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Analyse: Roger Federer – ein Spielball der Strömung

Dominic Thiem, of Austria, left, and Roger Federer, of Switzerland, pose with trophies after Thiem defeated Federer in the men's final at the BNP Paribas Open tennis tournament Sunday, March 17,  ...
In Indian Wells war Dominic Thiem Federer einziger Gegner aus den Top 20.Bild: AP/AP
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Roger Federer ein Spielball der Strömung – das könnte zum Problem werden

19.03.2019, 09:15
simon Häring / ch media
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Obschon ihm die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben stand, wehrte sich Roger Federer vehement und demonstrativ gegen negative Gedanken, als er nach Erklärungen für das 6:3, 3:6, 5:7 gegen den Österreicher Dominic Thiem (ATP 4) suchte. Natürlich sei es traurig, natürlich sei er enttäuscht und natürlich sei es frustrierend.

Die Highlights des Finals von Indian Wells.Video: YouTube/Tennis TV

Doch der 37-Jährige sagte eben auch, er fühle sich körperlich und mental frisch. «Das ist wie ein Sieg für mich. Das unterschätzen viele Leute. Denn ich spiele oft mit Problemen.» Dass der Körper im für Tennis-Profis methusalemischen Alter von bald 38 Jahren noch mitspielt, wertet er als Erfolg. Das Beispiel des um fünf Jahre jüngeren Rafael Nadal, der vor dem Halbfinal gegen den Schweizer das Handtuch werfen musste, zeigt dies am besten.

Die Gesundheit gibt Federer die Freiheit, sich mit seinem Spiel zu beschäftigen. Er sagt: «Ich spielte fantastisches Tennis und habe Klarheit im Kopf, wie ich die Ballwechsel gestalten will.» Dem verpassten Sieg wolle er nicht nachtrauern. «Ich habe keine grosse Lust auf negative Energie und ich will nicht in ein Loch fallen, das nicht nötig wäre.»

Stattdessen richtete er den Blick nach vorne. Nach Miami, wo er im Vorjahr im Startspiel gescheitert war und «ich viel besser spielen möchte. Dafür darf ich mich nicht zu sehr im Sand begraben.» Vielmehr schaue er auf einen geglückten Saisonstart zurück, der in Dubai im 100. Turniersieg kulminiert hatte.

Schweizer Duell auch in Miami?
Am Masters-1000-Turnier in Miami könnte es zum neuerlichen Aufeinandertreffen zwischen Roger Federer und Stan Wawrinka kommen. Gestalten die beiden Schweizer nach einem Freilos zum Auftakt ihre Partie der 2. Runde erfolgreich, träfen die beiden wie in Indian Wells aufeinander. In der kalifornischen Wüste setzte sich Federer (ATP 5) vor einer Woche auf dem Weg in den Final in der 3. Runde gegen Wawrinka (ATP 37) klar in zwei Sätzen durch.

Damit es in Florida zum 26. Duell der beiden früheren Davis-Cup-Kollegen kommt, müssen beide ihre Auftaktpartie gewinnen. Federer trifft in der 2. Runde entweder auf den Australier Matthew Ebden (ATP 50) oder einen Qualifikanten, Wawrinka bekommt es mit dem Franzosen Pierre-Hugues Herbert (ATP 49) oder dem Serben Filip Krajinovic (ATP 103) zu tun, gegen die er beide noch nie gespielt hat.

Federer vs. Wawrinka – die bisherigen Duelle

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Federer vs. Wawrinka – die bisherigen Duelle
Gemeinsam wurden sie Olympiasieger und holten den Davis Cup. Aber Stan Wawrinka und Roger Federer standen auch schon oft als Gegner auf dem Platz. 23 der 26 Duelle gingen dabei an Federer.
quelle: ap/ap / mark j. terrill
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Der Trubel um die Marke übertüncht die Tatsache, dass Federer seit Monaten den Nachweis schuldig geblieben ist, bei den grössten Turnieren noch der Grösste zu sein. Nur zwei Mal spielte er im letzten Jahr gegen Dominator Novak Djokovic und verlor beide Male. Gar 17 Monate liegt das letzte Kräftemessen mit seinem ewigen Rivalen Rafael Nadal zurück. Auch darum trauerte er dem geplatzten Halbfinal nach. Allzu gerne hätte Roger Federer sich und der Welt bewiesen, dass es dem Zufall geschuldet ist, dass er derzeit bei keinem der wichtigen Turniere Titelhalter ist

