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National League: 4 Punkte, warum Servette endlich Meister werden könnte

Die Genfer jubeln im dritten Eishockey Playoff-Halbfinalspiel der National League zwischen den ZSC Lions und dem Geneve-Servette HC am Donnerstag 29. April 2021, im Zuercher Hallenstadion. (KEYSTONE/E ...
Dank eines Sweeps gegen den ZSC hat Servette zum 3. Mal nach 2008 und 2010 den Playoff-Final erreicht. Bild: keystone
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Die National League erhält einen neuen Meister – 4 Punkte, die für Servette sprechen

Mit Servette steht der erste Playoff-Finalist fest. Die Genfer fegten die ZSC Lions im Halbfinal mit 3:0-Siegen vom Eis und haben mittlerweile siebenmal in Folge gewonnen. Klammheimlich haben sich die «Grenats» zum Titelfavoriten gemausert – egal, wer dann im Final auf sie wartet.
30.04.2021, 14:54
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Die Corona-Saison 2020/21 ist das Ende einer Ära: Bislang machten im 21. Jahrhundert stets die gleichen vier Klubs den Schweizer Meistertitel unter sich aus: Der SC Bern (6 Titel), der HC Davos (6 Titel), die ZSC Lions (6 Titel) und der HC Lugano (2 Titel).

Die Schweizer Meister in diesem Jahrtausend:

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bild: watson.ch

Mit dem Halbfinal-Aus der ZSC Lions werden die «Big Four» nun entthront. Während Qualisieger Zug gegen die Rapperswil-Jona Lakers den ersten Matchpuck vergeben hat und nachsitzen muss, steht Servette nach einem unerwarteten Sweep gegen den ZSC bereits im Playoff-Final. Für die Genfer ist es nach 2008 und 2010 die dritte Final-Teilnahme und vieles spricht dafür, als könnten die «Grenats» in diesem Jahr zum ersten Mal in der Klubgeschichte und als erstes welsches Team in der Playoff-Historie gar den Titel holen.

Bärenstarke Ausländer

Zwei Spieler ragen bei Servette in diesen Playoffs bislang heraus: «Verteidigungsminister» Henrik Tömmernes und «Schillerfalter» Linus Omark. Tömmernes, der ruhige und robuste Servette-Spielmacher, ist mit vier Toren und sieben Assists derzeit Leader in der Playoff-Skorerwertung. Knapp dahinter folgt Künstler Omark (1 Tor/9 Assists) auf Rang 2. Der Schwede, der schon in der Regular Season überzeugen konnte, blüht in den Playoffs so richtig auf und strotzt nur so vor Spielfreude und Selbstvertrauen.

Mit dem Kanadier Daniel Winnik kann Servette zudem noch auf einen weiteren, starken Skorer bauen. Drei Tore und fünf Assists hat er in diesen Playoffs bereits gesammelt. Wie Omark und Tömmernes kann auch er in den entscheidenden Momenten mit einem Geniestreich den Unterschied machen. Und dann ist da noch Eric Fehr: Der 35-jährige Ex-NHL-Hüne ist zwar nicht mehr besonders schnell und wendig, mit seiner Spielintelligenz und seiner Körperlichkeit aber trotzdem ungemein wichtig für Servette.

Geneve-Servette's defender Henrik Toemmernes, of Sweden, left, celebrates his goal with teammates center Eric Fehr #16, of Canada, forward Linus Omark #67, of Sweden, forward Arnaud Montandon #70 ...
Eric Fehr (16) hat ebenfalls grossen Anteil am Aufschwung von Servette.Bild: keystone

Die Zusammenstellung der vier Ausländer geht noch auf das Konto von Chris McSorley. Als Trainer hatte das kanadische Urgestein seinen Zenit in Genf schon ein paar Jahre überschritten, als Sportchef legte er mit dem perfekt aufeinander abgestimmten Ausländer-Quartett aber noch den Grundstein für die vielleicht bevorstehende Titel-Erlösung.

Endlich Tiefe im Kader

Doch nicht nur bei den Ausländern ist Servette hervorragend besetzt, auch sonst ist die Kadertiefe beeindruckend. Mit Tanner Richard, Arnaud Jacquemet, Jonathan Mercier und Noah Rod verfügen die Genfer über vier erfahrene Leitwölfe. Hinzu kommen mit Mathieu Vouillamoz, Roger Karrer und Simon Le Coultre junge, hungrige Talente.

Servettes Mathieu Vouillamoz jubelt nach seinem 3:1 Tor im dritten Eishockey Playoff-Halbfinalspiel der National League zwischen den ZSC Lions und dem Geneve-Servette HC am Donnerstag 29. April 2021,  ...
Vouillamoz erzielte gestern gegen die ZSC Lions das wichtige 3:1 kurz vor Schluss.Bild: keystone

Der neue Sportchef Marc Gautschi wickelte mit dem Rivalen Lausanne im Sommer zudem zwei komplexe Tauschgeschäfte ab, die Servette die starken Stürmer Joël Vermin und Tyler Moy bescherten. Die «Grenats» verfügen so plötzlich über drei produktive Linien und sind anders als bei ihren ersten beiden Finalteilnahmen nicht mehr auf Gedeih und Verderb ihrer Toplinie ausgeliefert.

