Es ist bisher nur ein Gerücht. Doch es sorgt bereits für einen grossen Aufschrei. Südamerikanische Medien melden, dass der 18-jährige offensive Mittelfeldspieler Matias Palacios vom argentinischen Traditionsklub San Lorenzo zum FC Basel wechseln soll. Der argentinische Juniorennationalspieler soll für anderthalb Jahre ausgeliehen werden und kann dann für kolportierte sechs Millionen Franken übernommen werden.
🚨 MATIAS PALACIOS, VENDIDO
— Refuerzos CASLA (@RefuerzosCASLA) February 9, 2021
👉🏻 Quien para muchos es la máxima promesa de #SanLorenzo, pasa al Basel 🇨🇭.
👉🏻 PRÉSTAMO de 1 año con OBLIGACIÓN DE COMPRA de U$S 6.3M por el 50% del pase. pic.twitter.com/3AVoU1yv0H
Was folgt, ist ein Aufschrei in den sozialen Medien. Bürger und auch Politiker aus beiden Lagern melden sich öffentlich zu Wort und kritisieren den FCB für sein Verhalten.
Bim Bund Staatshilfe beatrage, und dene ufem Transfermarkt go ikaufe für knapp 5 Millione!! Lachhaft und trurig!!! #rotblaulive
— Sascha Zinsstag (@SaschaZinsstag) February 10, 2021
Der Aufschrei kommt, weil der erst jüngst Ende Januar Hilfsgelder in Millionenhöhe beantragt hat. a-fonds-perdu-Geld gesichert? Neuer Star gekauft! So der erste Gedanke vieler Erboster. Doch ganz so einfach ist es nicht.
Natürlich ist der Zeitpunkt des Gerüchts nicht ideal. Denn nur Tage vorher wurde bekannt, dass der FCB eines von nur drei Super-League-Teams ist, das von den A-fonds-perdu-Beiträgen profitiert. Doch ein Blick in die Geschäftszahlen des Vereins zeigt, dass Transfererlöse den grössten Teil der Einnahmen ausmachen und somit der wichtigste Geschäftszweig des FC Basel ist.
Damit erübrigt sich eigentlich die Diskussion, ob die Investition in ein argentinisches Jungtalent verwerflich ist. Ein Sterne-Restaurant muss ja auch nicht plötzlich nur noch Pommes und Hahnenwasser verkaufen, nur weil es während der Pandemie Hilfsgelder vom Bund bekommen hat. Es darf weiterhin exquisite Kost anbieten und teure Köche anstellen. Gleiches sollte auch für den FCB gelten.
Die Bundesgelder sind als Ersatz für fehlende Ticketeinnahmen gesprochen und sollten somit auch zweckgebunden ins Tagesgeschäft investiert werden. Die Ausleihe eines 18jährigen mit Option zur Übernahme und allfälligen Weiterverkauf zähle ich eher zu den (notwendigen) Spekulationen die ein Verein machen muss aber kaum zum Tagesgeschäft.
Wie auch immer. Ist es ok oder korrekt, investiert der FCB die Beiträge weiter? Ja wahrscheinlich schon. Wäre es sympathischer, er täte es nicht? Oh ja, definitiv.