Es sind die zwei zentralen Fragen, die sich immer vor Olympischen Spielen stellen: Welche Nationen schneiden im Medaillenspiegel am besten ab? Und wie oft darf sich die Schweiz über Edelmetall freuen? Eine Möglichkeit, um eine geschätzte Antwort auf diese Fragen zu erhalten, ist eine Analyse mit Simulationselementen.
Darum hat sich watson vor den Medaillenentscheidungen in Tokio wie schon vor der Eishockey-WM und der Fussball-EM mit den Spezialisten von Datahouse zusammengetan. Das Data-Science-Spin-Off der ETH Zürich hat eine Simulation kreiert, um die wahrscheinlichsten Schweizer Medaillengewinner bei den Olympischen Spielen 2020 vorherzusagen.
Die Analyse von Datahouse zeigt, dass das Ziel, das sich Swiss Olympic mit sieben Medaillen gesteckt hat, durchaus realistisch ist. Genau diese Anzahl sieht das Modell nämlich auch als wahrscheinlichstes Ergebnis für die Schweizer Delegation. Im besten Fall sind für die Schweiz sogar zehn Medaillen drin.
Wo holt denn die Schweiz diese Medaillen? Auf historischen Daten berufend springt folgende Erwartung raus: 2 Medaillen im Radsport inklusive Mountainbike und je eine im Reiten, Fechten, Triathlon, Tennis und Rudern.
Was ebenfalls positiv auffällt: Ein Nuller – also Olympische Spiele ohne eine einzige Schweizer Medaille – ist gemäss den Berechnungen nicht wahrscheinlich. Gemäss dem Modell von Datahouse holt die Schweiz nämlich selbst im schlechtesten Fall vier Medaillen und würde somit gleich gut abschliessen wie 2012 in London (2 Gold, 2 Silber) und besser als 1992 in Barcelona (1 Gold) oder 1972 in München (3 Silber).
Im Medaillenspiegel dürfte wie meist bei Sommerspielen die USA die Nase vorne haben. Die Chance, dass die Vereinigten Staaten auf Platz 1 landen, liegt bei 76 Prozent. Das Modell prophezeit der Sportweltmacht zwischen 79 und 153 Medaillen, wobei 116 Mal Edelmetall die wahrscheinlichste Anzahl ist.
Dahinter dürften China und das «Russische Olympische Komitee» folgen – beides sind ebenfalls Stammgäste in den Top 3 bei Olympischen Sommerspielen. Gastgeberland Japan sieht das Modell auf Rang 5 im Medaillenspiegel, Deutschland landet wahrscheinlich auf Rang 9. Die Schweiz würde mit sieben Medaillen gemäss dem Modell von Datahouse auf dem 24. Platz im Medaillenspiegel landen.