Taktikfuchs als Trainer

Schon 2019 übernahm Patrick Emond den Trainerposten bei Servette vom ewigen McSorley. Der längst fällige Wechsel erwies sich schnell als goldrichtig. Schon in seiner ersten Saison impfte der langjährige Juniorentrainer seinem Team eine klare taktische Ausrichtung ein, die schnell verinnerlicht wurde.

Emond lässt ein erfrischendes, modernes Offensiv-Hockey spielen. Er setzt auf eine körperbetonte Spielweise und fordert von seinen Spielern viel Disziplin, gibt ihnen auf dem Eis aber auch gewisse Freiheiten. So wird das Servette-Spiel flexibler und unberechenbarer.

Jubel bei Servettes Cheftrainer Patrick Emond nach dem Sieg im dritten Eishockey Playoff-Halbfinalspiel der National League zwischen den ZSC Lions und Geneve-Servette HC am Donnerstag, 29. April 2021, ...
Patrick Emond hat nur wenig Trainer-Erfahrung und macht doch fast alles richtig.Bild: keystone

Im Halbfinal gegen den ZSC und auch schon gegen Fribourg fiel auf, wie gut Servette die eigene Zone abschirmte und die gegnerischen Stürmer so zu Abschlüssen aus ungefährlichen Positionen zwang. Zudem kassierte Servette vor allem in den wichtigen Momenten kaum Strafen.

Stabile Nummer 2

Es war für Servette eine echte Hiobsbotschaft, als Stammgoalie Gauthier Descloux im vierten Spiel der Viertelfinal-Serie gegen Fribourg verletzt ausfiel und unter Tränen das Eis verliess. Der 24-jährige Freiburger, der im Sommer nach dem Abgang von Robert Mayer zur neuen Nummer 1 wurde, entwickelte sich in dieser Saison zum absoluten Leistungsträger. In der Qualifikation war er mit einer Fangquote von 92,72 Prozent der statistisch drittbeste Torhüter der Liga.

Für Descloux durfte Daniel Manzato einspringen und der 37-jährige Wandervogel, für den Servette schon seine siebte NL-Station ist, tat, was keiner von ihm erwartet hatte. Er blieb ruhig und hielt Schüsse – und zwar fast alle: 134 von 137, die auf seinen Kasten kamen. Mit einer Fangquote von 97,81 Prozent und nur 0,61 Gegentoren pro Spiel hat er die besten Statistik-Werte aller Playoff-Keeper.

Geneve-Servette's goaltender Daniel Manzato, left, saves a puck past Geneve-Servette's center Tanner Richard, 2n right and Lions' forward Denis Hollenstein, right, during the second leg ...
Manzato kam, sah und hielt Schüsse.Bild: keystone

Das ist keine Selbstverständlichkeit: Manzato ist in der Tradition herausragender Schweizer Hockey-Goalies kein grosser Name. Vier WM-Teilnahmen ohne eine Minute Eiszeit, 33 Partien in der zweitklassigen nordamerikanischen AHL, und 19 Einsätze in den NL-Playoffs hatte er vor seinem unverhofften letzten Hurra absolviert.

Sein Erfolgsgeheimnis kennt er selbst nicht so genau: «Ich versuche, mich auf meine Leistung zu konzentrieren», erklärte Manzato vor dem dritten Sieg gegen den ZSC. «Auf ein Maximum an Qualität in meinen Aktionen, nicht auf Gegentore oder Niederlagen.» Der Routinier will «profitieren und geniessen». Schliesslich sei er dem Ende seiner Karriere näher als dem Anfang.

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2024: ZSC Lions, Finalserie: 4:3 gegen den Lausanne HC.
quelle: keystone / urs flueeler
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27 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Sulo
30.04.2021 15:01registriert September 2020
Genf ist wirklich sackstark, Rappi wird keine Chance haben im Finale..
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baskah
30.04.2021 15:52registriert Januar 2015
Also ein Finale Genf gegen Rappi hätte schon was. Sechster gegen Zehnter der Quali. Genf hätte dann wohl auch nicht mehr mit einem Heimvorteil in irgendeiner Serie gerechnet.
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Liebu
30.04.2021 15:20registriert Oktober 2020
Vor allem ist sich auch kein Genfer zu Schade, Schüsse zu blocken. Sie blicken oft mehr Schüsse, als Manzato halten muss.
Bei der Analyse fehlt meiner Meinung nach das Power und Boxplay, die oft den Unterschied ausmachten.
Sonst sehe ich es ähnlich.
Für Genf bleibt zu hoffen, dass sich Tömmernes nicht verletzt. Er machte des Öfteren den Unterschied.
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