuffi, wenn es wirklich zählt? Wo die Tore von Seydou Doumbia oder Marc Janko? Wo ist der nächste Shaqiri, wo der nächste Embolo?
Urs Fischer hat bislang noch keinen aus dem Hut, beziehungsweise aus dem Nachwuchs zaubern können. Und die eingekauften Talente der 1. Mannschaft schlagen auch nicht wie gewünscht ein. Blas Riveros, Alex Fransson, Jean-Paul Boetius, Kevin Bua konnten die Erwartungen allesamt nicht erfüllen. Höchstens Mohamed Elyounoussi hat bislang wie erhofft eingeschlagen. So ist der FCB international höchstens Mittelmass. Ist Fischer deswegen ein schlechter Trainer? Natürlich nicht. Aber für ihn sprechen die bisherigen Resultate halt auch nicht. Dass die Kritik jetzt auf ihn hereinprasselt, damit muss er leben.
St.Jakob-Park nicht automatisch voll
Magische Nächte – solche feierte der FCB in Vergangenheit zuhauf. Spiele wie das 3:3 gegen Liverpool 2002, das 2:1 gegen Juventus Turin 2003, das 2:1 gegen Manchester United 2011, das 1:0 gegen Bayern München 2012 oder das 1:0 gegen Chelsea 2014 haben sich ins kollektive Schweizer Fussball-Bewusstsein gebrannt. Sogar Nicht-FCB-Sympathisanten erwischten sich, wie sie plötzlich mit dem Rivalen mitfieberten.
- Warum wir Trump noch nicht abschreiben sollten
- 13 Grafiken zum Klimawandel, die jeder kennen sollte
- Wie gut ist dein Allgemeinwissen? Erkenne die Google-Suchanfrage im Quiz
- Liebe Grüsse aus der Pärli-Hölle!
- Stell dir vor, die Welt hätte nur 100 Einwohner. Das wären ihre Bewohner
- Anita* nahm dank Ozempic 20 Kilo ab – doch die Spritze birgt Gefahren
- Picdump #10 – Achtung: Hier gibt es wirklich nur Memes!
- Traumjob Stuntfrau: Wenn Mama grün und blau geprügelt von der Arbeit kommt
- «Fritz the Cat» – So eroberte der sexbesessene Kater die Leinwand
- Hier steht der (vermutlich) grösste Wegweiser der Schweiz
Die nächste «night to rembember» braucht der FCB, damit ihn die Zuschauer in Zukunft in der Königsklasse noch sehen wollen. Zwar kann der Schweizer Serienmeister auf einen treuen Anhang zählen, wenn aber die Gelegenheits-Fans und die VIP-Gäste ausbleiben, dann schlägt das auch dem Ligakrösus aufs Portemonnaie.
Von allein kommen die magischen Nächte aber längst nicht mehr, wie das Heimspiel gegen Paris St-Germain gezeigt hat. Ohne den zu Manchester United abgewanderten Zlatan Ibrahimovic vermochte der französische Serienmeister den St.Jakob-Park nicht ganz zu füllen. Rund 4000 Sitze blieben leer.
Das wird gegen Arsenal anders sein. Wenn Granit Xhaka in zwölf Tagen nach Basel zurückkehrt, wird das «Joggeli» bis auf den letzten Platz gefüllt sein und der FCB hat die vorerst letzte Chance auf eine magische Nacht. Diese hätte er auch bitter nötig. Nicht nur sportlich – nur wenn der FCB gegen die «Gunners» mehr Punkte holt als Rasgrad gegen den PSG, wird er europäisch überwintern. Sondern auch, um das eigene Image wieder aufzupolieren. Denn einen so biederen FC Basel in der Königsklasse wie bisher will am Ende einfach keiner sehen.