Schon Ende 2018 war er zur Erkenntnis gelangt, dass er im falschen Fahrwasser unterwegs gewesen war. Dass er mehr Turniere bestreiten und sich mit den Besten messen muss, um sie auf jenen Bühnen zu besiegen, die ihm die Welt bedeuten. Allzu oft hatten ihm dort Referenzwerte und Selbstvertrauen gefehlt.

Auch darum beschloss er, im Frühling wieder auf Sand zu spielen. Doch nun sieht sich Federer Strömungen ausgesetzt, die er nicht beeinflussen kann, die ihm aber schaden: bis auf Stan Wawrinka waren die Hürden auf dem Weg in den Final mit Gojowczyk (ATP 85), dem bis dahin in diesem Jahr sieglosen Edmund (ATP 23) und Hurkacz (ATP 67) von überschaubarer Qualität. Thiem hatte bis Indian Wells in diesem Jahr in drei Monaten nur drei Siege feiern können.

Auch in Dubai war Federer auf keinen Spieler aus den Top 10 getroffen. Doch genau diese Duelle braucht er, um in Wimbledon um den Titel spielen zu können. Denn mit der Aussage, keine negativen Gedanken zulassen zu wollen, offenbarte Federer auch eine gewisse Ratlosigkeit. Er hatte genug und gut gespielt, doch für den Turniersieg reichte es nicht. Woran es lag? «Schwer zu sagen», sagte er und sprach von «Fragezeichen». Fragezeichen, die offenbar nur Spiele gegen Djokovic, Zverev oder Nadal zu beseitigen vermögen. Am besten schon in Miami. Wenn es die Strömung zulässt.

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Roger Federer auf Briefmarken in aller Welt
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Roger Federer auf Briefmarken in aller Welt
2007 widmet die Schweizer Post Roger Federer eine Briefmarke – noch nie zuvor kam diese Ehre einer lebenden Person zuteil.
quelle: keystone / georgios kefalas
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«Chum jetz, Roger, tritt ändlich zrugg!»
Video: watson
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13 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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DonSaiya
19.03.2019 10:11registriert November 2014
Ach alles BS finde ich. Er spielte gut und er ist fit und es macht ihm Spass und solange er wieder um Titel spielen kann ist der Ehrgeiz auch da weiter zu machen.
Die Jungen kommen und grossem Teil von denen könnte er ja Vater sein und trotzdem schlägt er sie immer noch locker und kommt in die lage sich dann mit den besten zu messen.
Gegen Nadal hat er die letzten 5 Duelle auch alle gewonnen.
Djokovic in Form von AUS Open Finale evtl. andere Liga gerade aber muss das auch wieder bringen.
Aber finde kann schon weiter Stolz sein. Spielt besser als von 5 Jahren. Rest ist Haarspalterei!!!
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Ajax
19.03.2019 09:36registriert August 2018
"Der Trubel um die Marke übertüncht die Tatsache, dass Federer seit Monaten den Nachweis schuldig geblieben ist, bei den grössten Turnieren noch der Grösste zu sein."

Er ist der Grösste aller Zeiten, das reicht völlig.
Der schuldet niemandem etwas.
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dunou
19.03.2019 10:43registriert August 2016
Man kann auch Probleme sehen wo keine sind. Wenn Federer nun mal bei einem Turnier wie Indian Wells keine Top-10-Gegner hat, dann ist das ein Zeichen von grösserer Ausgeglichenheit in den Top 100. Das schmälert seine Leistungen in keiner Weise. Und einen Turniersieg kann man nicht (mehr) immer erwarten.
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